@bärlapp: ich war knietief in der arbeit überbeschäftigt einige Tage, lese gerade alle Kommentare seit 16.2.
Gesundheit: Christian Hübl ist oder war ein überaus gesunder Mensch, nahm keinerlei Medikamente, fuhr Schnittgeschwindigkeiten um 23 km/h- 25 km/h und ist ein sehr erfahrener Radfahrer, wir haben zusammen etwa 6000 km zurückgelegt in all den Jahren. Wir sind aber eher seltener in der Region wo er lebt gefahren, weil wir gerne Berge fahren, und daher kenne ich seine gewohnten Routen relativ wenig, aber er war eher jemand, der ein gewisses Routennetz immer wieder fuhr. Wir sind X Pässe gefahren, er ist also keiner, der beim Bergabfahren unsicher ist. Er ist niemals von befestigten Strassen runter, weil er keine Mountain bike Erfahrung hat, daher sollte das Wegenetz, dass er benutzt haben kann, an sich nicht so schwer abzusuchen sein. Ich ging davon aus, dass Hundertschaften von Polizisten und Feuerwehrmännern und gut 20 Suchhunde ihn wohl kaum übersehen haben können. Aber was weiss ich, man kann natürlich dumm in eine Böschung oder ein Gebüsch fallen oder eine akute Erkrankung haben, auch aus dem nichts heraus. Davor ist keiner absolut sicher, Hirnblutungen wurden erwähnt, das ist nicht definitiv unmöglich. Natürlich kann er bewusstseinsgetrübt umhergeirrt sein und sich so den Suchtrupps entzogen haben, weil er mitten im Dickicht liegt. Aber ich glaube dann doch nicht, dass er sein Rad dabei mitgenommen hat. Bestürzt las ich bereits vor einigen Tagen, dass die Suchhunde verhalten gezeigt hätten, was auf Aas / Leichengeruch schliessen liess und erwartete die baldige schlimme Nachricht, sie blieb aber aus und ich weiss nicht, ob die Starnberger Hunde- Suchtrupps inzwischen aufgegeben haben. Oder ob man mit Flächensuchhunden die auch tote finden können, nach den "man Trailer" Hunden die gezielt eine lebende Person mit Geruch X auf den sie programmiert wurden, überhaupt versucht hat.
Von Selbstmordgedanken hätte ich bei dem engen Kontakt mit ihm etwas mitbekommen, das glaube ich nicht, habe das aber auch erwogen, weil manche darüber mit niemandem sprechen, und sich auf einmal völlig unerwartet umbringen.
Als sie die Leiche eines 52 jährigen Radfahrers mit obendrein silbernem Rad aus dem Lech zogen, wurde mir kurz ganz anders, stellte dann aber fest, es war ein anderer..
Flucht aus seinem bisherigen Leben: Ich habe diese Möglichkeit für nicht ganz unwahrscheinlich, wenngleich wenig dafür spricht. Gehe auch davon aus, dass er zumindest seine Eltern oder mich inzwischen kontaktiert hätte, um ein Lebenszeichen zu geben. Ich bin in Kontakt mit seinen Eltern, die eine Hütte in den Bergen haben, das wurde alles gecheckt. Natürlich kann er andere Kontakte gehabt haben, von denen ich auch nichts weiss, und ich kenne nur Vornamen von manchen Leuten, die ich schon verzweifelt erfolglos gesucht habe. Ich denke auch nicht, er würde sich trauen, in der Region zu bleiben und sich bei jemand zu verstecken, bei dem Bekanntheitsgrad, den er jetzt hat, und den publizierten Photos und dem potentiellen Risiko, eine saftige Rechnung von der Polizei für die Suchaktion zu erhalten. Ob dieses Risiko besteht, wie da die Regeln sind, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Ohne Papiere kommt man nicht weit, sicher, aber wer weiss, ob er neben zuhaus gebliebenem Personalausweis einen Reisepass hatte ?
Hypothese fremdverschuldeter Unfall: halte ich für sehr sehr unwahrscheinlich, da müsste jemand bei helllichtem Tag den verletzten / toten Mann von gut 78 kg und Rad ins Auto laden um ihn aus dem Weg zu räumen, wie ich Unfallflüchter einschätze, sind sie feige und suchen schnellstmöglich das Weite.
Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl und die zunehmende Gewissheit, dass er tot sein muss...bevor er seinen 50gsten Geburtstag am 27.5. feiern konnte, ein Drama. Er wollte sich ein gutes Carbonrad zum Geburtstag gönnen, und ich war am vorbereiten einer Überraschung für ihn ..scheiss...