Jutta Fuchs aus Farge (Bremen), seit Juni '93 vermisst

@Cosmo69

Beim Motiv kann ich auch nur raten, vermute hier eine emotionale Kränkung. (Die bei einem Narzissten auch durch Nichtigkeiten verursacht werden kann)

Weiterhin könnten zukünftige Unterhaltsforderungen eine Rolle gespielt haben.

Mal kucken, vielleicht meldet sich @thomas74 ja nochmal und steuert seine Einschätzung bei.


Aus meiner Sicht: (Was spricht für die Täterschaft /Beteiligung des TV?)

-kein bekanntes belastbares Alibi

-keine aktive Vermisstenmeldung

-Die gefundenen Gegenstände des Opfers lassen auf eine Herkunft aus dem Haushalt schliessen

-Anschlagen der Leichenspürhunde in von ihm genutztem Firmenfahrzeug


Ich bin kein StA, aber m.E. fehlt nicht viel zum dringenden Tatverdacht.

PS: Und vermute, dass zwischenzeitlich noch mehr vorliegt, sonst hätte man nicht nach der 212er - Verjährung jetzt noch Anklage nach 211 erhoben. Des Weiteren vermute ich ein "Vorspiel", schliesslich hat der TV mehrere Anwälte. (Die natürlich ahnungslos über seinen Status Quo sind)


Able_Archer.

Able_Archer schrieb:Anschlagen der Leichenspürhunde in von ihm genutztem Firmenfahrzeug

Das mal zum Beispiel, obwohl die Spürhunde bei etlichen Fällen von uns Usern hier nicht mehr sehr vertraut wird.
Ein schwieriger Fall aber ich vermute da kommt nix mehr nach, also im Zweifel für den in diesem Fall der im Visier ist.
Obwohl ,warum entzieht er sich ?
In Ordnung ,e sieht nicht so rosig für ihn aus und bevor er sich auf Indizien einbuchten lässt , tja .

@Able_Archer
Das ist finde ich ein Problem wenn es jetzt einen so komischen Vermissten Fall gibt wie der von Jutta Fuchs , wer gibt sich bei so einer Lage in die Hände von Ermittlern ?
Ich würde es tun wenn ich nix zu verbergen hätte, aber die Ermittler haben nur eines im Sinn ,kurz und bündig jemanden schuldig zu sehen.
Ich bin bei allen Fällen hin und her gerissen , Indizien sind im Grunde so was von falsch und gemein ,das müsste verboten werden.
Forensische Beweise "Daumen hoch" .
Ja ich weiß echt auch nicht ,bei etlichen Fällen die nicht geklärt sind, ich weiß es nicht aber Wahnsinnig möchte ich auch nicht werden, Berufsermittler werden dass auch nicht.

@Cosmo69

Ein weites, vielschichtiges und facettenreiches Feld, welches ich gerade nicht im Detail beackern möchte.

Daher antworte ich kurz:

M.E. ist ein Indizienprozess niemals die Wunschlösung, hat meiner Meinung nach jedoch aufgrund der zunehmenden Qualität krimineller Begehungsweisen dennoch seine Berechtigung.

Und zwar dann, wenn eine Indizienkette so dicht wird, dass (nach gesundem Menschenverstand) kein vernünftiger Zweifel am Schuldanteil eines TV mehr bleibt.

Im konkreten Fall hier muss sich der TV m.E. nicht über seine Vorladung wundern.


Able_Archer.

Able_Archer schrieb:Und zwar dann, wenn eine Indizienkette so dicht wird, dass (nach gesundem Menschenverstand) kein vernünftiger Zweifel am Schuldanteil eines TV mehr bleibt.

Das ist so eine Sache , bevor ich geboren wurde -1969 ,gab es wohl einen ganz großen Indizien Prozess, der Verurteilte brachte sich in der Haft um.
Irgendwann wurde dann der echte Täter gestellt und seit dem sagt mein Vater ,nichts ist schlimmer als Indizien Prozesse.
Werde mal nachfragen welcher Fall das war, aber man hat es im Gedächtnis obwohl man Kind war als es erzählt wurde.

@thomas74
@Cosmo69
@Able_Archer
@Carietta
@curt
@darkstar69
@nutzerin
@theforeigner
@Zaubermaus45
@Flamingo85
@grizzlyhai

Hallo,

ich habe mir gerade den Autobahnparkplatz live angesehen.

Er ist:

-aufgrund Lärmschutzwand nicht einsehbar

-sehr klein

-hat keine LKW - Übernachtungsplätze

und liegt direkt an der Ausfahrt zur angesprochenen Müllverbrennungsanlage.


