Mordfall Elias (6)

@IsleEsme
Keine Ahnung wann die Sommerferien in Berlin angefangen haben?
Bei uns in Niedersachsen erst am 26.07....
Müsste mal Schauen... Aber vielleicht hatte ja auch nur der Hort geöffnet?

@IsleEsme
Beginn in Berlin 16.07....War also noch Schule....

Aha, ok... Sorry ich gehe von den verhältnissen hier aus. Ich wohne in Schweden und hier fangen sommerferien anfang Juni an und sind 3 Monate lang. Ach die armen Kinder müssen zur schule im sommer bei euch...:-((

@ramisha
Jeder- wirklich jeder- aus der Wohngegend - war in Kenntnis über das Verschwinden des kleinen Elias... das sich die 4 Kinder (grade in diesem Alter!!) nicht gemeldet haben- spricht Bände!
Fraglich ist nur, wer diese 4 Kinder gesehen haben will?

Also: wer hat Elias zuletzt gesehen - wo und wann?
Unabhängige Zeugen?
Oder darf man diese Frage aus Pietät nicht stellen? 😕

Nummer33 schrieb:„Um 15.30 Uhr habe ich ihn abgeholt. Dann waren wir in der Wohnung“, sagt sie weiter. Elias hat Hunger, er isst einen Joghurt. „Um 17 Uhr habe ich ihn dann runtergelassen. Er wollte draußen spielen. Ich dachte nichts Schlimmes. Ich konnte ihn ja vom Wohnzimmerfenster aus sehen.“

Nummer33 schrieb:Für die Polizei steht fest: Die Mutter hatte den Jungen um 15.45 Uhr im Hort abgeholt, gegen 16 Uhr kamen sie zuhause an. Danach ging sie mit ihrem Lebensgefährten einkaufen. Sie gibt an, Elias anschließend in dem Sandkasten noch spielen gesehen zu haben. Das war gegen 17 Uhr.

Es fehlt bei der ersten Aussage die Zeitspanne, in der Mutter und Lebensgefährte einkaufen gewesen sein wollen
und ich hatte schon mal Videos aus dem Einkaufszentrum ins Gespräch gebracht, die Mutter als auch Lebensgefährten beim Einkaufen zeigen könnten, schon allein, um die dafür beanspruchte Zeit einzugrenzen.

Haben die Ermittler die schon gesichtet?

So wie es sich darstellt- hat die Mutter (laut neusten Rekonstruktion und Aussagen) Elias ja gemeinsam mit irgendjemanden (Wortlaut ist WIR haben Elias abgeholt...) - und ist dann mit der Bahn Heim. Soweit so gut... Ankunft 16 Uhr- und dann mit Lebensgefährten ohne Elias zum einkaufen!? Richtig?
Kann es nicht auch sein, dass Elias vorgeschickt wurde- wenn REWE auf dem Heimweg lag!?
Frage hierzu: wer hat die 3 (oder 2) als Zeugen gesehen...
Diese Frage stelle ich nur, weil die Mutter sich jetzt schon einige Male korrigiert hat...
Kann natürlich sein, dass es nur um die Aufsichtspflicht geht... aber trotzdem - muss man solchen extremem Widersprüchen - doch bis im Detail auf den Grund gehen. Sorry...

Zu Beginn sagte die Mutter vor laufender Kamera - sie wollte Elias reinholen und hat dann ihren Lebensgefährten nach Hause bestellt...
Jetzt heißt es: er hat Elias zum Essen reingerufen?
So durcheinander kann man doch nicht sein? Den Rest verkneife ich mir jetzt- aber haben die was getrunken, oder warum irrt man sich so extrem in der Abfolge?

@ramisha
Richtig- es muss ja Zeugen und Belege für den Einkauf geben... normalerweise auch Videobilder... Das Problem ist nur, dass diese ja nach einer Frist gelöscht werden... Und wer weiß, welchen Zeitpunkt die Kripo ausgewertet hat. Von dem Einkauf - war bei der Auswertung der Bilder ja noch nicht die Rede... Da waren Mutter und Elias - den Nachmittag daheim und die Mutter hat kurzfristig immer wieder aus ihrem Wohnzimmerfenster nach Elias geschaut...

