Leider habe ich ein ungutes Gefühl, wenn das Gepäck noch im Auto war. Es tut mir unendlich Leid für alle Angehörigen und Freunde, die ganze Situation ist sicher extrem belastend. Ich hoffe trotz allem, dass der Vermisste noch lebt!
***
Für mich ist es schwierig, in diesem Fall jetzt weiter zu spekulieren, dafür müsste man mehr über die Persönlichkeit und die aktuelle Situation wissen. Und ob es hilfreich wäre, ist fraglich. Aber vielleicht ein paar allgemeine Zahlen.
@Rick_Blaine schrieb schon auf Seite 4 des Threads:
Also wenn hinter jedem Verschwinden, das nicht sofort geklärt werden kann, immer ein Suizid stecken würde, dann gäbe es wohl weit mehr Suizide als man denkt.
Was Suizidraten angeht, gibt es ja Zahlen. Man kann natürlich immer noch über Dunkelziffern und Grauzonen streiten (hat jemand versehentlich oder absichtlich zu viele Tabletten geschluckt, ist jemand versehentlich oder absichtlich alkoholisiert gegen einen Baum gefahren), aber eine ungefähre Größenordnung ist in Deutschland bekannt.
„Bei den 15- bis unter 25-Jährigen ist Suizid die häufigste Todesursache.“
Quelle:
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61832/todesursachen„In Deutschland sterben deutlich mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen.“
Quelle:
https://suizidpraevention.wordpress.com/suizide-in-deutschland-2012/ (Archiv-Version vom 10.01.2015)„In Deutschland nehmen sich jährlich ca. 11000 bis 12000 Menschen das Leben. Die Suizidrate beträgt ca.13,5/pro 100 000 Einwohnern. Das Verhältnis der Suizidrate von Männern zu Frauen liegt bei 3:1.“
Quelle:
http://www.kriminalpolizei.de/startseite/news-detailansicht/artikel/statistische-daten-zum-suizidgeschehen.htmlDas beantwortet natürlich noch nicht die Frage, wieviel Prozent von vermissten Männern hinterher als Suizidopfer eingeordnet werden können, dazu habe ich keine Angaben gefunden. Aber was die subjektive Statistik von @diegraefin angeht, dass hinter Vermisstenfällen von Männern häufig Suizid steckt, so kann ich das gut nachvollziehen. Es gibt sicher auch noch zahlreiche andere Gründe für ein Verschwinden. Aber da deutlich mehr Männer als Frauen an Suizid sterben und Männer eher zu „harten“ Suizidmethoden greifen, dürften sich deutlich mehr Männer außerhalb der Wohnung suizidieren als Frauen.
Zur Erläuterung „harte“ vs. “weiche“ Suizidmethode:
„…So wird zum Beispiel nach einer Klassifikation von Bochnik zwischen „weichen“ und
„harten“ Methoden unterschieden. Zu den weichen Methoden zählt er die tödliche Einnahme von Tabletten oder Drogen im weitesten Sinne sowie Vergiftungen anderer Art (einschl. Vergasung usw.). Zu den harten Suizidmethoden zählt er das Erhängen, Erschießen, Ertrinken, Sturz aus der Höhe, Sturz vor einen sich bewegenden Gegenstand und tiefe Schnitte…“
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/Gesundheitswesen/AktuellSuizid.pdf?__blob=publicationFile (Archiv-Version vom 11.03.2016)Für manche "harten" Suizidmethoden ist es demzufolge nötig, einen anderen Ort als die eigene Wohnung aufzusuchen. Und bei harten Suizidmethoden ist es sicher auch besonders schmerzhaft für Angehörige, die sterblichen Überreste zu finden - ein anderer Ort ist demzufolge auch ein Schutz der Hinterbliebenen.