Able_Archer.

@Able_Archer sah das damals auch so aus ?

@grizzlyhai

Bis auf die Lärmschutzwand (da bin ich mir nicht sicher) ja.

Mich schockte die Nähe zur besagten Ausfahrt. (siehe mein vorheriger Beitrag)

Als Ermittlungsbehörde würde ich da dringend ansetzen.

Ich denke, der TV hatte Connections oder wusste, wie der Müll dort angeladen wurde.

Daher die Leichenspur im Firmenfahrzeug. Danach die Ablage der Handtasche, nass, als Trugspur.

Das wirkt auf mich wie ein scheiss Spiel.


Able_Archer.

Ich stelle jetzt mal eine gewagte These auf.
Was ist wenn Jutta im Schlaf getötet wurde?
Sprich, wenn es geplanter Mord war.
Manche Leute schlafen nicht gerne mit Schmuck.
Wenn Jutta also auch so eine Sorte Mensch war, hat sie möglicherweise vor dem Schlafen Armbanduhr und den Verlobungsring abgelegt.
Weil diese zwei Schmuckstücke wurden im Beutel gefunden.
Welchen Sinn hätte es ihr die Armbanduhr und den Ring abzunehmen?
Auf einem Bild trägt Jutta Ohrringe und diese wurden aber nicht gefunden.
Vielleicht hat sie diese an dem Tag überhaupt nicht getragen oder wenn doch, hat sie diese vor dem schlafen nicht rausgenommen.
Falls sie diese getragen hat, könnte man das auch als schwaches Indiz werten, dass ihr im Schlaf etwas zugestoßen sein könnte.

In dem Beutel wurden keine anderen Kleidungsstücke gefunden, weshalb ich davon ausgehe das ihr Leichnam, die Klamotten in denen sie zu Tode gekommen ist noch trägt.
Warum also gerade der Schmuck aber nicht die Kleidung?

@theforeigner

M.E. eine möglicherweise plausible Erklärung, auch für die Schuhe.

Diese wären beim Verbringen der Leiche in einem Teppich o.Ä. eher hinderlich gewesen.


Able_Archer.

Gestern waren es genau 25 Jahre, seitdem Jutta schon verschwunden ist.
Auch ist ein neuer Artikel erschienen.
Laut diesem soll die Verhandlung Mitte August weitergehen.

Dem Landgericht bleibt die Beweislage zu dünn, es will nicht verhandeln. Dagegen geht die Staatsanwaltschaft wiederum am Oberlandesgericht vor, das diesen Beschluss aufhebt, so dass der Fall im Oktober 2017 doch vor Gericht kommt. Allerdings ohne den Angeklagten. Der erscheint trotz Vorladung nicht zum Termin, er soll inzwischen in London wohnen. Mitte August soll die Verhandlung weitergehen. Die Leiche von Jutta Fuchs ist auch nach 25 Jahre nicht aufgetaucht.

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/jutta-fuchs-vermisst-mord-100.html

theforeigner schrieb am 28.04.2018:Warum also gerade der Schmuck aber nicht die Kleidung?

Mit einem sehr guten Metalldetektor konnte man schon mit der damaligen Technik (1993) in größeren Tiefen solche Gegenstände orten. Sowohl unter Wasser als auch auf dem Land. Das er jetzt in Großbritannien lebt ist sehr schlau, da ja der Brexit bald richtig in Kraft tritt und eine Herausgabe und Überführung der Person schwierig seien wird. Vorausgesetzt er ist in GB eingebürgert worden und hat eine Britischen Pass.

IndyJones schrieb:Mit einem sehr guten Metalldetektor konnte man schon mit der damaligen Technik (1993) in größeren Tiefen solche Gegenstände orten. Sowohl unter Wasser als auch auf dem Land.

Auf das bin ich noch gar nicht gekommen.
Interessante Idee!

Meine Lieblingstheorie ist aber noch immer, dass Jutta den Ring und die Armbanduhr zum Zeitpunkt ihres Todes gar nicht getragen hat.
Das der Täter ihre Leiche weggeschafft hat, mit den Klamotten die sie am Körper trug und nachher noch einmal durch die Wohnung gelaufen ist und die Sachen eingesammelt hat, die ein freiwilliges Verlassen der Wohnung unterstrichen hätten.
Zu diesen Gegenständen gehörten halt eben auch ihre Schuhe, der Verlobungsring und die Armbanduhr.

