Joey K. (21) Hannover, erschossen weil er Zivilcourage zeigte
06.12.2014 um 13:46Das Opfer hat einen Namen!
Nach 2 Tagen wirst erstmals der Name des jungen Mannes genannt, Joey K.
Meine Anteilnahme gilt den Angehörigen und Freunden von Joey.
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Meiner Meinung nach sollte ihm die gleiche Aufmerksamkeit zu teil werden, wie auch Tugce. Beide waren couragiert, haben eingegriffen, verloren ihr Leben.
Wie denkt ihr darüber?
Nach 2 Tagen wirst erstmals der Name des jungen Mannes genannt, Joey K.
Meine Anteilnahme gilt den Angehörigen und Freunden von Joey.
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Meiner Meinung nach sollte ihm die gleiche Aufmerksamkeit zu teil werden, wie auch Tugce. Beide waren couragiert, haben eingegriffen, verloren ihr Leben.
Wie denkt ihr darüber?
Stand: 06.12.2014 12:15 Uhr - Lesezeit: ca.5 Min.
Erste Hinweise nach tödlichem Supermarkt-Überfall
Zwei Tage nach dem tödlichen Überfall auf einen Supermarkt in Hannover-Stöcken sind bei der Polizei mehrere Hinweise eingegangen. Nach Angaben eines Polizeisprechers laufe die Fahndung nach dem Täter unter Hochdruck. Es werde momentan allen Hinweisen nachgegangen, sagte der Sprecher am Sonnabendmittag. Am Freitagabend hatten die Ermittler Videosequenzen aus Überwachungskameras des Supermarkts veröffentlicht, auf denen der mutmaßliche Täter zu sehen war. Ob die eingegangen Hinweise direkte Reaktionen auf die Veröffentlichungen sind, konnte der Sprecher noch nicht bestätigen.
Kunde bei Supermarkt-Überfall erschossen
Die Polizei Hannover fahndet mit Hochdruck nach dem Täter, der am Donnerstag bei einem Supermarkt-Überfall im Ortsteil Stöcken einen Kunden erschossen hat. Dazu werden am Freitagabend Bilder aus der Überwachungskamera des Supermarktes veröffentlicht, die den mutmaßlichen Räuber zeigen.
Bevor es zum Überfall kommt, geht der mutmaßliche Täter durch die Regalreihen und schaut immer wieder zur Kasse. Schließlich bedroht er die Kassiererin mit einer Waffe. Als ein Kunde dazwischen geht, schießt der Räuber. Der 21-jährige Kunde wird tödlich getroffen.
Die Anteilnahme in der Nachbarschaft ist groß. Anwohner in Hannover-Stöcken sind schockiert über den tödlichen Raubüberfall.
Das Opfer wollte den Raub offenbar verhindern und bezahlte sein Eingreifen mit dem Leben.
Der Schock sitzt auch bei den Mitarbeitern des Supermarkts tief. Die Polizei hat den Tatort versiegelt ...
Eine Obduktion hat bestätigt, dass das 21-jährige Opfer durch eine Schusswunde ums Leben kam.
Die Polizei warnt vor dem Täter, der noch bewaffnet sein könnte. Sie befragt Anwohner und hofft auf Zeugenhinweise. Mehrere Anrufe sind bereits eingegangen - Details behalten die Ermittler aber derzeit für sich.
Rückblick: Am Donnerstagabend fällt in dem Supermarkt gegen 20 Uhr der tödliche Schuss.
Ein weiterer Mann wird vor dem Markt von einer Kugel am Bein getroffen und schwer verletzt. Ob ihn dieselbe Kugel getroffen hat wie das Todesopfer oder der Räuber ein zweites Mal schoss, ist zunächst unklar.
Der Täter entkommt auf einem Fahrrad. Anders als zunächst vermutet flieht er ohne Beute.
Die Polizei sichert in der Nacht die Spuren am Tatort und leitet eine Fahndung nach dem Täter ein.
Die Kassiererin steht nach dem Überfall unter Schock. Eine weitere Mitarbeiterin des Marktes und zwei Kundinnen, die den Überfall mit angesehen haben, werden von Seelsorgern betreut.
Auch Supermarkt in Hemmingen-Westerfeld überfallen
Wenige Stunden zuvor gab die Polizei bekannt, dass am Freitagabend ein weiterer Supermarkt in der Region Hannover überfallen worden war. "Noch immer wird geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Überfallen besteht", sagte Holger Hilgenberg von der Polizeidirektion Hannover gegenüber NDR.de. Der Täter bedrohte die Kassiererin eines Marktes in Hemmingen-Westerfeld demnach mit einer Schusswaffe und flüchtete anschließend mit einer unbekannten Summe Bargeld. Verletzt wurde bei dem Überfall niemand. Im Laufe des Tages will die Polizei weitere Einzelheiten mitteilen.
