Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

@moderator

warum schliesst ihr dann die Geschichte nicht ab hier? Ohne neue Fakten der Polizei ist das Ganze hier sinnlos und es kommen nur solche Verdächtigungen heraus.
Die Polizei selbst schreibt von Beziehungstat....das haben sich ja die Schreiberlinge hier nicht aus der Luft erfunden. Also sperrt das Ding hier vorübergehend zu bevor es hier eskaliert. Besser isses. Gibt nur Ärger. Es bringt einfach niemandem etwas oder sollen wir hier weiterhin um das Lidl Brot oder ähnlichen Unfug diskutieren??

@BellaNapoli
Bitte überlasse die Moderation den Moderatoren, und diskutiere wenn, dann im Verwaltungskanal darüber, und nicht im Thread.

Sollte einem nichts Neues zum Fall einfallen, könnte man ja auch mal eine Weile gar nichts dazu schreiben, auch wenn die Verwaltung einem nicht die Möglichkeit dazu gleich ganz nimmt.


"Beziehungstat" ist auch, wenn Opfer und Täter anders miteinander bekannt waren, sogar wenn die Bekanntschaft ganz einseitig war. Es bedeutet nur, dass Opfer und Täter in irgend einer Beziehung standen, und es kein Zufallsopfer war.

@BellaNapoli
Ja über Brot und welche Bank ,Lidel u.s.w bringt nicht zu reden.... Ich weiss was du meinst und ich äusser mich auch nicht mehr bis sie den Mörder haben

Sonne2015 schrieb:ich äusser mich auch nicht mehr bis sie den Mörder haben

Wenn Frau E. in einer Wohnung umgebracht worden sein sollte, und die Polizei den Besitzer oder Mieter verdächtigen würde, eher aus Bauchgefuhl/Erfahrung heraus als wg greifbarer Indizien, weil sie bspw ein Motiv sieht, dürfte sie dann die Wohnung/das Haus mittels KTU untersuchen?
Ich würde fast meinen, nein. Dafür müsste es einen konkreteren Verdacht geben.

@z3001x

Meiner Vermutung nach liegt der Tatort in einem Fahrzeug oder im Freien im näheren Umfeld des Auffindeortes. Spuren in einer Wohnung ließen die Falle schnell zuschnappen. Wenn NEs Handy bis 21.30 Uhr eingeloggt war, dann ließe sich zumindest für den Zeitraum ab 20.00 Uhr ein Bewegungsprofil erstellen. Die Wohnung käme demnach erst ab 21.30 Uhr in Frage. Aber was sollte NE fast 90 Minuten in einer Funkzelle nahe des Abstellortes ihres Caddy gemacht haben?

@Hammurapi
Das klingt zunächst mal schlüssig.
Allerdings müsste man erst einmal wissen, wie diese unbekannte Funkzelle zugeschnitten ist. Da das Opfer meines Wissens nur 900m Luftlinie entfernt wohnte, ist es zumindest mir gar nicht mal klar, dass ihr Handy sich aus direkter Nähe des Auffindeorts eingeloggt hat.

Was den Tatort angeht, war meine versteckte Frage, ob in diesem Fall das Haus der Toten kriminaltechnisch untersucht wurde und ob das überhaupt ohne weiteres (also ohne konkrete Verdachtsmomente) gestattet ist, da es ja einen erheblichen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht der übrigen Bewohner darstellt.

@z3001x

Einen Kartenausschnitt der Funknetzzellen hatte ich vor einigen Tage hier reingesetzt. Es sind zwei Sendemasten in der Nähe des Parkplatzes. NE könnte theoretisch, ohne die Funkzelle zu verlassen, beim Lidl, am Parkplatz des Caddy und beim Auffindeort eingeloggt geblieben sein.

Die Durchsuchung einer Wohnung geschieht auf freundliche Anfrage manchmal freiwillig oder per Durchsuchungsbeschluss. Ob es einen solchen für eine der Personen im Umfeld von NE gegeben hat, ist nicht öffentlich bekannt.

