Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg
08.11.2015 um 14:22
Im Rahmen der Ermittlungen, ist der Leichnam der wichtigste Spurenträger. Gerade, wenn man im Freien aufgefunden wird.
Gibt aber der Körper nicht viel an Spuren her, dann ist ergänzend das zweitwichtigste die Kleidung, die das Opfer trug.
Der Täter hat sie meiner Meinung nach entkleidet und die Bekleidung mitgenommen bzw. entsorgt, um damit Spuren zu vernichten. Darum wurde sie nackt aufgefunden.
Dass er daran gedacht hat, weist auf eine erhöhte kriminelle Energie hin.
Und diese erhöhte kriminelle Energie beruht entweder darauf, dass er die Tat geplant hat und sich im Vorfeld Gedanken gemacht hat oder dass er nicht das erste Mal Straftaten begeht und auch bei Gelenheitstaten "routiniert" ist, was die Spurenbeseitigung angeht.
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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg
08.11.2015 um 14:29
Auch wenn der Leichnam Verletzungsspuren aufweist (Hämatome, Abwehrverletzungen wie etwa abgebrochene Fingernägel), sagt das ja noch nichts darüber aus, Wer ihr die Verletzungen zugefügt hat.
Meint ihr, die Polizei hat das nähere Umfeld zu einer "freiwilligen" körperlichen Untersuchung gebeten?
Denn, wenn sie sich gewehrt haben sollte, könnte der Täter Verletzungen am Körper (z.B. Kratzspuren am Hals) aufweisen.
Eins ist klar: Der Täter hat NE aus nächster Nähe getötet, d. H. irgendwie muss er Körperkontakt gehabt haben, sonst hätte er ihre Kleidung nicht mitgenommen.
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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg
08.11.2015 um 14:47
Also langsam verstehe ich nix mehr.
Impulz ist oder muss weg!?
Und der Täter könnte immer noch weitermachen ohne das die Polizei die Bevölkerung informiert!?
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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg
08.11.2015 um 15:48
Also ich finde nicht, dass das Panikmache ist. Eine Beziehungstat ist ja nicht erwiesen und nur eine Annahme der Polizei. Man sollte sich einfach nicht so auf eine Tat"Variante" fixieren sondern alles Mögliche durchdenken. Wenn es eine Beziehungstat wäre, dann wäre es sicherlich leichter zu klären wer es war. Bisher scheint es nicht so einfach zu sein.
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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg
08.11.2015 um 16:00
Pressemitteilung vom 3.11.15 LKZ
Es ist einer der rätselhaftesten Kriminalfälle der vergangenen Jahrzehnte. Weder hat die Polizei einen konkreten Verdacht, noch haben die Ermittlungen der vergangenen Tage einen entscheidenden Hinweis ergeben. Der Tod von Nadine Ertugrul (36), die mittlerweile von ihrer Familie bestattet werden konnte, ist voller Rätsel und Ungereimtheiten. Wir haben hier zusammengefasst, was bisher bekannt ist und was noch völlig unklar:
Am Montag, 12. Oktober, verlässt Nadine Ertugrul gegen 20 Uhr ihr Wohnhaus in Eglosheim. Von ihrem Mann ist sie getrennt, das Paar lebt aber mit den beiden fünf und drei Jahre alten Kindern weiterhin gemeinsam unter einem Dach. Laut Aussage des Mannes will Nadine Ertugrul offenbar im Lidl in der Reuteallee noch ein Brot kaufen. Sie trägt dabei vermutlich dunkle Sportkleidung, ein gelbes Sport-Top und weiße Turnschuhe, da sie kurz zuvor im Sportstudio war (Foto).
Ob die 36-Jährige tatsächlich im Lidl einkauft, ist bis heute nicht geklärt. Es gibt bisher nur eine Zeugenaussage, die diesen Tatbestand stützt. Eine vollkommene Auswertung der Handydaten für dieses Areal steht bisher aus. Die Suche der Polizei mit Plakaten und Flyern am Lidl-Markt hat bisher keine weiteren Zeugen gebracht.