@Nummer33
Da kann man noch so sehr betroffen und durcheinander sein und auch, wenn Uhrzeiten nicht auf die Minute angegeben werden können:

Man wird sich erinnern können, wann man in etwa mit wem wo war und ob man Elias allein, zu Fuß, mit der Bahn, dem Bus oder einem Auto abgeholt hat und ob der Junge allein zuhause war oder nicht. Und da ist es völlig irrelevant, ob man meint, sich der unterlassenen Aufsichtspflicht schuldig gemacht zu haben, weil man einen 6jährigen für eine Stunde allein zuhause ließ oder nicht ... die Wahrheit hilft allemal am besten weiter.

Weitere Optionen wäre ja auch, dass Elias während dieser Stunde nicht in der Wohnung, sondern schon draußen war oder dass seine Mutter alleine einkaufen ging und der Stiefvater bei dem Jungen war oder dass der Junge ihr beim Einkaufen abhanden kam. Wie auch immer das in den Augen anderer als bemerkenswert im Rahmen der Aufsichtspflicht gesehen werden könnte - Wahrheit ist Pflicht und warum genau manchmal von derselben abgewichen wird, können nur die beantworten, die diese umgehen.

@ramisha
So sehe ich das auch. Natürlich war die Mutter zum Beginn durcheinander - aber bei ihrer Aussage, war Elias erst kurze Zeit weg, dass sich dass dann so so einem Drama entwickelt- konnte derzeit vermutlich noch keiner erahnen...

Die Zeitangaben kann ich alle Male noch nachvollziehen- aber nicht den kompletten Ablauf...
Wenn man sich an Details- wie das "Yoghurt-Essen" erinnern kann- ist es für mich unverständlich, einen Einkauf zu vergessen - und statt dessen zu behaupten, man wäre die ganze Zeit daheim gewesen. Ich glaube, dass war auch der entscheidende Punkt- wo die Ermittler, das Zeitfenster- auf 15.00-19.00 aufgestockt haben. Ich glaube, dass war auch der Punkt- das Frau Birnbaum sehr "ungehalten" an die Presse ging.... sowas sabotiert die ganzen Ermittlungsarbeiten ja enorm...

Und es sollte schon klar sein, dass man in der Regel - wie es so schön heißt- "von innen- nach außen" ermittelt. Das soll jetzt nicht als Beschuldigung ausgelegt werden- sondern schlichtweg- das Verschwinden von Elias aufklären...
Das Eltern irgendwann unter die Lupe genommen werden- ist in jedem Fall so... letztens Endes - gilt dies ja auch- um sie von jeglichen Verdacht auszuschließen... wenn Eltern dann irgendwelche Dinge - falsch darlegen... ist dies wenig hilfreich.

In Vermisstenfällen, gilt die Suche natürlich erstmal dem Kind- dass sich ja in großer Gefahr befinden kann- das wiederum macht die Sicherung nach eventuellen Spuren (auch im Umfeld...) sehr schwierig ...


@ramisha
Deshalb gilt auch ganz klar die Frage danach - wo der Lebensgefährte sich den Tag über aufgehalten hat. Völlig wertfrei... aber überaus wichtig. Macht ja schon einen großen Unterschied- ob er den Tag über gemeinsam mit der unter verbracht hat- oder... ganz woanders war!

Ich frage mich, welchen Nutzen Überwachungskameras haben, auf denen eine Mutter ihr eigenes Kind nicht erkennt. Selbst wenn es pixelige s/w-Aufnahmen waren, müsste man doch wenigstens anhand der Gestik jemanden erkennen können, es sei denn, es wird pro Minute nur eine Aufnahme

Ich halte auch die Ermittlungsansätze der Polizeit für falsch, die davon ausgehen, dass die Täter zu soundsoviel Prozent aus dem Umfeld kommen, denn hierbei handelt es sich ja nur um die gelösten Fälle.