@Hammurapi
Es gibt zwei Vodafone-"Zellen", mit den IDs 14309 und 7274, und eine E+/O2 mit der ID 5829 die decken jeweils den Fundort, den Autoabstellort und NEs Wohnhaus ab, wenn man die Messungen auf OpenCellId.org als Referenz nimmt.
Für T-mobile hab ich keine solche gefunden, die Favoritepark und West-Eglosheim abdeckt. Die haben einen kleineren, klar abgegrenzten Radius.
Aus dem Einloggen als solchem in eine dieser drei Zellen könnte man nicht mit Sicherheit sagen, dass die Person am Favoritepark war. Natürlich gibt es noch genauere Daten mit denen die Polizei rausbekommen kann, wo in der Zelle das Handy sich vermutlich befunden hat.
In der Zeitung hiess es, ihr Handy sei in "dem Bereich" wo sie selbst und das Auto gefunden wurden, bis 21.30 Uhr am Netz gewesen. Wie groß der Bereich ist steht aber nicht dabei.

Allerdings sind diese OpenCellID-Daten mit Vorsicht zu genießen. Wesentlich wäre für uns Hobbydetektive natürlich zu wissen um welches Netz/Provider es sich überhaupt dreht. Glücklicherweise ist das unbekannt ;)

Was das rechtliche angeht, es ist gut denkbar, dass das Wohnhaus nicht durchsucht wurde/werden durfte, weil keine rechtliche Handhabe dazu vorliegt. StPO §§ 102ff engen das ja durchaus ein. Nat. reine Speku, dass das nicht erfolgt ist.

Ich schaff derzeit unter der Woche in Bietigheim, ich bin einmal abends da hin gefahren ggn 22:30 Uhr also an die PH. Da ist überhaupt gar nichts los an diesem Wendehammer, da kommt überhaupt niemand vorbei und es ist total dunkel und wenig und fahl beleuchtet.
An der PH ist gegen 20 Uhr auch fast niemand. Ab und zu fährt jemand die Abkürzung nach Freiberg/Hoheneck über den Feldweg wo man eigentlich nicht mit dem Auto durch darf. Aber nur so alle 15min einer.

@z3001x
Eben - also gerne fährt dort mit Sicherheit keine Frau hin ohne ein mulmiges Gefühl zu haben - selbst im "verschlossenen" Auto. Wenn, nur mit oder für jemanden dem man vertraut.
Es heißt aber nicht das sie in der Zeit von 20.00 - 21.30 Uhr auch "selbst" dort gewesene sein muss, nur weil das Auto dort gefunden wurde oder ihr Handy dort eingeloggt war... die Leiche dorthin zu bringen kann auch von woanders geschehen sein.

@z3001x

Danke für die Info. Ich kenne die Gegend überhaupt nicht. Könntest Du Dir vorstellen, dass an der PH üblicherweise abends auch noch Betrieb ist, nur jetzt, nach dem Tod von Nadine kein Leben mehr da ist?

Ist wahrscheinlich eher eine rhetorische Frage, denn Menschen meiden eigentlich dunkle oder fahl beleuchtete Gegenden.

Mein Gedanke war immer, dass sich in der Gegend Studierende, Professoren, Dozenten und Mitarbeiter abends vielleicht nicht aufhalten, sich aber nach kurzen Gesprächen zur S-Bahn bewegen, jedenfalls dass diese Gegend belebt ist. Ebenfalls vorstellbar war es für mich, dass Pendler ihre Autos dort parken.

Ingrid1 schrieb:Könntest Du Dir vorstellen, dass an der PH üblicherweise abends auch noch Betrieb ist, nur jetzt, nach dem Tod von Nadine kein Leben mehr da ist?

Glaub ich bauchmäßig eher nicht.
Das ist von außen so ein etwas funktionell wirkender Campus. Beton und Neonliocht. Ich glaub da sind jetzt keine Cafes o Bars drin, wo man abends einfach so hingeht. Also ich glaub da war vorher auch kaum was los. Vor allem im Herbst nicht.
Ich komm aber wie gesagt nicht direkt aus der Ecke, im Gegensatz zu einer ganzen Reihe hier ;)

Dass die ein oder andere Person den Ort nun meidet kann nat durchaus sein, denk dabei gehts aber eher um einzelne.

