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Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

101 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Düsseldorf, Kein Mordopfer, Petra P. ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

25.09.2015 um 10:25
Es ist doch wohl auch noch ein Unterschied, wie man sich nach einem Abtauchen verhält:

Es gibt mehrere Fälle, wo Leute abgetaucht sind, die Angehörigen in schlimmster Sorge oder sogar unter Verdacht standen und dann wieder auftauchen. In diesem Fall erklärt sie aber sofort (ohne sich vielleicht Bedenkzeit zu erbitten), dass sie weiterhin keinen Kontakt zu ihren Angehörigene wünscht. Das, finde ich, ist schon noch ein Unterschied. Nach 30 Jahren sollte man da etwas reifer sein.

Psychose wäre natürlich noch eine Erklärung, die sozusagen "handlungsunfähig" macht.


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Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

25.09.2015 um 10:25
Es gab heute einen großen Bericht in der Braunschweiger Zeitung. Leider ist der gesperrt im Online-Portal (wie alles von der BZ).
Ich kann nur weitergeben, was ich gelesen habe.
Sie hat alles bar bezahlt. Sie hat auch angegeben, es gab keine häusliche Gewalt und keine sexuellen Übergriffe. Sie will weiter keinen Kontakt zur Familie. Mutter und Bruder haben ihr einen Brief geschrieben, der jetzt von der polizei ausgehändigt wird.
Es ist nicht strafbar zu verschwinden, sie ist nicht straffällig geworden und deshalb untergetaucht. Sie hat sich damals über 4000,- DM angespart und in Gelsenkirchen eine Wohnung gemietet. Zur Zeit des Verschwindens waren ihre Eltern im Italien-Urlaub und als sie den Bruder besuchen wollte, ist sie abgetaucht.
Da kurz vorher (ich glaube 1983) ein Mädchen vergewaltigt und getötet wurde, in ihrer Wolfsburger Heimat, dachten natürlich alle an ein weiteres Verbrechen. Der Täter gab es auch zu aber von vorn herein glaubten die Polizisten nicht, dass er es war.
Das Abtauchen war lange geplant und sie wollte, dass an ein Verbrechen geglaubt wird.

Sie wurde für tot erklärt und muss jetzt wieder für lebendig erklärt werden, danach bekommt sie einen Pass und muss sich in Düsseldorf melden.

Ich hoffe das ist so in Ordnung, ich habe den Artikel noch, er ist aber zu lang um ihn abzutippen.


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Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

25.09.2015 um 10:28
@bobotiger
Zitat von bobotigerbobotiger schrieb:dass sie weiterhin keinen Kontakt zu ihren Angehörigene wünscht. Das, finde ich, ist schon noch ein Unterschied. Nach 30 Jahren sollte man da etwas reifer sein.
Bist du dir sicher, denk nochmal scharf nach, dass dir wirklich absolut nichts einfällt, warum man keinen Kontakt zu Angehörigen haben will? Auch nicht als erwachsener Mensch? Absolut gar nichts?


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Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

25.09.2015 um 10:28
Soviel zum Respekt:

"Sie wollte, dass an ein Verbrechen geglaubt wird". Heutzutage muss man echt für alles Respekt haben.

Hab früher mal von meinem Lehrer gelernt: Die Freiheit eines Menschen endet dort, wo die eines anderen anfängt.

Ist wahrscheinlich hier zu altmodisch.


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Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

25.09.2015 um 10:28
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Petra P. 1984 verschwunden ist.
Es gab noch kein Internet, Behörden waren nicht vernetzt, Steuererklärungen etc wurden nur auf Papier und nicht digital gemacht. Schufa etc war damals mWn auch nicht verbreitet, so dass auch das Abschließen von Mietverträgen viel unbürokratischer war.
Berichte über Suchaktionen etc dürften sich auf regionale Presse beschränkt haben. Und wenn Petra P selbst Aktenzeichen XY nicht geguckt hat (war gerade in bildungsbürgerlichen Haushalten verpönt), dann hat sie vllt gar nicht mitbekommen, wie intensiv nach ihr gesucht wurde. Auch bezüglich des geständigen "Mörders": der Täter hat ja erst während der Haft wegen eines anderen Verbrechens gestanden. Vielleicht hat Petra P davon gar nichts mitbekommen. Wie gesagt, es waren die 80er. Da konnte man seinen eigenen Fall nicht mal schnell googlen.


