Die Isdal Frau

traces schrieb:... und gerade w e i l  er sich das leisten kann, wird er nicht darauf verzichten, ein Logo zu verwenden, in dem der Firmenname oder die Initialen des Firmennamens auftauchen - das ist i.d.R. der Unterschied zwischen hoch- und niedrig-etablierten Marken.

Kein Hersteller legt eine Sonderedtion auf, ohne auf den Hersteller, also sich selbst, zu
verweisen. Das macht doch gar keinen Sinn.

Es geht ja auch nicht um das Herstellerlogo, sondern um eine Art Produkt- oder
Serienlogo was auf den Flaschen abgebildet ist.

Da wir leider nicht wissen, wie groß diese beiden Gegenstände sind, könnte es sich
uU sogar um Kosmetikprodukte handeln, die man z.B. früher Fluggästen in der 1. Klasse
bei Langstreckenflügen überreicht hat (in einer kleinen Kosmetiktasche), oder um Produkte,
die in einem Hotel für die Gäste zur Verfügung gestellt werden.

@inci2

Gib mal Astral Cream vintage in die Google Bild Suche ein, dann findest Du das Produktdesign der letzten Jahrzehnte. Es ist eine hypoallergene Kometikmarke, in blauer Verpackung. Am besten bekannt ist die Handcreme, sie hatten aber auch andere Produkte. Die Tote hatte verschreibungspflichtige Hautcreme fuer Neurodermitis dabei, deshalb kam ich darauf.

@inci2

Diese Hotelflaeschchen mit Shampoo oder aehnlichem sind doch aber sehr klein, das waere bestimmt aufgefallen. Nein, ich gehe davon aus, das es normal grosse Behaeltnisse waren, und dass die Frau sie irgendwie brauchte, vielleicht, weil sie andere wegen ihrer Hautkrankheit nicht vertrug.

Vielleicht war es eine nur national bekannte Kaufhausmarke, die nicht exportiert wurde?

AnnaKomnene schrieb:Vielleicht war es eine nur national bekannte Kaufhausmarke, die nicht exportiert wurde?

Keine Ahnung, jedenfalls sagt das Bauchgefühl, das sich natürlich auch irren kann,
aber irgendwie "Avon". Das war mein erster Gedanke, als die die Flaschen gesehen habe.

AnnaKomnene schrieb: Am besten bekannt ist die Handcreme, sie hatten aber auch andere Produkte. Die Tote hatte verschreibungspflichtige Hautcreme fuer Neurodermitis dabei, deshalb kam ich darauf.

Habe mal nachgeschaut. Aber so ein Logo war auf keinem der Produkte, und
auch die Farbe ist anders. Das hier, worüber wir rätseln, ist eher lavendelfarben
als blau.

Ich habe mir noch über was anderes Gedanken gemacht: weiß man eigentlich, welche Art von Salbe gegen Neurodermitis das war?
Ich hatte als Kind und Jugendliche in den 70ern und 80ern auch mit einer starken Neurodermitis zu kämpfen und weiß daher, dass es damals nicht so viele Behandlungsmöglichkeiten gab. Ich wurde mit einer Salbe namens "Ultralan" behandelt, die es meiner Recherche nach heute noch gibt. Einige Ärzte verschrieben auch spezielle Mischungen, die in der Apotheke individuell angefertigt wurden.
Gemeinsam ist all diesen Medikamenten, dass sie verschreibungspflichtig sind, weil sie Cortison in einer nicht unerheblichen Menge enthalten. Das Cortison ist ein Hormon der Nebennierenrinde, das Entzündungen bekämpft.
Daher wäre es interessant, zu erfahren, wo das Medikament verschrieben wurde, da manche Medikamente, auch mit gleichen Inhaltsstoffen, in verschiedenen Ländern anders heißen. Man könnte daher eventuell darauf schließen​, wo sie sich vorher aufgehalten hat.

ligala schrieb:Außerdem glaube ich aber nicht, dass die Produkte aus der DDR stammten, weil die Tube und die Flasche  aus Plastik sind und ich denke, in der DDR wurde meist Metall für Tuben etc. verwendet. Oder lieg ich da falsch?

