Die mutmaßlichen Taten von Silvio S.
21.07.2016 um 09:55Danke @VanillaSkye für deinen Beitrag.
Dadurch hast du mich auf etwas aufmerksam gemacht, was mir bisher noch nicht in den Sinn kam. Auch wenn wir in dem Punkt nicht gleich denken.
Hierzu nehme ich mal einen Abschnitt aus deinem Text.
Ich befürchte, das ist genau das womit er am besten klar kommt. Sich selber nicht kümmern müssen und gesagt zu bekommen was zu tun ist. Nur wie so jemand nach den viel zitierten 15 Jahren draußen klar kommen soll, wenn er es nicht mal vorher geschafft hat, ist mir ein absolutes Rätsel.
Dadurch hast du mich auf etwas aufmerksam gemacht, was mir bisher noch nicht in den Sinn kam. Auch wenn wir in dem Punkt nicht gleich denken.
Hierzu nehme ich mal einen Abschnitt aus deinem Text.
Sicherungsverwahrung Ja? Nein? Ich denke, zumindest unter Vorbehalt. Silvio S. ist ja noch nichteinmal jetzt mit 32 Jahren adequat sozialisiert. Jetzt wird er für 15-20 Jahre institutionalisiert. Er hat sich vorher gedrückt Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, und hat dadurch ständig in Ohnmacht gelebt. Jetzt wird ihm jegliche Entscheidung abgenommen. Wann es Essen gibt, wann es auf den Hof geht, wann das Licht ausgeht. Noch mehr ausgeliefert als er jetzt waren nur Elias und Mohamed. Allein schon durch die Langeweile wird er sich seinen Fantasien hingeben. Die beiden Filme wieder ablaufen lassen. Es hat ihm gefallen. Sehr gut sogar. Er war dabei zu eskalieren. Er wird sich Neues ausdenken und davon träumen es eines Tages wieder tun zu können. Wenn er rauskommt ist er 50+ und hat eine Hälfte seines Lebens in Ohnmacht gelebt, die andere Hälfte institutionalisiert.Ich könnte mir vorstellen, dass die Jahre in Haft aus seiner Sicht gar nicht das Schlimmste für ihn werden. Er hat sein Leben bislang nicht auf Kette bekommen. Er hat es nicht geschafft eigenständig, mit einem autaken Haushalt zu leben. Er hatte keine Küche, sondern hat die von seinen Eltern genutzt. Darüber hinaus hat er dort sogar oft gegessen. Wenn er sich etwas mit hochgenommen hat, dann hat er es nicht mal geschafft die Reste und den Dreck wieder weg zu räumen. So wie er auch alles anderen nicht geschafft hat. Er lebte mit völliger Antriebslosigkeit. Es wurde auch vom Gutachter gesagt, dass er gerne jemanden hätte der ihm sagt wo es lang geht. Das bekommt er jetzt wohl in der krassesten Form.
Ich befürchte, das ist genau das womit er am besten klar kommt. Sich selber nicht kümmern müssen und gesagt zu bekommen was zu tun ist. Nur wie so jemand nach den viel zitierten 15 Jahren draußen klar kommen soll, wenn er es nicht mal vorher geschafft hat, ist mir ein absolutes Rätsel.