Wenn ich jetzt hier einmal in meiner Umgebung nachdenke, wie viele scheußliche Verbrechen es gegeben hat, und welche davon aufgeklärt wurden, dann wird mir schlecht.

http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Artikel,-Ermittler-Botschaft-Mord-verjaehrt-nicht-_arid,128146_regid,3_puid,1_pageid,242.html

http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Artikel,-Uebers-Dach-eingestiegen-Raubmord-an-Gastwirt-_arid,127377_regid,3_puid,1_pageid,242.html
http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Artikel,-Leiche-am-Bahndamm-Wenn-Eifersucht-toetet-_arid,125803_regid,3_puid,1_pageid,242.html

http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Artikel,-Verfolgungsjagd-folgt-grausiges-Gestaendnis-_arid,124585_regid,3_puid,1_pageid,242.html

http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Artikel,-Nach-Kneipentour-die-Kehle-durchschnitten-_arid,123962_regid,3_puid,1_pageid,242.html

http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Artikel,-Fuenf-Schuesse-toeten-Kavalier-der-Strasse-_arid,123270_regid,3_puid,1_pageid,242.html (Archiv-Version vom 30.03.2016)

http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Artikel,-Kurz-nach-Mitternacht-stehen-die-Zeiger-still-_arid,122744_regid,3_puid,1_pageid,242.html

Die beiden Taxifahrer habe ich gekannt.

Hinzu kommt eine Brandstiftung, die 14 Menschen das Leben gekostet hat.

Zum Mord an Johanna Bohnacker denke ich an einen Leserbrief in der Wetterauer Zeitung einer Dame, die den Jettafahrer an einer Tankstelle in unmittelbarer Nähe beobachtet hat, wie er sehr auffällig in der Tankstelle etwas suchte. Sie rief die Polizei an. Es war Samstag. Man teilte ihr mit, dass man der Sache nachgehe. In Bobenhausen wurde inzwischen das Fußballspiel nachgestellt. Bis die Polizei bei der Tanke anrief, waren die Bänder gelöscht. Aber Herr Bohnacker wurde Ewigkeiten verhört, weil er die ganze Nacht seine Tochter gesucht hatte und nach dieser Suche über Stock und Stein vollkommen vermatscht war.

Würde man mal von dem "Der Vater wars", "der Onkel wars", abkommen, hätte man auch bessere Resultate.

Im Fall von Julia Hose (auch in unmittelbarer Umgebung) hat man den Täter ja auch nur gefunden, weil dieser in eine Radarfalle geraten ist. Die Leichenspürhunde haben vorher im Haus des Täters nichts gefunden, obwohl Julia offenbar in einer Kühltruhe lag.

@Nummer33
@ramisha
Ich glaube, dass die primären Aussagen der Mutter deshalb so ungenau waren, weil man von einem Unfall ausging. Da wäre es vom Ablauf her völlig irrelevant gewesen, wann genau Hort aus war, ob mit PKW oder Bahn nach Hause gefahren wurde, dass sie noch im Rewe war zum Einkaufen etc. So schilderte sie der Polizei wohl nur eine Grobversion des Tages. Als dann zunehmend auch ein Verbrechen nicht mehr ausgeschlossen werden konnte, wurde dann die Zeit ab Hort interessant für die Ermittler. Eben weil man eruieren wollte, ab wann eine Kontaktaufnahme durch einen Entführer möglich gewesen sein könnte.

@Ingrid1
Das mit den Überwachungskameras ist so eine Sache. Nachdem in einem Rewemarkt nichts wirklich wertvolles geklaut werden kann, gehts da mehr um die abschreckende Wirkung der Kameras, nicht darum, Gesichter genau zu erkennen. Die Auflösung ist daher oft miserabel, es werden Fotos oft nur im mehrere Sekundentakt geschossen. Damit lassen sich auch Gestik und personentypische Bewegungsmuster nicht erkennen. Die Kameras, die auf Parplätze gerichtet sind, sind noch mieser. Wenns um Überwachungskameras in Bankfilialen und an Bankomaten geht, ist die Sache anders. Da gehts ja um andere Kapitalbeträge!

auch ich fand und finde dieses Detail mit dem Joghurt auffällig... das einzig konkrete, was beschrieben wird.

Ingrid1 schrieb:Würde man mal von dem "Der Vater wars", "der Onkel wars", abkommen, hätte man auch bessere Resultate.

Wer sagt denn das? Aber "bessere Resultate"? Soll man diese Personen von Anfang an ausschließen?

