@J.Watson Da Du über die "Niederträchtigkeit" scheinbar nicht hinweg kommst, die bezog sich ja nicht alleine auf Dich, sondern vor Allem auf die Presse. Du gerätst da mit hinein, weil Du den Faden aufgreifst.
Niemand bezweifelt, daß LH Fehler gemacht hat, aber hier wird sich darauf geeinigt, LH alleine alle Schuld in die Schuhe zu schieben.
Das das Parteiorgan BILD in dieses Horn bläst, verwundert dabei kaum und auch andere Zeitungen übernehmen hier viel von WELT und BILD, nicht zuletzt auch die internationale Presse.
Von der Verantwortung, die das LBA in dieser Sache hat, wird wenig bis gar nichts berichtet, ebenso wenig von Bestimmungen des Arbeitsrechts, die eben auch für Piloten gelten und auch nicht auf dem Mist von LH gewachsen sind.
Das Perfide an dieser Berichterstattung und der Schuldzuweisung ist, daß man sich auf diese Weise um die Probleme drückt, die für den Staat entstanden sind (oder sein müssten).
Wir haben eine solche Situation ja nicht nur in Bezug auf Piloten. Schau Dir mal die Arbeitssituation von Klinikärzten an.
Wenn da etwas passiert, läuft das unter "Kunstfehler" und es wird der Ärzteschaft immer vorgeworfen, sie würde vertuschen und decken.
Daß aber diese Ärzte teilweise eine 12-Stunden-Schicht hinter sich haben, wenn sie eine 24-Stunden-Bereitschaft oder einen 12-Stunden-Nachtdienst antreten, darüber wird kaum gesprochen.
Es handelt sich hier zwar um einen anderen Aspekt des Arbeitsrechts, aber in beiden Fällen ist der Gesetzgeber gefordert.
Also:
Wenn wir mal davon absehen, daß die Schuld in allererster Linie mal bei dem Co-Piloten liegt, haben wir eine ganze Reihe von Umständen und Versäumnissen, die diese Tat begünstigt haben. Und in der Verantwortung für die jeweiligen Versäumnisse und die dafür relevanten Rahmenbedingungen stehen Ämter, Gesetzgeber und auch der Arbeitgeber, aber eben nicht der Arbeitgeber alleine.