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25.09.2015 um 10:30
@Wolters
Missbrauch sicherlich. Dafür kann man aber den Kontakt auch abbrechen, ohne sich für tot halten zu lassen. Außerdem hatte ja wohl der kleine Bruder nichts damit zu tun.


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25.09.2015 um 10:31
Kann jemand den Artikel in der Braunschweiger Zeitung vielleicht einscannen?


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25.09.2015 um 10:35
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich denke mal, leicht hat sie es sich nicht gemacht, aus Jux und Tollerei gibt man ja nicht den "Komfort" auf, den man mit Zeugnissen, Steuernummer, Ausweis, Führerschein und Krankenversicherung hat. Sie ist offenbar durchs Leben gekommen ohne all das, aber es schränkt ja schon ein ... angefangen von Vermietern über die Arbeitssuche bis hin zur Sorge vor plötzlichen, unvermeidbaren Krankheitsfällen, die als Selbstzahler sehr teuer kommen ... und das wird ja nicht leichter, je älter man wird.
Zitat von BerndBrotstullBerndBrotstull schrieb:Petra P. war angeblich kurz vor Studiumsabschluss. Aber ist das sicher? Die handschriftliche Diplomarbeit ist mit ihr verschwunden. Vielleicht gab es die nie?
Ich würde allerdings davon ausgehen, dass im Zuge der Ermittlungen damals das bereits aufgeflogen wäre. Ich meine, wenn ein erwachsener Mensch verschwindet, wird ja normalerweise auch erst mal in Betracht gezogen, dass er untergetaucht ist und nach möglichen Gründen wie Schulden etc geschaut. Und ich denke doch mal, dass man auch untersucht hat, ob es da im Studium verheimlichte Probleme gab, die ein Auslöser zum Verschwinden gewesen sein könnten.


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Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

25.09.2015 um 10:36
Es gibt Eltern, die wollen keinen Kontakt zu ihren erwachsenen Kindern. Da kenne ich persönlich sogar zwei Fälle. In beiden Fällen kann ich das Verhalten der Eltern nicht nachvollziehen. Und hier ist es eben andersherum. Hier will eine Frau keinen Kontakt zu ihren Eltern.
Nachvollziehbar ist das für Außenstehende nicht immer. Vielleicht wusste Petra P, dass ihre Familie sich einem Wunsch nach Kontaktsperre nie fügen würde.


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Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

25.09.2015 um 10:37
Mit Sicherheit hatte sie ihre Gründe, aber ich glaube dass die - wie bereits erwähnt - nicht bei Missbrauch, aber möglicherweise an einer zu großen Erwartungshaltung der Eltern gegenüber Petra lagen. Petra war angeblich dabei ihre Diplomarbeit zu schreiben. Ich glaube auch, dass hier der wunde Punkt liegt und sie eventuell gar keine geschrieben hatte. Als ihr dann bewusst wurde, dass sie die Erwartungen der Eltern oder des Vaters nie erfüllen werde können, hat sie Reißaus genommen. Zuerst einfach nur, um sich vor einer möglicherweise nicht geschriebenen Diplomarbeit zu retten und später, weil man sich einfach ohne Ende schämte.

Vielleicht war aber die Erwartungshaltung auch gar nicht so groß, sondern es wurde nie darüber gesprochen, dass Petra vielleicht gar nicht studieren wollte, dass ihr das alles zu viel war. Vielleicht war für den erfolgreichen Vater einfach ganz selbstverständlich, dass die Tochter studiert. Er ging einfach davon aus, dass sie das auch wollte. Gespräche hätten geholfen.


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Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

25.09.2015 um 10:45
Ich denke auch, dass wir ohne Aussagen von Petra P. (die vermutlich niemals kommen werden) nichts über die Hintergründe erfahren werden.
Manche Eltern verstoßen ihre Kinder, weil diese schwul sind. Elternteile verlassen die Familie, weil sie mit ihrem behinderten Kind nicht klar kommen.
Alles schon tausendfach passiert und trotzdem für mich unvorstellbar. Aber so hat eben jeder Mensch seine eigene Lebenswirklichkeit.


