Vermisstenfall Lars Mittank

@Marianne48 und @lossantos

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Profil von STEBO

Nursii schrieb:@KonradTönz
Der Arzt hätte rein rechtlich nicht mal angeben dürfen, dass Lars bei ihm in Behandlung war.

Und zum dritten Punkt:

ICH behaupte nicht, dass es so war. Der Arzt sagte, dass Lars 40 Minuten in dem Behandlungsraum sass, er aber keine Behandlung wollte.
Nicht erfunden- sondern Fakten.
Warum, wieso, weshalb? Das wissen nur Arzt und lars!

Der Arzt hat sich schon weit aus dem (wie wir mittlerweile wissen, nicht-vorhandenen) Fenster gelehnt - so viel ist klar. Nur kann man eben nicht argumentieren, wenn er das und das sagt , muss er auch das und das sagen. Es gibt Informationen deren Veröffentlichung unkritischer ist (wie z.B. das über die Nervosität) und andere die sensibler sind.
Klar, wir wissen dass Lars sich nicht behandeln lassen wollte - das war aber eben nicht der einzige Inhalt der Untersuchung. Da war noch mehr, wovon wir nichts wissen, worauf es aber Hinweise gibt.

Ich versuche eigentlich nur die Balance zu halten zwischen Mystifizierung und Verharmlosung des Arztgespräches. Oder ums so auszudrucken: Es wurden Lars sicher keine Nieren geklaut in dem Arztzimmer. Andererseits dürfte es aber auch nicht nur um das Ausfüllen einfacher Formulare gegangen sein.
Aus dem Verlauf des Arztbesuches heraus ist in Lars ein Fluchtimpuls entstanden. Und für dessen Erklärung gab es hier bereits einige plausible , aber auch viele eher unplausible Ansätze.
Der pausibelste ist für mich immer noch, dass er aus irgendeinem berechtigten oder unberechtigten Grund heraus Befürchtungen hatte, dass es zu einer weiteren Zwangsverlängerung seines Aufenthaltes kommen würde - weil das eben auch die Flucht genau beim Eintreffen des Uniformierten erklären würde. Ein durch Medikamente ausgelöster Zustand ist wohl auch nicht ausgeschlossen, wobei ich da keinerlei eigene Erfahrungen habe - ich bin ein Non-Responder bei den meisten Präparaten :-D

meermin schrieb:Ich vermute, Lars litt bedingt durch die Schlägerei beii der zum Opfer wurde und körperliche Verletzungen davongetragen hatte und dem plötzlichen Alleingelassenwerden in der Ferne in einem fremden Land unter Menschen deren Sprache er nicht verstand unter einer schweren Psychose. Das lässt hoffen, hoffen dass er hilflos noch immer irgendwo herumirrt oder sich verwirrt auf dem Weg nach Hause auf einem Schiff oder einer Landstrasse befindet.

Das kommt dann noch dazu..
Allerdings wurde er nicht alleine gelassen.. seine Freunde boten ihm an zu bleiben, aber LM wollte dies nicht.. deshalb würde ich eher sagen: Alleine in einem fremden Land.. mit einer fremden Sprache..

@Nursii

Nursii schrieb:In dem Flughafen scheint immer nur ein Arzt stationiert zu sein. Und das Behandlungszimmer scheint mir auch ziemlich, ziemlich klein zu sein.

In der Regel sitzen dort Internisten, die auch eine Ausbildung zum Notfallmediziner haben.
Das reicht, um in der Regel um 1. Hilfe zu leisten und einzuschätzen, was ein Patient haben könnte. Und auch wenn dieser Flughafenarzt vielleicht nicht das gleiche techn. Equipment hat, wie einer am Frankfurter Flughafen, so kann man doch davon ausgehen, daß die Ärzte dort wissen, was sie in bestimmten Fällen zu tun haben. Denn die med. Ausbildung besteht ja nicht nur aus dem Lernen von Bedienungsanleitungen der techn. Geräte.

Ich fragte auch hauptsächlich nach dem fachspezifischen wissen eines Flughafen-Arztes, weil es auch zig Medikamente und AB gibt, mit denen ein Arzt, der sich in gewissen Fachbereichen einfach nicht auskennen kann, schnell überfordert ist.
Und wenn der Arzt dann auch noch einen Patienten vor sich stehen hat, der sich zwar das vom kh verschriebene AB holt, dieses aber nicht einnimmt, dann versucht der Arzt doch normalerweise dem Patienten klar zu machen die eh schon vorhandenen Tabletten einzunehmen, statt ein neues ins Ohr zu träufeln...
Fakt ist- die Ärzte im kh haben definitiv mehr Möglichkeiten eine Diagnose zu stellen, als ein Flughafenarzt in einem Kabuff.

