Christian Marks - Unfallflucht mit Todesfolge

x-aequitas schrieb:Mögliche Gründe für die Unfallflucht:

-überhöhte Geschwindigkeit
-Fahrzeug überladen
-Fahrzeug nicht verkehrssicher (zB Bremsen, Profiltiefe, Licht)
-kein TÜV


Werde die Liste ggf. fortführen.

Ich stelle mir mal vor, ich habe mit meinem Auto jemanden überfahren und will die Tat vertuschen. Dann würde ich alles daran setzen, dieses Auto loszuwerden. Ich würde es an jemanden verkaufen, von dem ich annehmen kann, dass er es ins Ausland verbringt. Damit hätte sich dann auch das Problem mit dem fehlenden Teil erledigt.

Weiterer möglicher Grund, wohl die häufigste Ursache für Fahrerflucht:
-Schock und Angst, gepaart mit Feigheit

Hat man in so einem Moment dann einfach auf Gas statt Bremse getreten und sich vom Unfallort entfernt, kommt später noch die Hemmschwelle dazu, sich NACHTRÄGLICH doch noch zu melden, eben genau wegen dieser begangenen Ordnungswidrigkeit - was sicher nicht verringert wird, wenn man dann erfährt, dass dies zum Tode eines Menschen geführt hat und man nun nicht nur polizeilich gesucht wird, sondern auch alle Menschen im sozialen Umfeld sich fragen, wer wohl dieser Unmensch war, der den armen Kerl überfahren und einfach liegen gelassen hat. Wenn man sich die Kommentare durchliest zu den Artikeln in der WAZ, was die Meisten am Liebsten machen würden mit dem Fahrer, ist es nicht verwunderlich, dass derjenige sich nicht mehr zu stellen wagt.

@emz
Oder in irgendeinem Gewässer versenken oder abfackeln und dann als gestohlen melden.

@diegraefin
Das ganz bestimmt nicht. Denn damit mache ich nur auf mich aufmerksam und die Polizei wird ganz intensiv ermitteln.

@Granola

Granola schrieb:dass es auch nicht zu sehende Blutpartikel im Innenraum sprich Stoff anhaften würde.

Wie sollte denn das passiert sein? Bei dem Wetter kann man doch voraussetzen, dass die Seitenfenster geschlossen waren! Oder?

@emz
Du könntest dann aber die Tat dem ominösen Autodieb in die Schuhe schieben.

Seefahrer schrieb:Wie sollte denn das passiert sein? Bei dem Wetter kann man doch voraussetzen, dass die Seitenfenster geschlossen waren! Oder?

Im Innenraum würde ich jetzt auch keine Spuren vermuten, aber es können sich durchaus winzige Partikel in irgendwelchen Spalten und Ritzen gesetzt haben, wo weder die Waschanlage noch der eigene Putzlappen hinkommen. Mikroskopisch klein, mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen, z.B. in der Halterung eines Scheinwerfers o.ä. - reicht der Spurensicherung ja trotzdem.

@katjes

genau richtig, deshalb spricht der Gesetzgeber nach §7 StVG auch von einer Gefährdungshaftung, jeder der in ein Auto steigt ist erstmal mit schuldig, sollte jedem als Führer eines KFZ bekannt sein!!!

@emz

emz schrieb:Ich stelle mir mal vor, ich habe mit meinem Auto jemanden überfahren und will die Tat vertuschen. Dann würde ich alles daran setzen, dieses Auto loszuwerden.

Das alleine würde wohl nicht viel helfen, da man die Liste der Vorbesitzer schnell ermitteln kann und somit auch weiß, wem der Pkw am Unfalltag gehörte.
Das würde, wenn überhaupt, auch nur dann sinnvoll sein, wenn ich tatsächlich ortsansässig wäre. Wenn ich z.B. 200 km entfernt wohne, wäre es schon großer Zufall, wenn die Polizei auch mich kontrollieren würde. Ich fahre ein gängiges Kfz-Model, mit dem ganz sicher schon mal ein tödlicher Unfall mit Fahrerflucht erfolgte; bisher wurde ich noch niemals deswegen von der Polizei befragt und mein Auto auf Unfallspuren untersucht.

emz schrieb:Ich würde es an jemanden verkaufen, von dem ich annehmen kann, dass er es ins Ausland verbringt. Damit hätte sich dann auch das Problem mit dem fehlenden Teil erledigt.

Ich wüste so spontan nicht, wer bei mir in der Gegend dafür in Frage käme.

Da würde ich eher den ersten Nachtfrost nutzen und, so gefährlich das auch sein mag, in den Straßengraben fahren mit dem Ziel 'wirtschaftlichem Totalschaden'. Dann bin ich den Pkw mit Sicherheit los.

@diegraefin

Comtesse schrieb:Du könntest dann aber die Tat dem ominösen Autodieb in die Schuhe schieben.