Da könnte man auch wieder spekulieren, dass der Täter Jutta im Schlaf getötet hat, wenn sie zum Zeitpunkt des Todes den Ring und die Uhr nicht trug.
Vielleicht ist der Geplante Umzug ein mögliches Motiv.

curt schrieb am 26.09.2017:Weiss jemand evtl. wo der Freund/Ex Freund gearbeitet bzw. was er gearbeitet hat und was er für Hobbys gehabt hat?

Ich habe mich mal kundig gemacht, er hatte einen Lada Automobilhandel in der Heidlerchenstraße 28, 28777 Bremen. Dieser ist aber seid Jahren geschlossen, das Gebäude ist anderweitig genutz. Dort haben sie auch nach meinen Informationen gemeinsam gewohnt.

Able_Archer schrieb am 28.04.2018:allo,ich habe mir gerade den Autobahnparkplatz live angesehen.Er ist:-aufgrund Lärmschutzwand nicht einsehbar-sehr klein-hat keine LKW - Übernachtungsplätzeund liegt direkt an der Ausfahrt zur angesprochenen Müllverbrennungsanlage.Able_Archer.

@Able_Archer
War es nicht der Parkplatz Mittelkämpe Fahrtrichtung Hannover wo ihre Sachen gefunden wurden? Dahinter befindet sich der Rhododendronpark, eine sehr gepflegte Parkanlage. Du beschreibst den Autobahnparkplatz Osterwiesen Fahrtrichtung Bremerhaven.
Auch gibt es dort eine stille Abfahrt direkt auf die Mülldeponie die eigentlich jeder Ortskundige kennt.

Man kann viel mutmaßen, gerade über die Leichenspürhunde. Mir wrde erzählt, oder ich habe es hier im Forum gelesen das es zum anschalgen reichen würde wenn man einmal in der Hitze gekauftes Fleisch im Kofferraum heimgefahren hat.

Für eine Täterschaft spricht viel. Ich habe ach einige Ortskenntnis und würde sie eher im Wifowald vermuten. Dort gab es damals zig Schützengräben. Dort wäre ein begraben mühelos möglich gewesen. Dieser Bereich ist auch innerhalb drei vier Minuten mit dem Auto zu erreichen, damals war der Wald gut mit dem Auto befahrbar.
Das würde auch erklären warum die Sachen im Tietjensee, die Tasche ist vielleicht nicht untergegangen, darum hat er sie entgegengesetzt am Autobahnparkplatz abgelgt. Nach dieser Theorie liegt sie in der Mitte ...

Der Prozess startet am Montag
https://www.bild.de/regional/bremen/prozesse/mord-prozess-startet-25-jahre-nach-der-tat-56583982.bild.html

Farge/Mitte – 25 Jahre nach dem Verschwinden von Jutta F. (29) aus Farge steht ihr damaliger Lebensgefährte Herbert O. (58) ab Montag vor dem Landgericht. Die Anklage lautet: Mord!

@seli

Den werde ich mir mal anschauen, die Zeit nehme ich mir.

Am Montag startet der Prozeß. Ist es auch gewiss, das der Angeklagte erscheint, weil der ja mitlerweile in London lebt?

@curt
Ich rechne eher nicht damit, werde aber Montag berichten. Habe mir dafür den Terminkalender frei gemacht. Habe erst hier davon erfahren. In der seriösen Presse des Bremer Raumes wurde es bisher nicht erwähnt.

@neugierchen
Der Prozess startete heute um 9.00 Uhr und ging soeben zu Ende. Der Angeklagte war anwesend. Die Anklage wurde verlesen, die Staatsanwaltschaft verlas die Anklage mit 4 Theorien. Der Angeklagte verweigerte die Aussage, ebenso der Vater des Angeklagten und der Sohn.
Der Prozess geht am Freitag weiter. Dann werden wohl erste Einzelheiten zu Tage treten.

Die Rechtsanwälte rügten noch das Vorgehen der Polizei und der Staatsanwaltschaft bezüglich der damaligen Aussagen. unter anderem wurde der Angeklagte als Zeuge vernommen, im November 93 eine Telefonüberwachung angeordnet. Offiziell zum Tatcverdächtigen wurde er soweit ich es richtig verstanden habe erst 2002.

Hier sind noch mal einige gute aktuelle Artikel, auch über die gestrige Verhandlung

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/bremen--jutta-fuchs-plante-einen-neuanfang---doch-dann-verschwand-sie-spurlos-8209600.html

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/mord-ohne-leiche-bremen-prozessauftakt-100.html

https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-fall-jutta-fuchs-angeklagter-beteuert-seine-unschuld-_arid,1757937.html