Am Dienstag, 13. Oktober, meldet ihr Ehemann sie als vermisst. Am selben Tag wird auf dem Parkplatz am S-Bahnhof-Favoritepark das Auto von Nadine Ertugrul – ein grauer VW Caddy (Foto) – von der Polizei entdeckt. Der Wagen wurde von der Spurensicherung genau überprüft. Ergebnisse gibt die Polizei bisher keine bekannt. Der Auffindort des Autos scheint aber von großem Interesse. Erst am Sonntag waren Kriminaltechniker erneut auf dem Parkplatz in der Eduard-Spranger-Straße unterwegs.
Am Dienstag, 20. Oktober, wird die unbekleidete Leiche von Nadine Ertugrul in einem Gebüsch zwischen den S-Bahn-Gleisen und der Reuteallee, kurz vor dem Wendehammer am Favoritepark, gefunden. Die Obduktion, deren Ergebnisse bis jetzt nicht veröffentlicht wurden, bringt laut Polizei wichtige Erkenntnisse. Nadine Ertugrul sei demnach kein Opfer eines Sexualdelikts geworden.
War die Polizei zunächst davon ausgegangen, dass die Leiche von Nadine Ertugrul erst später am Fundort abgelegt wurde, gehen die Beamten jetzt davon aus, dass die junge Frau schon kurz nach ihrem Verschwinden getötet und dann in der Reuteallee abgelegt wurde. „Ein Umstand, der die Ermittlungen aufgrund der vermutlich mehrtägigen Liegezeit im Freien zusätzlich erschwert“, so die Polizei gestern in einer Mitteilung. Mittlerweile wird nicht mehr ausgeschlossen, dass ihr Körper bei ersten Suchaktionen mit dem Hubschrauber am 13. und 15. Oktober übersehen wurde. Der Täter soll die Leiche mit dem Auto dorthin gebracht haben.
Die Kleidung von Nadine Ertugrul ist bis heute verschwunden. Dazu, wo ihr Handy, ihr Geldbeutel und eventuell weitere persönliche Gegenstände abgeblieben sind, möchte die Polizei keine Angaben machen. Ihr Handy war zum letzten Mal am Montag, 12. Oktober, gegen 21.30 Uhr im Bereich Bahnhof Favoritepark eingeloggt.
Seit zwei Wochen ermittelt eine 55-köpfige Sonderkommission mit dem Namen „Allee“ in dem Tötungsdelikt. An der Personalstärke hat sich bisher nichts geändert. „Die Ermittlungen laufen nach wie vor auf Hochtouren, und die Kollegen sind durchaus zuversichtlich, dass sie den Täter ermitteln können“, so ein Sprecher der Polizei gestern gegenüber der LKZ.
Die Ermittlungen gestalten sich laut Polizei sehr schwierig. Es stünden noch mehrere Gutachten und Ergebnisse der Spurensicherung aus. Die Kommission verfolge derzeit noch verschiedene Hypothesen, von denen bisher keine ausgeschlossen werden könne. Und es gebe weiterhin eine Vielzahl von Ermittlungsansätzen.
Weiterhin geht die Polizei davon aus, dass es bei der Tat einen individuellen Hintergrund gibt, dass es zwischen Täter und Opfer eine Verbindung gegeben haben muss. Die Polizei macht keine Angaben dazu, ob die Tötung von Nadine Ertugrul ihrer Erkenntnis nach geplant war oder spontan erfolgt ist.
Im Internet wird der Ludwigsburger Fall fleißig diskutiert. Auf einer Seite, die sich mit mysteriösen Verbrechen beschäftigt, sind bis gestern fast 2000 Kommentare eingegangen. Auf der Internetseite der Ludwigsburger Handballabteilungen wird seit dem Wochenende mit einem großen Foto an Nadine Ertugrul, die im Stadtteil Eglosheim stark verwurzelt war, erinnert. „Wir trauern um unsere Sportkameradin und Freundin Nadine Ertugrul, sie wurde uns im Alter von 36 Jahren tragisch genommen. Ihrer Familie sowie Freunden und Bekannten wünschen wir in dieser schweren Zeit des Abschiednehmens innere Kraft und Stärke“, steht dort neben einem großen Foto der jungen Frau.
Info: Die Hinweistelefone der Sonderkommission „Allee“ sind nach wie vor geschaltet: (0 71 41) 18-57 71 oder -57 72.
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