Ingrid1 schrieb:Mein Gedanke war immer, dass sich in der Gegend Studierende, Professoren, Dozenten und Mitarbeiter abends vielleicht nicht aufhalten, sich aber nach kurzen Gesprächen zur S-Bahn bewegen, jedenfalls dass diese Gegend belebt ist. Ebenfalls vorstellbar war es für mich, dass Pendler ihre Autos dort parken.

Tagsüber ist es total voll, da ist die ganze Reuteallee bis zum Beginn des Wendehammers zugeparkt
und überall flirren Trauben von Leuten rum.
Abends sind alle Autos weg, bis auf eine Handvoll.
Das betrifft jetzt die Seite der Reuteallee und der PH, nicht die wo die Wohnheime sind und wo der Caddy stand.
Da sieht man etwas mehr Leute aber auch nicht viele.

Leute die von der PH zur S-Bahn gehen kommen ja außerdem nicht am Fundort vorbei. Da sind noch 200 bis 400m dazwischen.

Als NE verschwand waren ja außerdem Semesterferien.

@z3001x
@Ingrid1
@RajaLB
@Karmäleon

Ich möchte die Details aus den bisherigen offiziellen Pressemitteilungen und Aussagen des Pressesprechers einmal nicht aus unserem Hobbyermittler-Blickwinkel, sondern unter dem Gesichtspunkt der Signale an einen mitlesenden Täter betrachten:

1. Text: "Vieles spreche für einen sehr individuellen Hintergrund der Tat, so ein Polizeisprecher. " (LKZ, 24.10.15, ähnlich noch einmal LKZ am 3.11.15 u.a.)
Signal: Wir glauben keine Sekunde lang an einen Zufalls- oder Sexualtäter, sondern durchleuchten jetzt akribisch das Beziehungsumfeld von NE. Wir sind dir also auf der Spur.

2. Text: "Diese Bekleidungsstücke sind ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen. Insbesondere das gelb-grüne Top (siehe Vergleichsfoto), das möglicherweise beschädigt und verschmutzt ist, könnte vom Täter entsorgt oder auch nur achtlos weggeworfen worden sein." (23.10.15)
Signal: Wir gehen davon aus, dass auf den Kleidungsstücken deine Spuren sind. Du kannst die Sachen versteckt, verbracht oder verbrannt haben, aber wir sind dir auf den Fersen.

3. Text: "Nadine Ertugruls Handy war gegen 21.30 Uhr zuletzt in dem Bereich geortet und danach, so Peter Widenhorn, entweder ausgeschaltet worden oder hatte keinen Strom mehr." (SWP, 21.10.15)
Signal: Wir haben alle Standortdaten von NEs Handy (konnten daraus sogar die Abfahrtszeit auf 20 Uhr vorverlegen). Und natürlich können wir auch dein Handy sekundengenau auswerten. Siehst du, wir suchen ihr Handy gar nicht gezielt, weil wir auch so schon genügend Daten haben. Zieh dich warm an, wir sind dir auf der Spur.

4. Text: "Die Feststellung, dass sie gegen 20:30 Uhr im Lidl-Markt in der Reuteallee war, stützt sich auf eine Zeugenaussage, die bislang noch nicht durch weitere Zeugen untermauert wurde." (02.11.15)
Signal: Wenn NE wirklich beim Lidl war, wäre damit nur die Zeit von 20.00-ca.20.30 Uhr geklärt. Ohne Lidl brauchst du ein gutes Alibi von 20.00 bis 21.30 Uhr. Platzt oder wackelt dieses, dann sind wir dir auf der Spur.

5. Text: "Das nunmehr veröffentlichte Foto wurde von einer Überwachungskamera am 12. Oktober, gegen 17:30 Uhr, aufgenommen." (02.11.15)
Signal: Schau mal, wie haben von 17.30 Uhr ein scharfes Bild. Vielleicht ist es nicht das einzige. Wir ziehen aus jedem denkbaren Winkel jetzt jede Aufzeichnung heran, auf der du vielleicht zusammen mit NE zu sehen bist. Wir sind dir also auf der Spur.

6. Text: "Die Sonderkommission geht mittlerweile davon aus, dass Nadine Ertugrul kurz nach ihrem Verschwinden getötet und ihre Leiche in nahem zeitlichem Zusammenhang am späteren Auffindeort abgelegt wurde." (02.11.15)
Signal: Siehst du, wie machen das Zeitfenster eng. Egal ob du sie woanders oder später getötet und dort abgelegt hast, wir konzentrieren uns auf diese Stunden dieses Abends. Bist du da nicht absolut und nachhaltig wasserdicht, sind wir dir auf der Spur.