@Nursii

Nursii schrieb:Der Arzt hätte rein rechtlich nicht mal angeben dürfen, dass Lars bei ihm in Behandlung war.

Mit Verlaub das ist Quatsch. Das muss er sogar sagen, wenn z.B. die Polizei fragt. Lediglich die Diagnose unterliegt der Schweigepflicht. Alles andere aus dem Arzt-Patientengespräch darf er ohne Schweigepflichtentbindung mitteilen.

@bärlapp

bärlapp schrieb:Aber Lars ging ja auf freiwilliger Basis zum Arzt. Ich denke mal, dass ihm sein Gesundheitszustand tatsächlich so große Sorgen machte, dass er auf keinen Fall ein Risiko eingehen wollte.

Nun, das liegt daran, daß man als med. Laie so etwas eben schlecht einschätzen kann. Wäre ich in der Situation gewesen, hätte ich das auch gemacht. Allerdings, wäre ich in der Situation gewesen, hätte ich erst gar nicht lange 'rumgefackelt, sondern hätte noch am nächsten Tag die Heimreise mit dem Bus angetreten.

Ich hätte mir allerdings eine Bescheinigung für die Fluguntauglichkeit geholt, um sie später beim Arbeitgeber vorlegen zu können, als Beweis, daß es tatsächlich einen med. Grund gab, den geplanten Rückflug nicht antreten zu können.

Es gibt eine einzige Filiale Lidl in Shumen in der boulevard ul.Simeon veliki 40.Da ist auch Kaufland und in der Nähe auch ein Penny und Billa.Über Streetview hab ich Lidl nicht finden können bzw nicht gesehen.Shumen ist auch ne Riesen Stadt und diese Strasse irgendwie unendlich.Ich lade euch gleich mal ein Bild hoch vom Standpunkt des Lidl Marktes.

inci2 schrieb:Nun, das liegt daran, daß man als med. Laie so etwas eben schlecht einschätzen kann. Wäre ich in der Situation gewesen, hätte ich das auch gemacht. Allerdings, wäre ich in der Situation gewesen, hätte ich erst gar nicht lange 'rumgefackelt, sondern hätte noch am nächsten Tag die Heimreise mit dem Bus angetreten.

Ich sag jetzt mal wieder was wofür ich womöglich prügel beziehe:

Bei allem was wir zur Zeit wissen, war es keine besonders kluge Idee nochmal den Flughafenarzt aufzusuchen. Klar, womöglich hatte er Angst zu sterben, wenn er sich nicht untersuchen lässt. Aber er hatte ja auch Angst vor Ärzten und den Medikamenten.

@LIncoln_rhyME

LIncoln_rhyME schrieb:Dazu gestern mein Gedanke, dass der Sprint, das Klettern, das allgemeine sportliche Betätigen seiner Bestätigung dienen sollten. Er wollte sich testen ob er wirklich "soooooo krank" war, dass er gar "sterben könnte" obwohl er sich doch einigermaßen, körperlich, wohl fühlt.....

Gut, nehmen wir an, daß es so war und er dem Arzt beweisen wollte, daß er topfit sei und den Sprint hinlegt.

Warum kehrt er dann nicht freudestrahlend zum Arzt zurück und fragt "na, was halten Sie denn davon?"

Wenn man das XY-Video sieht, wie er vor dem Gebäude zu sehen ist, läuft er zunächst aus Betrachteransicht zur linken Seite, stoppt einen Moment um dann nach rechts (Betrachteransicht) loszutraben.

Das sah schon irgendwie zielgerichtet aus. Läuft nach links, stoppt einen Moment und dann zielgerichtet nach rechts weiter. Ist es ganz sicher, daß es tatsächlich LM war, den die Zeugen über den Zaun haben springen oder klettern gesehen?

Wurde ja schon gepostet.Sorry hatte es nicht gleich gesehen :)

@meermin

meermin schrieb:Ich vermute, Lars litt bedingt durch die Schlägerei beii der zum Opfer wurde und körperliche Verletzungen davongetragen hatte und dem plötzlichen Alleingelassenwerden in der Ferne in einem fremden Land unter Menschen deren Sprache er nicht verstand unter einer schweren Psychose.

Das denke ich nicht. Die Kollegen haben ihn ja gefragt, ob einer da bleiben solle, und das hat er verneint. Und bis auf den Trommelfellriss hatte er keine weiteren körperlichen Verletzungen. Er war vor dem 8.7. 2x beim Arzt. Einmal bei einem niedergelassenen Arzt und in einem KH. Daß dort gleich mehrere Ärzte derart versagen und eine schwerwiegende innere Verletzung bei einem nach der äußerlichen Begutachtung (und wohl auch ersten Untersuchung) offensichtlich fitten Patienten halte ich doch für unwahrscheinlich.

