GhOuTa schrieb:Wie sollte sie in den Tank rutschen?
Sie musste dazu erst einmal zu Fuss 10 Stockwerke aufwärts,
dann über diese Feuerleiter recht artistisch/halsbrecherisch aufs Dach, dann sich eine Leiter besorgen um auf den Tank zu klettern und dann den sehr schweren Decke anheben und sich rein werfen.
10 Stockwerke sind für eine (körperlich) gesunde, junge Frau nun wirklich keine Herausforderung. Die Feuerleiter war eine Lichtgitterkonstruktion ähnlich einer normalen Treppe und nicht eine Sprossenleiter. Zwar war der Zustand bedenklich (verwittert/verrostet), doch die Begehung trotzdem nicht artistisch oder halsbrecherisch. Einzig der Ausstieg aus dem Gebäude heraus dürfte Überwindung kosten. Aber wo ein Wille, da ein Weg. Auf dem Dach war das Besteigen des Tanks auch keine unlösbare Aufgabe. Ob der Deckel wirklich komplett verschlossen war und ob sie ihn hätte problemlos öffnen können, wurde nie so wirklich geklärt. Durch die Öffnung passte sie dann aber -bei ihrer Statur- problemlos.
GhOuTa schrieb:Zumal diese Wassertasks auf dem Dach von außerhalb des Hotels nicht zu erkennen sind, die kennen dementsprechend nur Hotelmitarbeiter.
Selbst wenn sie suizidal gewesen wäre, was ihr ja nur unterstellt und postuliert wird, damit die Suizidthese plausibel klingt, hätte sie erst einmal von diesen Tanks Kenntnis haben müssen.
Wer sagt, dass sie das Dach explizit wegen der Tanks aufsuchte ? Das wissen wir nicht. Sie wollte auf das Hoteldach. Das braucht keine Insiderkenntnisse. Oben waren die Tanks gut erkennbar. Wir können die Handlungen Lams möglicherweise nicht nachvollziehen. Wir wissen nicht, weshalb der Tank für sie oben plötzlich interessant wurde. Bei Suizidabsicht hätte sie sich auch einfach von jenem Dach in die Tiefe stürzen können. Doch sie wählte den Tank. Den Grund kannte nur sie. Wir nicht.
GhOuTa schrieb:Steht im Einklang mit den meisten Opfern von Kapitaldelikten, dass sie keine Abwehrspuren aufweisen.
Das mag auf den Teil der Kapitaldelikte zutreffen, wo es nicht zu Kampf-/Abwehrhandlungen kommen kann, weil z.B. eine Distanzwaffe im Spiel ist oder das Opfer aus dem Hinterhalt/überraschend angegriffen wird. Aber hier hätte es Körperkontakt gebraucht. Irgendwie mußte sie ja auf das Dach und dort in den Tank. Gegen den Willen des Opfers hätte das Spuren hinterlassen. Und wenn sie bewusstlos gewesen wäre auch, da der Weg auf den Tank nicht gerade ganz ohne Ecken und Kannten ist.
GhOuTa schrieb:Sie war ja außerdem erst nach 3 Wochen gefunden, kleinere Verletzungen, wie Schürfungen dürften dann nicht evtl mehr klar zu erkennen sein. Ihr Körper war nach 3 Wochen im Wasser aufgedunsen und 'moderat' zersetzt, die obere Hautschicht löste sich bereits ab.
Vlt. aber doch. Aus den vorliegenden Berichten geht das Gegenteil zumindest auch nicht hervor. Ich denke aber schon, dass man so gut wie möglich geprüft hat. Sollten Spuren dabei übersehen worden oder nicht mehr existent gewesen sein, wäre das Glück für den Täter, so es denn eine Tat war.
GhOuTa schrieb:Ein Mörder, der sie in dem Hotel tötet, hätte sie aus dem Hotel befördern müssen. Er hat keine freie Wahl des Tatorts, wie Dein Argument suggeriert. Und in einem öffentliche Gebäude die Schwierigkeit dass er während einer Beseitigung entdeckt oder auch gefilmt werden kann.
So ein Wassertank ist da ein recht geeigneter Ort, um jemand für eine Zeit zu beseitigen.
Es gibt in einem so großen Hotel wie dem Cecil nicht nur das Dach. Es gibt Keller, Technikräume... Das eine Leiche im Tank der Frischwasserversorgung zügig für Probleme sorgt, muß eigentlich jedem klar sein. Es war mMn Zufall, dass es so lange unbemerkt blieb. Um ein paar Stunden/Tage Zeit zu gewinnen, hätte er sie locker irgendwo in einem ungenutzten Raum verstecken können. Und wenn sich der Täter auskennt, weiß er auch, wie er eine Leiche ungesehen aus dem Hotel bekommt. Hinterausgänge sind des Nachts oft gut und ungesehen erreichbar. Zumindest konnte er wissen, dass die Leiche im Tank irgendwann gefunden werden muß. Der Tank war auch kompliziert zu erreichen. Nein, mMn ist der Tank KEIN gutes Versteck für eine Leiche.
GhOuTa schrieb:MMn könnte Elisa durchaus einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sein. Ein Hotelangestellter hätte Kenntnis von den Tanks gehabt, hätte auch die Möglichkeit gehabt den Fahrstuhl zum Wegschaffen ihres Körpers zu nutzen und die Videoaufzeichnung davon zu löschen oder die Kameras vorher temporärer abzustellen bzw ihre Mitschnitte. Falls es Aufzüge mit defekten oder ohne Kameras gab, würde das Hotelpersonal auch am ehesten wissen.
Natürlich kann man mangels Gegenbeweis ein Kapitalverbrechen nicht vollkommen ausschließen. Aber wie wahrscheinlich ist es ? Die Antwort darauf liegt ein Stück weit im Auge des Betrachters. Aber wenn man sich die Feststellungen ansieht, gibt es keinen konkreten Hinweis oder Indiz für ein Verbrechen. Dagegen steht das bekannte Verhalten des Opfers, dessen Vorgeschichte, die Kameraaufnahmen usw. Kurz: Es gibt keinen konkreten Anlass für eine Mördersuche, da die Indizien klar auf Unfall/Suizid hindeuten. Was auch immer sie veranlasste, das Dach aufzusuchen, sie nahm die Antwort mit in ihr Grab.
Nur mal kurz angenommen, es wäre tatsächlich Mord. Dann würde es schwierig, das auch zu beweisen. Forensich ist wohl alles gemacht. DNA dürfte nach drei Wochen im Wassertank nichts erbringen. Es gibt keine Zeugen, keine Hinweise/Indizien. Ohne Geständnis ist es ein relativ perfektes Verbrechen, wenngleich ich absolut anzweifeln möchte, dass sich ein Mörder das Dach als Tatort und den Tank als Ablageort aussuchen würde. Innerhalb des Cecil gab es bessere Möglichkeiten. Hätte er sie tatsächlich zuvor näher kennengelernt, er hätte sie auch nach außerhalb locken können. Vor allem dann, wenn sie psychisch labil war. Letzteres ist allerdings ohne Kenntnis des exakten Krankheitsbildes, wilde Spekulation.