Nochmal kurz darauf zurück: Aus meiner frühen Kindheit (etwa ab Mitte der Siebziger) kenne ich nur Tuben aus Metall, das war damals das hier vorherrschende Material für Tuben. Zumindest für die Produkte, die im Haushalt meiner Eltern auch verwendet wurden.

Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, daß dann in den Achtzigern immer mehr Kunststofftuben verwendet wurden.
Irgendwann kam doch das erste blaue Zahngel auf den Markt, das intensiv beworben wurde. Ich glaube, das war in der ersten Plastiktube, die ich registriert habe - und ein paar Jahre danach waren Metalltuben völlig vom Markt verschwunden...

Hier in diesem Fall ist das für die Tube verwendete Material (Kunststoff) schon auffällig und hat Seltenheitswert...

Kari67 schrieb:Ich habe mir noch über was anderes Gedanken gemacht: weiß man eigentlich, welche Art von Salbe gegen Neurodermitis das war?

Ich hatte das so verstanden - aber da kann ich mich auch irren - daß auf der Tube für die (medizinische) Hautsalbe ursprünglich ein personalisierter Namensaufkleber war, anhand dessen man die Tote hätte leicht identifizieren können.
Aber wie bei allen anderen Gegenständen war er abgekratzt...

Wie war das damals eigentlich in anderen europäischen und nichteuropäischen Ländern bzgl. der Arzneiabgabe durch Apotheken?

Aus Deutschland kenne ich es seit jeher nur so, daß die meisten Arzneimittel bereits vom Hersteller fertig abgepackt waren und auch heute noch sind. Diese Präparate erhalten normal keine Hinweise auf den Patienten, für den sie bestimmt sind. Abgepackt oder abgefüllt werden doch eigentlich nur solche Medikamente (vorwiegend Salben, Cremes und Lotionen), die auf Verordnung des Arztes angefertigt werden müssen. Auf dem Aufkleber steht dann auch immer der Name des Patienten mit drauf.

Aus den USA dagegen kenne ich es so, daß over-the-counter Präparate (also frei verkäufliche) im Supermarkt angeboten werden, teilweise auch solche, die bei uns apothekenpflichtig oder sogar verschreibungspflichtig sind.
Verordnete Medikamente werden dort jedoch immer individuell abgezählt, abgepackt und mit einem Aufkleber mit Namen und Daten des Patienten versehen...

@spiky73
Der Aufkleber war abgekratzt, hmm... Das deutet darauf hin, dass es wahrscheinlich eine für sie speziell angefertigte Mischung war...was das Ganze​ nicht einfacher macht...

@Kari67

Bliebe die Frage, inwieweit man anhand der Packung noch hätte auf die Herkunft (Land) des Medikaments schließen können...

Kari67 schrieb:Der Aufkleber war abgekratzt, hmm... Das deutet darauf hin, dass es wahrscheinlich eine für sie speziell angefertigte Mischung war...was das Ganze​ nicht einfacher macht...

Das war kein abgekratzter Aufkleber, sondern der Aufdruck auf
der Originalpackung war so abgekratzt/zerkratzt, daß man den
Hersteller nicht mehr erkennen kann.

Lediglich das Logo ist heil geblieben.

Und bei den hier gezeigten Produkten handelt es sich mit Sicherheit nicht
um persönlich für einen Patienten hergestellte Salbe/Creme. Diese sind in
der Regel in weißen Keramiktiegeln mit farbigem Deckel.

@inci2

Ich finde das Photo leider gerade nicht, vielleicht kann mir da jemand aushelfen. Es war auf jeden Fall eine Metall Tube, vorgefertigte Salbe. Auf Rezept gemischte Salben werden normalerweise in anderen Behaeltern ausgegeben. Der Hersteller war, wenn ich mich recht erinnere, GSK. Es war also Massenware, und der Aufkleber, auf dem ihr Name oder der Name des Arztes stand, war abgekratzt.

