Balumpa schrieb:Du urteilst aus der Sicht eines psychisch gesunden Menschen und diese ist nicht ohne Weiteres auf die einer psychisch kranken Person übertragbar.
Ich urteile gar nicht, zumindest nicht über die Gedanken, die in jemanden vorgehen mögen, der sich zu einem Suizid entschließt.
Ich wollte lediglich in der Lücke Deiner Argumentation hinweisen, weil Du geschrieben hast:
Balumpa schrieb:Möglicherweise war ihr das auch lieber, als sich irgendwo aufzuhängen oder vor den Zug zu werfen, wo noch Unbeteiligte belastet worden wären.
Du hast doch das Argument aufgebracht, dass eine Suizident sich noch Gedanken über das Wohl seiner Angehörigen bzw. von Unbeteiligten macht.
Wenn dass also die Motivation wäre, sich im Auto in einem Weiher zu ertränken, statt eine (in meinen Augen) weniger grausame Suizid-Methode zu wählen, dann passt es für mich dazu eben nicht, dass man gleichzeitig einen hohen Sachschaden zu Lasten von Unbeteiligten anrichtet.
Ich denke eben nicht, dass jemand in so einer Situation sich solche Gedanken macht, wenn es um die Wahl der Suizid-Methode geht. Aber das ist nur meine Vorstellung und kein Urteil. Und ich kann mir auch vorstellen, dass sich die Gedanken, die jemandem in so einer Situation durch den Kopf gehen und die Prioritäten die eine Person dabei setzt, von Person zu Person sehr unterscheiden können. Den typischen Suizidenten gibt es sicher nicht. Und wie sehr jemand an Situation der Angehörigen nach seinem Suizid denkt, hängt sicher auch davon ab, wie eingebunden man in ein soziales Umfeld war und welchen Charakter man hat.
Frau.N.Zimmer schrieb:Das Auto wurde doch auch vermisst und anhand des Kennzeichens, Kleidung etc? Um wen es sich handelt wurde doch nicht bestätigt, sondern nur, dass es sich um eine Frau handelt, oder?
Nein, die Identität soll erst durch die Obduktion geklärt werden.
Egal1234 schrieb:Ob Mann oder Frau, erkennt man an den Beckenknochen!
Egal1234 schrieb:Doch, natürlich auch vor der Obduktion! Nach über 8 Jahren wird wohl nicht mehr viel übrig sein, außer Knochen und ein Rechtsmediziner sieht das dann auf dem ersten Blick ob männlich oder weiblich!
Egal1234 schrieb:Nö, nur das nach 8 Jahren im Wasser wohl nicht mehr viel übrig geblieben sein wird, außer Knochen! Und man es wohl anhand der Beckenknochen schon sehen konnte, das es eine Frau ist. Dazu kommt, das es ihr Auto ist und die Wahrscheinlichkeit, das es eine andere Person ist, wohl gegen 0 tendiert!
Man kann es aber anhand der Beckenknochen nicht einfach sehen. Der Beckenknochen einer Frau ist breiter als der eines Mannes, wenn man aber nur ein einzelnes Becken vor sich hat, reicht es in der Regel nicht, um das mit ein oder zwei Blicken festzustellen, weil man eben keinen Vergleich hat. Und dann ist "breiter als" auch sehr relativ, es gibt sowohl Männer mit überdurchschnittlich breitem Becken als auch Frauen mit eher schmalem Becken.
Bei einer Frau, die ein Kind geboren hat, kann man an dies ggfls. an der Beckensymphyse sehen, die sich vor und während der Geburt weitet.
Um bei einem Skelett eine Geschlechtszuordnung vornehmen zu können, nimmt man nicht einfach nur das Becken, sondern auch die Merkmale weiterer Knochen, z.B. die Ausbildung der Kieferknochen und des Nasenbeins und die Verhältnisse der langen Röhrenknochen zueinander.
Aber das wird nicht einfach durch "draufgucken" festgestellt, sondern durch Vermessen. Und dann gibt es Tabellen (heute wahrscheinlich eine Software), mit deren Hilfe die gemessenen Werte ausgewertet werden.
Und selbst dann ist diese Einschätzung nicht 100% sicher. Deshalb verwendet man heute in der Regel dazu eine DNA-Analyse.
Kein seriöser Rechtsmediziner (und glaub mir, die sind alle seriös, dass ist sozusagen eine der Qualifikationen, die sie für diesen Job benötigen), stellt sich hin, wirft am Fundort eines Skeletts einen Blick auf das Becken und gibt ein Statement ab, das die Polizei dann veröffentlicht.
Hinzu kommt, dass versucht wird, die Leiche möglichst im ganzen und mit der Kleidung zu bergen und auch so zur gerichtsmedizinischen Untersuchung zu befördern, weil sich aus der Anordnung ggfls. Rückschlüsse auf den Ablauf/das Tatgeschehen gezogen werden können. Wenn die Leiche bekleidet war, reißt kein Gerichtsmediziner vor Ort die Hose runter, weil ihn, wie es im Tatort immer so schön dargestellt ist, die Polizisten dazu drängen, doch mal schnell einzuschätzen, ob es ein Mann oder eine Frau ist, die man da gefunden hat.
Ein Gerichtsmediziner vor Ort mag eine erste Einschätzung geben, die die Polizei für die ersten Ermittlungen verwendet, bis gesichertere Infos vorliegen. Aber so eine erste Einschätzung würde die Polizei nie als gesichertew Information in einer Pressemitteilung veröffentlichen.
hpoirot schrieb:Ich habe mir gedacht, dass vielleicht einfach noch mehr zu erkennen war, weil die arme Frau die ganze Zeit unter Wasser lag und keinem Sauerstoff ausgesetzt war. Aber dazu müsste man natürlich die Temperatur auf dem Grund des Weihers kennen.
Genau diese Hoffnung habe ich auch. Dass die Leiche Frauenkleider trug und im Auto der vermissten RS gefunden wurde, reicht sicher nicht aus, damit die Polizei veröffentlicht, dass eine weibliche Leiche gefunden wurde. Insofern kann man wohl hoffen, dass die Leiche besser erhalten ist, als hier viele vermutet haben und dass damit auch eine Chance besteht, die Todesursache noch zu klären.
Rotkäppchen schrieb:Fragt sich, was die Presse dazu getan und gleich eine Frauenleiche in das Auto interpretiert hat. Dass es das Auto der verschwundenen Rosi war, war ja schnell klar.
Dass es sich um eine weibliche Leiche handelt steht in der Pressemitteilung der Polizei.
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/120462/5444710