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25.09.2015 um 10:46
Zitat von bobotigerbobotiger schrieb:Kann jemand den Artikel in der Braunschweiger Zeitung vielleicht einscannen?
Schon mal was von Urheberrecht gehört? Oder gehörst du auch zu der Sorte Mensch die im Internet alles umsonst haben wollen? Da könnte ich jetzt auch den Moralapostel raushängen lassen. ;)

Wenn es ein Online-Bezahl-Artikel ist hat das seinen Grund. Manchmal werden Bezahlartikel aber auch nach einiger Zeit freigeschaltet. Also ist Geduld angesagt.


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25.09.2015 um 10:47
@Carietta:
Jep, da stimme ich Dir zu!


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25.09.2015 um 10:53
@Carietta

Trotzdem könnte bei so einem Fall auch mal eine Ausnahme gemacht werden. In diesem Umfang habe ich aber noch nichts gelesen, vielleicht liegt es daran.
Ich bringe ihn mit, wen mal ein Usertreffen mit allen 95000 Mitgliedern stattfindet :D


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Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

25.09.2015 um 10:53
Ich frage mich gerade , wie das Ganze steuerrechtlich funktioniert hat. Dazu muss sie mit einem Namen beim Einwohnermeldeamt registriert sein. Das ist alles schon sehr merkwürdig.


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Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

25.09.2015 um 11:51
@Carietta
Wenn jemand hier die Zeitung käuflich erworben hat, kann er auch den Artikel einscannen. Das hat überhaupt nichts mit Urheberrecht zu tun. Damit ist ja bereits bezahlt worden.


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25.09.2015 um 12:03
@bobotiger

Na klar. Demnächst sprech ich mich mit meinen Freunden im Internet ab. Einer zahlt, einer scannt ein, die anderen lesen dann umsonst im Internet mit. Juhuuu, schöne neue Internetwelt.

Anderes Beispiel: ich kauf eine CD eines beliebigen Musikers, und vervielfältige diese so oft ich will, hab sie ja bezahlt. Verteile Kopien en Masse und dann stell ich die MP3s auch noch ins Internet damit sie sich jeder umsonst runterladen kann. Ist ja okay so, schließlich hab ich die CD ja bezahlt.

Sag mal wo lebst du denn?


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25.09.2015 um 12:05
@Enterprise1701

Es konnte nicht festgestellt werden, ob sie schwarz gearbeitet hat. Aber sie hat unter falschem Namen gelebt. War NICHT versichert und hat alles bar bezahlt. Man darf 1984 nicht mit 2015 vergleichen aber wie das im bürokratiestaat Deutschland ging, ist schon erstaunlich.


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25.09.2015 um 12:14
@bobotiger

Leuten wie dir mit dieser "umsonst Mentalität" ist es zu verdanken, dass die Qualität von Presseartikeln im Internet immer schlechter wird. Warum sollte sich ein Mitarbeiter eines Blattes noch die Mühe machen ausgiebig zu recherchieren? Ist doch eh alles frei verfügbar. Also Copy and Paste und vielleicht noch ein bisschen Dramatik dazu und schon hat man einen Artikel - möglichst noch mit einer reißerischen Schlagzeile - der Klicks generiert. Sachlichkeit und echte Recherche sucht man zumeist vergebens.


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25.09.2015 um 12:16
@grizzlyhai

Sicher war 1984 anders, die Bürokratie aber nicht. Dazu ist die Welt nicht stehen geblieben, bedeutet im Laufe der Jahre fällt nichts auf ? Dazu fanden vermutlich auch Umzüge staat , um woanders wieder zu arbeiten . Alles ohne Lohnsteuerkarte, immer schwarz ? Gut wir wissen nicht, was sie gearbeitet hat ;-, möchte auch nichts unterstellen. Vielleicht hatte sie auch Familie, finde es aber merkwürdig, dass nichts darüber bekannt ist. Auch der Grund, sich nach 31 Jahren zu outen wirkt seltsam.


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