@Hammurapi
Super zusammen gefasst. Ich wollte noch ergänzen dass da viele LKW's parken nachtsüber. Aber ich frage mich eins, wie kam das Auto zur Eduard Spranger Straße. Es kann auch sein dass jemand extra gesagt hat geh bitte Brot kaufen und dass um 20 Uhr wo man weiß dass nur der Lidl offen hat, auf dem Weg abzufangen ist bisschen schwierig da es 2 Routen gibt. Aber wo man sie abfangen kann ist der Lidl, da sie ja da ankommt. Aber der Ehe Mann bzw Ex Mann wurde bestimmt durch genommen also muss er ein sicheres Alibi haben und nicht nur die Kinder. Aber er würde gut ins Bild passen da er im Auto keine fremdspuren hinterlässt

@Hammurapi

Klasse Arbeit. Ich hoffe, dass der Täter die Pressemitteilungen auch so interpretiert. Da wird ihm der Allerwerteste auf Grundeis gehen.

@z3001x

Danke für die Infos. Denkbar wäre allerdings, dass an der FH auch während der vorlesungsfreien Zeit Bibliotheken genutzt werden und Klausuren geschrieben werden, und dass Studenen die Autos in der Reuteallee parken.

@Kurdfella

Die von Dir erwähnten LKW parken dort die ganze Nacht? Wird die Reuteallee von Lastwagenfahrern als übernachtungsmöglichkeit genutzt? Oder werden einfach nur die LKW dort abgestellt?

@Ingrid1
Ob die Bibliothek auch in den Semesterferien geöffnet hat weiß ich nicht, aber die Öffnungszeiten gehen Montags (Tattag) nur bis 19.00 Uhr.
Anscheinend übernachten dort LKW Fahrer ab und zu - hat hier irgendwer mal geschrieben. Denke aber, dass sie auch nachvollzogen werden können und dementsprechend auch geprüft wurden.
@Hammurapi
Punkt 5 Deiner Auflistung glaube ich so mal nicht. Auf einem Foto mit ihr zusammen wird der Täter nicht sein. Dass kann ich mir überhaupt nicht vorstellen - egal von welcher Seite betrachtet.

@RajaLB

Ich meine nur das Signal, das von diesem Foto ausgeht: Überleg dir mal, an welchen Orten überall Kameras laufen können, an die du nicht gedacht hast ... !

Sorry, das sehe ich anders.
Aufgabe der Pressemiteilungen ist es, die Öffentlichkeit zu informieren, nicht, mit dem Täter Katz und aus zu spielen oder "Signale" zu senden. Was soll das bringen?
Fehler provozieren? Die Tat ist vorbei, und der Täter wird jetzt notgedrungen stillhalten und weiterleben, als ob nichts gewesen wäre.

@RajaLB

Ich glaube auch, dass das Signal des Fotos bei der Bank einiges beim Täter auslösen könnte, denn es hängen überall Überwachungskameras. Und im Fall von Silvio S. hat man ja auch gesehen, dass letztlich eine Überwachungskamera zur Überführung geführt hat.

@Mr.Stielz

Presseveröffentlichungen dienen seit Entdeckung der Psychologie (kleiner Scherz) der Manipulation von bereits unter interner Beobachtung stehenden Tatverdächtigen, die damit zu einer Reaktion verleitet werden sollen, um sie aus der Reserve zu locken oder um sie zu verunsichern. Es gehört schon ein sympathisches Mass an Naivität zu der Annahme, mit diesem Instrument solle lediglich die "Öffentlichkeit" informiert werden.

@Hammurapi
Natürlich werden über die Öffentlichkeitsarbeit Täter verunsichert, in Sicherheit gewogen und zu Fehlern verleitet. Aber in diesem Fall kann ich mir das nicht vorstellen. Die Tat ist seit 4 Wochen abgeschlossen, die Leiche gefunden. Es gibt für den Täter nichts mehr zu tun, zu welchen Fehlern soll er denn provoziert werden?
Bei einer Entführung ist das anders.