Möchte hier und jetzt nicht an Fälle erinnern, wo gerade die es waren. Man kann von vorn herein
niemanden ausschließen und es gibt die kleinlichsten Motivationen: Angefangen von belastenden
Unterhaltszahlungen, über ein nervendes Kind bis zu einem Nachbarn, der schon immer ein Faible
für Kinder hatte. Von einem Unfall - verschuldet oder aus dummem Zufall - wollen wir erst garnicht
sprechen und von einer Entführung durch völlig Außenstehende kann man auch nicht Abstand nehmen.

Aber zunächst sind Ungereimtheiten aus dem Weg zu räumen, die sich konkret benennen lassen
und die Involvierten werden sich schon Fragen dazu gefallen lassen müssen. Und wozu gibt es Alibis
durch Augen- und Ohrenzeugen, wenn nicht gar Videos, die eine Nichtbeteiligung bestätigen.

@ramisha

Mich stört das "zunächst"

Fast alle Fälle, bei denen es nicht der Vater oder der Onkel war, sind nicht geklärt. Marc Hoffmann war da vielleicht eine einsame Ausnahme, aber waren es da auch nicht die hochbezahlten Top-Profiler, die gesagte haben, dass es nicht der gleiche Täter bei Levke und Tobias war?

Ich finde auch nicht, dass sich Eltern die Frage gefallen lassen müssen, ob sie ihr Kind abgemurkst haben, während diese in allergrößter Sorge um das Kind sind.

Parallel ist für mich ok. Aber mit dem "zunächst" verbaut man sich wichtige Wege.

@ramisha
Die Fälle, wo der Täter im Umfeld zu suchen war, werden tendenziell leichter aufgeklärt.
Einen Täter im direkten familiären Umfeld kann man hier wohl ausschliessen. Für einen Verwandten wär ein Missbrauch über längere Zeit typisch, durch die tägliche Zugriffsmöglichkeit besteht normalerweise kein Bedarf an einer Entführung. Auch Bekannte, Nachbarn, die länger schon immer wieder Kontakt gepflegt hätten, wären hier schon längst ins Visier der Ermittler geraten. Daher bleibt in diesen speziellen Fällen (Inga und Elias) wohl tatsächlich nur der böse Fremde.
Gehört aber ohnehin zum Ermittlungs-Einmaleins das nähere Umfeld abzuklären. Denke, dass die Ermittler das inzwischen ausschliessen konnten.

Ingrid1 schrieb:Ich finde auch nicht, dass sich Eltern die Frage gefallen lassen müssen, ob sie ihr Kind abgemurkst haben, während diese in allergrößter Sorge um das Kind sind.

Glaube kaum, dass ein Ermittler diese drastische Frage stellt, aber er wird mit Recht erwarten, aber es gibt genug Relevantes, das man erfragen muss und man sollte davon ausgehen, dass man ihm nichts verschweigt, auch wenn es peinlich sein oder zu Vorwürfen Anlass geben könnte.

MaryPoppins schrieb:Für einen Verwandten wär ein Missbrauch über längere Zeit typisch, durch die tägliche Zugriffsmöglichkeit besteht normalerweise kein Bedarf an einer Entführung.

Nee, da würde man vermutlich zu drastischeren Mitteln greifen, wenn man nicht darauf hofft, die Sache auf sich beruhen lassen zu können.

@MaryPoppins
Sehe ich vollkommen anders!
Wie der renommierte Polizeipsychologe Adolf Gallwitz schon ausführlich geschildert hat "der große Unbekannte, ist es fast nie..."

Und nicht immer finden vorher Übergriffe statt... geht ja auch nicht immer um "sexuellen Missbrauch" - sondern auch um andere Dinge...


Grade in einer neuen Partnerschaft - kann ein Kind eine sehr große Herausforderung sein... wenn man sich nur kurzzeitig kennt und dann auf zusammenzieht- können Gefühle aufkommen, die in alle möglichen Richtungen gehen. Und ich spreche da aus Erfahrung...

Hier geht es jetzt auch nicht darum, jemanden zu beschuldigen- sondern schlichtweg um die Tatsache, dass ein falsches Alibi gravierende Folgen haben könnte...