Wie soll denn sowas funktionieren. Ich fahre mein Auto in einen Fluss, wie komme ich dann nachhause? Oder ich zünde es an, wie komme dann dort weg? Ich darf ja auch von niemandem gesehen werden, das ist nicht so einfach. Und dann die Frage, wann melde ich mein Auto als gestohlen? Womöglich komme ich dann gerade zuhause an und dort wartet die Polizei bereits auf mich, um mir mitzuteilen, dass 10 km entfernt gerade mein Auto abgefackelt wurde.

@emz

zumindest wenn plötzlich in der Umgebung ein Opel Corsa abrennt und das ganze in einem naheliegenden Zeitfenster, dann hast definitiv ein großes Problem mit Alibi für die Tatnacht etc....

@Seefahrer

Ich wüsste so spontan nicht, wer bei mir in der Gegend dafür in Frage käme.

Ein Nachbar von mir verfrachtet regelmäßig Gebrauchwagen nach Rumänien. Das sollte das geringste Problem sein,

@emz
Natürlich nicht das Auto SOFORT abfackeln, erst mal nur irgendwo weiter weg verstecken und gestohlen melden, später dann um die Entsorgung kümmern. Wäre mir jedenfalls weniger gefährlich als jemanden einzuweihen, der für mich dann das Auto verkauft oder entsorgt. Der Fluchtfahrer hat ja sicher nicht damit gerechnet, dass man überhaupt rausfindet, was für ein Auto er fährt und dass bei einem gestohlenen Corsa daher direkt alle Alarmglocken läuten würden.

Ich verstehe trotzdem nicht, dass man das Auto nie fand. In der Ecke fährt doch kein völlig Fremder nachts herum um die Zeit, der 200 km weit weg wohnt. m.E. hätte man den Wagen und Fahrer eigentlich finden können und müssen, kann doch nur jemand aus der Gegend gewesen sein. Vielleicht handelt es sich ja um ein Fahrzeug, das gar keine Zulassung mehr hatte, aber trotzdem noch vom Besitzer ab und zu gefahren wird? Ein Bastler, oder jemand, der selbst eine kleine Werkstatt hat mit roten Kennzeichen für Probefahrten?

@emz
Und der Nachbar würde dich nicht der Polizei melden, wenn du ihn bittest, ein Unfallfluchtfahrzeug für ihn verschwinden zu lassen, und er das nachträglich rausfindet, dass du damit jemanden totgefahren hast?

@diegraefin
Na klar, du versteckst mal so ganz unauffällig ein Auto hier in Deutschland. Das funktioniert vielleicht in Kanada.

Wer sagt dir denn, dass das nicht ein ehemals Einheimischer war, der dort rumgefahren ist, und der mittlerweile 200 km weit weg wohnt? Bedingt durch den Feiertag bietet sich doch so ein Besuch in der Heimat geradezu an.

@diegraefin

Comtesse schrieb:Ich verstehe trotzdem nicht, dass man das Auto nie fand. In der Ecke fährt doch kein völlig Fremder nachts herum um die Zeit, der 200 km weit weg wohnt.

Nein? Wie schon geschrieben: ich war auf der Durchreise (ca. 350 km von Zuhause), zu früh bzw. zu spät abgebogen und dann plötzlich auf einer dunklen, einsamen Nebenstraße gelandet.

Oder der Fahrer war auf der Rückfahrt von einem Besuch bei Oma; Oma muss ja nicht unbedingt wissen, dass er einen Corsa fahre und schon gar nicht, dass es ein Corsa C ist. Und wenn Oma ihn dann beim nächsten Telefongespräch auf den Unfall anspricht, erzähle er ihr, dass er einen Corsa B Bj 1993 fährt. Oma wird dann sicherlich sehr beruhigt sein und keinen Verdacht hegen.

emz schrieb:Na klar, du versteckst mal so ganz unauffällig ein Auto hier in Deutschland. Das funktioniert vielleicht in Kanada.

Es sind schon genug Autos auch in Deutschland verschwunden über Jahre, incl. Insassen sogar. ;) Es geht auch nicht darum, das Auto ewig zu verstecken, sondern ein paar Tage, das sollte möglich sein, oder?

Dass es jemand auf Wochenendbesuch war, kann natürlich sehr gut sein.

und der 01.11.2010 war zudem ein Montag, somit Halloween am Sonntag langes Wochenende für weiter enfernte Bekannte, Verwandte etc....

@diegraefin

Ich würde meinen Nachbarn auch kaum bitten "ein Unfallfluchtfahrzeug verschwinden zu lassen", sondern wenn er mal wieder mit seinen Kumpels Autos wegbringt ihm meines verkaufen.

Also diese "ich versteck mein Auto-Theorie" ist nicht machbar. Glaubst du wirklich, die Polizei ist blöd und prüft nicht deine Angaben und vorallem, keiner beobachtet beim hin und her?