Kann der Hund die Richtung der Spur erkennen?
In der Natur ist es von Bedeutung, dass der Hund die Richtung einer Spur erkennen kann, damit er nicht energieverschwendend in die falsche Richtung läuft.
Tiere sind jedoch nicht für das Leben auf Asphalt geschaffen. Auf unbefestigtem Boden ändert sich ständig die Flora sowie die dort lebenden Klein- und Kleinstlebewesen. Läuft nun ein Tier von Punkt A nach Punkt B, so wird dabei der Boden in eine bestimmte Richtung beschädigt. Geruchsspuren von Punkt A werden vom Tier Richtung Punkt B getragen. Bildlich beschrieben registriert der Hund, dass Partikel von Punkt A (eben noch geschnuppert) nun in geringer Konzentration an Punkt B vorkommen. Auf Asphalt ist das in der Form nicht möglich.
Hier ist es für einen Hund sehr schwierig, sich an den minimalen Geruchsspuren zu orientieren. Eine Orientierung aufgrund des Alters einer Spur ist nur schwierig möglich- wenn, dann registriert der Hund recht spät, dass die Spur gegebenenfalls in der anderen Richtung verläuft.
Der Zeitunterschied zweier Punkte, welche 300m auseinanderliegen beträgt bei normalem Gehtempo gerade mal 5 Minuten. Trotzdem können gut ausgebildete Trailer in der Lage sein, auch auf Asphalt die Richtung zu erkennen.
Studien hierzu gibt es nicht.
Die in Amerika gewonnenen Erfahrungswerte besagen, dass auf weichem Bodengrund fast alle Hunde in der Lage sind, die Richtung der Spur herauszufinden. Auf Asphalt können es einige Hunde mit hoher Treffsicherheit, andere haben eine Trefferquote im Zufallsbereich.
Ich glaube kaum, dass ein Hund auf wenigen Metern anhand des Trailaltersunterschiedes erkennen kann, wohin die Trail geht.......
Logisch erscheint mir hingegen, wenn der Hund nach mehreren Hundert Metern mitbekommt, dass die Spur älter wird. Aber beim Ansatz im 90°-Winkel diese Entscheidung zu treffen finde ich, geht was die Logik betrifft in den Hokuspokusbereich.
Diese und weitere Details zum Mantrailing:
http://www.nasenarbeit.de/html/mantrailing.html (Archiv-Version vom 01.07.2015)