AnnaKomnene schrieb:Ich finde das Photo leider gerade nicht, vielleicht kann mir da jemand aushelfen. Es war auf jeden Fall eine Metall Tube, vorgefertigte Salbe

Es geht um die Behältnisse auf diesem Foto hier, das Ligala hier verlinkt hatte:


https://gfx.nrk.no/0UPf03VT_aiQ3En_5G0nVwZOWCJykYpEOC-pZ5tbZ6eA

Das sind keine Behältnisse aus Metall.

Euere Energie bei der Suche nach dem Hersteller ist ja irre.

Ich denke auch, dass die weiße Herzlilie oder das Lilienherz (Je nachdem, ob man Tube oder Flasche ansieht.), nur pure Verzierung und kein Logo ist. Sonst hätte der "Cleaner" sie nicht übrig gelassen.

Das Ornament sieht aus wie die Arabesken in einem Buch von G.Boccaccio (Decamerone, 1988, DDR).
Diese Arabesken, auch in Herzform, wurden von Ralf-Jürgen Lehmann entworfen. Jetzt gehören Künstler aber zu Schulen und die haben ihren eigenen Stil. Die Herzlilie, das Lilienherz ist Gebrauchskunst.

Solche Ornamente sind ganz Europa beliebt, erinnern mich aber zuallererst an Italien.

AnnaKomnene schrieb:Der Hersteller war, wenn ich mich recht erinnere, GSK.

Das steht auch für Glaxo Smith Kline, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es diesen
Markennamen bereits in den 1060ern gab, denn ich denke dieser Name ist eine
Neuschöpfung nach mehreren Fusionen, die aber erst viel später stattfanden.

@inci2

Mit der Metalltube meinte ich die verschreibungspflichtige Creme. Ja, GSK hat sich mehrmals umbenannt. Vielleicht findet ja noch jemand das Photo? Es war auf einer norwegischen Seite.

AnnaKomnene schrieb:Mit der Metalltube meinte ich die verschreibungspflichtige Creme. Ja, GSK hat sich mehrmals umbenannt. Vielleicht findet ja noch jemand das Photo? Es war auf einer norwegischen Seite.

Und das war hier schon verlinkt? Dann müsste es ja unter "Bilder" zu finden sein,
oder nicht?

@inci2

Ja, es war verlinkt, aber das Bild wurde nicht auch allmy hochgeladen, und deshalb erscheint es nicht in der Bildersuche. Es war in einem der norwegischen Beitraege. Man sah ziemlich viel von der Tube, und ich gehe davon aus, dass es sich hier um ein verschreibungspflichtiges Allerweltsmedikament handelt.

Sorry, die "Novellen" sind von Matteo Bandello.

Die Arabesken sind in Gold gehalten.

In der Mitte des Ornaments ein Herz mit Lilienblüte.

AnnaKomnene schrieb:Ja, es war verlinkt, aber das Bild wurde nicht auch allmy hochgeladen, und deshalb erscheint es nicht in der Bildersuche. Es war in einem der norwegischen Beitraege. Man sah ziemlich viel von der Tube, und ich gehe davon aus, dass es sich hier um ein verschreibungspflichtiges Allerweltsmedikament handelt.

Es ist hier in dem englischen Artikel vom 13.05. zu sehen.
Und auf der Tube steht nicht GSK, sondern nur "Glaxo".

http://www.bbc.com/news/world-europe-39369429

Und die Aufdrucke weisen auf einen Kauf in Norwegen hin.

Betnovat(e) ist auf alle Fälle zumindest heutzutage in Deutschland rezeptpflichtig
gut möglich, daß das in den 1960ern/1970ern noch anders war, und es nur apothekenpflichtig
war. Das weiß ich aber nicht.

http://www.dokteronline.com/de/betnovate/

Aber vielleicht ist das ja ein Ermittlungsansatz, vielleicht erinnert sich ja noch jemand, an
eine Ausländerin 1970 mal diese Salbe in einer Apotheke in den Orten, wo sie war, verkauft
zu haben. Psoriasis und Dermatitis sind zwar nicht so selten, aber doch nicht so häufig, daß
es wie Kopfweh auftrat.