Polizei hofft auf weitere Hinweise nach Video-Veröffentlichung
Zur Aufklärung des Raubüberfalls in Hannover-Stöcken hofft die Polizei derweil auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung. In den veröffentlichten Videosequenzen ist der mutmaßliche Täter zu sehen: Er geht durch die Regalreihen und nimmt sich ein Getränk. Sein Gesicht ist nicht genau zu erkennen. Zeugen haben den Mann als etwa 40 Jahre alt, 1,60 Meter groß und korpulent beschrieben. Er soll kurze rotblonde Haare haben und mit osteuropäischem Akzent sprechen. Die Beamten suchen außerdem nach einem Mann, der Zeuge der Tat sein könnte: Gegen 20 Uhr soll er einen weißen VW Golf mit Wolfsburger Kennzeichen an der Ecke Broyhanstraße geparkt haben.
Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer (0511) 109-5555 entgegen.
Unklar, wie viele Schüsse fielen
Die Polizei hat am Freitag eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die Beamten überprüfen mögliche Zusammenhänge mit anderen Raubüberfällen. Das Opfer des Räubers, ein 21-jähriger Mann, wurde am Freitag obduziert. Die Untersuchung bestätigte den Tod durch eine Schussverletzung. Unklar ist noch immer, wie viele Schüsse in dem Supermarkt gefallen sind. Denn ein weiterer Kunde, ein 29-jähriger Mann, wurde von einer Kugel am Bein getroffen, als der Täter aus dem Laden stürmte. Ob es sich dabei um dieselbe Kugel handelt, die vorher den 21-Jährigen getötet hatte, können die Ermittler noch nicht sagen. Auch Zeugen konnten darüber keine Auskunft geben. Der Täter war nach dem Überfall mit dem Fahrrad geflüchtet - entgegen ersten Vermutungen entkam er ohne das Geld aus der Kasse. Die Ermittler warnen: Der Mann könnte noch immer bewaffnet sein.
Trauer um erschossenen Mann nach Raubüberfall
05.12.2014 19:30 Uhr
Hallo Niedersachsen
Die Menschen in Stöcken trauern um einen Mann, der bei einem Raubüberfall ums Leben kam. Der 21-Jährige wollte einschreiten, dabei löste sich ein Schuss. Der Täter flüchtete. Video (04:34 min)
Kurz vor Ladenschluss hatte der Räuber die Kassiererin mit einer Schusswaffe bedroht und die Einnahmen aus der Kasse verlangt. Die Kassiererin hatte ihm das Geld schon gegeben, als der 21-jährige Kunde hereinkam. Der Täter wollte mit der Beute flüchten, aber der 21-Jährige stellte sich in den Weg und versuchte so offenbar, den Raub zu verhindern. Dabei kam es zu einem Handgemenge. Ob sich währenddessen ein oder mehrere Schüsse lösten oder der Täter gezielt schoss, steht noch nicht fest. Unsicher ist auch noch, ob der 21-Jährige gesehen hat, dass der Täter bewaffnet war. Eine weitere Mitarbeiterin sowie zwei Kundinnen, die sich zur Tatzeit ebenfalls im Supermarkt befanden, wurden von Seelsorgern betreut. Unter ihnen war auch ein 14-jähriges Mädchen. Die Kassiererin stand nach der Tat unter Schock.
Tödliche Zivilcourage - schon wieder
Erneut hat nun also offenbar ein Mensch seine Zivilcourage mit dem Leben bezahlt. Das Thema ist in aller Munde, seit die Studentin Tugce in einem Offenbacher Schnellimbiss einen Streit schlichten wollte, geschlagen wurde und an ihren Verletzungen starb. Die beiden Fälle sind allerdings nicht direkt vergleichbar: Tugce ging dazwischen, als zwei Mädchen von Männern bedrängt wurden. Der 21-Jährige in Stöcken wollte einen Raub verhindern.
"Hinsehen, aber nicht den Helden spielen"
"Ich würde auch helfen", sagte ein Familienvater in Stöcken am Tag nach dem tödlichen Überfall. "Man weiß ja vorher nicht, ob es richtig oder falsch ist." Die Polizei warnt allerdings davor, sich als Zeuge von Straftaten selbst in Gefahr zu bringen. Eine umsichtige Reaktion sei wichtig, so Stefanie Weiß vom Landeskriminalamt (LKA) zu NDR 1 Niedersachsen. Man sollte Ruhe bewahren und sich nicht provozieren lassen. Der Täter befinde sich in einer psychischen Ausnahmesituation, die schwer einzuschätzen sei. "Man sollte hinsehen, aber nicht den Helden spielen", rät auch Rüdiger Holecek, Pressesprecher der Gewerkschaft der Polizei. "Bei einem klassischen Raubüberfall ist es geboten, Abstand zu halten."
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Erste-Hinweise-nach-toedlichem-Supermarkt-Ueberfall,ueberfall330.html