Ich bin immernoch der Meinung Lars hatte Wahnvorstellungen, hervorgerufen durch eine Psychose. Für mich gibt es einfach keine normale, logische Erklärung für sein Verhalten. Ausser vielleicht die eine, das er wirklich verschwinden wollte, aus freien Stücken. Aber das kann ich mir auch nicht so wirklich vorstellen. Denn dann wäre seine Vorstellung wirklich Filmreif gewesen.

Wie gesagt, ich bin der Meinung er hatte Wahnvorstellungen bzw. Verfolgungswahn.
Einige hatten ja berichtet das sie nach der Einnahme von Drogen und ich gehe hier schwer davon aus das er sie unwissentlich genommen hatte, sozusgen Dämonen gesehen hatte. Für mich macht es so den Anschein, als ob Lars einen GEist gesehen hatte. Dieser war für mich der Flughafenmitarbeiter, was dann auch seine plötzliche Flucht erklären würde. Man könnte fast sagen: Er rannte, als wäre der Teufel hinter ihm her.
Lars war meiner Meinung nach schon nach seinem Krankenhausbesuch misstrauisch, die Mutter erzählte in einem bulgarischen Bericht das der Taxifahrer Lars die Medikamente besorgt hatte, die Lars ja nie eingenommen hatte.

Über das Geschehen im Arztzimmer lässt sich wirklich nur spekulieren. Wohl scheint LM sich dort aber sicher auch nicht unbedingt gefühlt haben. Allein die Kommunikationshürde lässt viele Missverständnisse zu ermöglichen. Insofern kann ich die Ablehnung einer Behandlung durchaus nachvollziehen. Man muss dies ja auch im Zusammenhang sehen.
1. Schritt: Ohrverletzung
LM hat eine Ohrenverletzung durch einen wie auch immer gearteten Schlag davon getragen. Zuerst fühlt er sich nicht oder nur geringfügig beeinträchtigt. Ein Gedanke wie "Das wird schon wieder, ich kann ja dann daheim zum Arzt" liegt schon nahe. Eventuell verschlimmert sich die unbehandelte Verletzung auch dadurch, dass er es auf die leichte Schulter nimmt und beispielsweise im Hotelpool schwimmt und dabei auch untertaucht.
2. Schritt: Hotelarzt
Er war zunächst bei einem Arzt im Hotel. Der hat einen Trommelfellriss festgestellt, ihm zur Sicherheit ein Rezept für Antibiotika gegeben - vermutlich mit dem Hinweis, diese bei Verschlimmerung der Beschwerden zu nehmen. Außerdem sprach er sich gegen die Flugtauglichkeit aus, um sicher zu gehen. Allerdings ließ er LM noch ein Hintertürchen offen: Den Besuch im Krankenhaus bei einem Spezialisten, der abklärt, ob es sich um einen einfachen Trommelfellriss oder eine schwerwiegendere Ohrverletzung handelt. In einer einfachen Hotelpraxis ist das nicht zu diagnostizieren - siehe Barotrauma des Mittelohrs in einem früheren Beitrag von mir.
3. Schritt: Krankenhaus
Im Krankenhaus folgt dann die Ernüchterung. Zum einen wird er nicht stationär aufgenommen, evtl. auch nur per Othoskop ins Ohr gesehen und keine weiteren aus seiner Sicht notwendigen tests gemacht (CT usw.), d. h. aus seiner Perspektive liegt keine schwerwiegende Verletzung vor, zumal als Therapie genau dasselbe veranschlagt wird wie beim Hotelarzt - ein Antibiotikum zur Prophylaxe, sonst nichts. Zum anderen erlaubt man ihm nicht zu fliegen. Das passt auf den ersten Blick hinten und vorn nicht zusammen, ist aber medizinisch die richtige Vorgehensweise, wenn beispielsweise der Verdacht auf ein Barotrauma (Druckschädigung) des Mittelohrs vorliegt. Dann dürfte er nämlich wirklich nicht fliegen bzw. v. a. nicht landen ;) Da sich die Hörminderung nicht schlagartig, sondern im Laufe mehrerer Stunden entwickelt hat, und zudem die Schmerzen zunehmen, ist das schon gut möglich.
4. Schritt: Flughafenarzt
Seine letzte Möglichkeit, nicht auf Wochen in Bulgarien bleiben zu müssen oder die ungeliebte, lange Busfahrt auf sich nehmen zu müssen, ist nun der Flughafenarzt. Auch dieser vermittelt ihm den Eindruck, dass nichts Schlimmes vorliege. Natürlich hält er sich an den Ratschlag der Spezialisten im Krankenhaus. Ich würde da auch nie im Leben widersprechen und dann die Verantwortung für das Wohl des Patienten auf meine Kappe nehmen. Dann liest LM plötzlich in dem Schreiben, das er nun unterzeichnen soll, um fliegen zu können, dass evtl. Lebensgefahr bestehen könne. Ich vermute, dieses Schreiben ist ein Standardzettel, der viele Erkrankungen mit einschließt, es wird kaum einen speziellen bei Trommelfellruptur oder Ähnlichem geben. Als die beiden versuchen, ihr Kommunikationsproblem bezüglich möglicher Komplikationen zu lösen, fallen dann die ominösen Worte "Ich will nicht sterben" oder "I don't want to die".
Evtl. fragt der Arzt ihn nebenbei routinemäßig auch nach Drogenkonsum (evtl. auch wegen erweiterter Pupillen, evtl. aber auch eben deshalb, da man dies eigentlich standardmäßig macht. Das vermittelt LM, dass er nun auch noch wegen Drogenkonsums verdächtigt wird. Die Heimat rückt in immer weitere Ferne. Nun klopft es draußen am Behandlungszimmer und ein uniformierter Flughafenmitarbeiter lugt herein, spricht ein paar unverständliche Sätze auf Bulgarisch und schaut in LMs Richtung.
5. Schritt: Flucht - "Es reicht!"
Ich könnte da auch nachvollziehen, dass jemand dann auch ohne Psychose einfach nicht mehr weiter weiß und Panik bekommt. Er flieht rasch aus dem Arztzimmer, daher der Sprint. Dann sieht er sich um, bemerkt, dass niemand ihm folgt und schlägt die Richtung ein, die ihn möglichst schnell vom belebteren Teil des Flughafens, evtl. auch vor einem möglicherweise gesichteten Streifenwagen wegbringt.

@Nina75
Handelt es sich jetzt schon wieder um eine andere Shumensichtung? Bei der ersten im Juli handelte es sich ja angeblich um einen Landstreicher. Da aber jedoch in diesem Belogradtschik ebenfalls ein Mann gesehen wurde mit langen Haaren, Bart und Hut könnte es sich ja unter Umständen dabei auch um diesen Landstreicher handeln oder aber um Lars, was ich sehr, sehr schwer hoffe.

@inci2
Das ist nicht wahr ;)

Ich bin leider mit dem Handy online, sende dir aber gern eine Kopie der schweigepflichtserklärung zu, die ich auch schon unterschreiben musste, sobald ich am PC sitz ;)

Allerdings kann man das auch gut Im Netz finden ;)

Obwohl das hier natürlich auch irrelevant ist.. Und dementsprechend total unnötig ist zu diskutieren.

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Aus dem Verlauf des Arztbesuches heraus ist in Lars ein Fluchtimpuls entstanden. Und für dessen Erklärung gab es hier bereits einige plausible , aber auch viele eher unplausible Ansätze.
Der pausibelste ist für mich immer noch, dass er aus irgendeinem berechtigten oder unberechtigten Grund heraus Befürchtungen hatte, dass es zu einer weiteren Zwangsverlängerung seines Aufenthaltes kommen würde

Nehmen wir mal an, daß der Arzt gesagt hat, sie können definitiv heute nicht fliegen. Warum dann dieses "Austicken"? Eigentlich wäre dann die Frage, ob Busfahren OK sei stattdessen.

Und wenn der Arzt gesagt hätte, das wäre kein Risiko, hätte er seine Sachen nehmen und in aller Ruhe zum Busbahnhof fahren können.

Und wenn der Arzt gesagt hätte, das wäre auch das gleiche Risiko (was medizinisch nicht stimmt), hätte er sagen können, "alles klar Herr Doktor", dann komm ich in 3 oder 4 Tagen wieder". Nimmt seine Sachen und geht zum Busbahnhof. Denn wenn er so lossprintet, wie er es gemacht hat, wird er sich nicht körperlich schlecht gefühlt haben. Das sieht man ja auch auf dem Video zum Arzt.

Er ist vollkommen entspannt, schwankt nicht, oder geht sonst irgendwie auffällig oder vorsichtig, wie jemand geht, der z.B. ein Gleichgewichtsproblem hat.

@inci2
Es muss sich ja nicht zwangsläufig um ein Gleichgewichtsproblem gehandelt haben. Bei einer Psychose dürfte es ihm ohne weiteres möglich sein zu rennen, ohne dass dabei große Auffälligkeiten zu sehen gewesen wären.

6. Schritt: Unfall, schwerwiegendere Verletzung irgendwann / irgendwo im Verlauf seiner Flucht
Das erscheint mir am plausibelsten. Irgendwann im Rahmen seiner Flucht verletzt sich LM. Vielleicht hat er sich inzwischen sogar schon wieder beruhigt und will zurück, kann nun aber nicht mehr. In dieser misslichen Lage... nun ja, das muss ich nicht mehr schreiben,d enke ich...