Heidi Dannhäuser aus Fischbach bei Nürnberg seit 2013 vermisst

Menedemos schrieb:Warum ein neuer/flüchtiger Bekannter? Die Beziehung kann doch schon länger angedauert haben.

Je länger eine solche "geheime" Beziehung angedauert hätte, um so wahrscheinlicher, dass doch irgendjemand etwas davon mitbekommen hätte oder im Rahmen der Ermittlungen Spuren einer Kommunikation zwischen den Anbandelnden gefunden worden wären. Irgendwie müssten die beiden sich ja verabredet haben und irgendwo außerhalb des Zuhauses von HD müssten sie sich ja getroffen haben.

Für mich führt dieser Ansatz nicht weiter.
Falls HD nicht zu Hause etwas zugestoßen sein sollte, dann bliebe höchstens noch Suizid als allerletzte Erklärung.

Oder doch der Psychopath? Wie im Fall Karin Holtz-Kacer (https://www.wikixy.de/Sendung_vom_01.10.1999#Sexualmord_an_Karin_H.-K._(Der_letzte_Spaziergang), die nach einem Streit mit dem Ehemann das Haus verließ, um im Taunus zu wandern. Sie stieß dort auf einen unbekannten Mann, der sie vergewaltigte und erwürgte.

Heidi D. lief regelmäßig und hatte, soweit ich mich erinnere, eine feste Laufstrecke.
Die Pellergasse in Fischbach, wo Heidi D. wohnte, führt direkt in den Reichswald.

Sie wurde von Nachbarn abends noch in Laufklamotten gesehen, im November wohlgemerkt, sie schien da relativ furchtlos gewesen zu sein.

Bundesferkel schrieb:Sie wurde von Nachbarn abends noch in Laufklamotten gesehen, im November wohlgemerkt, sie schien da relativ furchtlos gewesen zu sein.

Sind denn überhaupt Fälle bekannt, bei denen Frauen beim Joggen überwältigt wurden und nie wieder aufgetaucht sind?
Ich meine, das wäre äußerst ungewöhnlich.

@Kielius

Kielius schrieb:Sind denn überhaupt Fälle bekannt, bei denen Frauen beim Joggen überwältigt wurden und nie wieder aufgetaucht sind?

Kenne auch keinen Fall. Da zuvor nun halt der Nachbar verschunden war, nicht gefunden wurde, kam dieser Gedanke auch bei H.D. ins Spiel.

Bundesferkel schrieb:Sie wurde von Nachbarn abends noch in Laufklamotten gesehen, im November wohlgemerkt, sie schien da relativ furchtlos gewesen zu sein.

Das kann ja alles so gewesen sein. Da aber die Angehörigen ihre Joggingkleidung samt Trinkflasche im Bad vorgefunden haben, müsste sie noch zurückgekehrt sein ?

Ihr Versuch, gegen 22.00 Uhr von zu Hause aus noch die Schwester anzurufen, wird ja überprüft worden sein, wenn ihr Handy zu Hause vorgefunden wurde ?

Dann gab es noch die nicht verschlossene Terrassentür, über die sie das Haus verlassen haben könnte...

Wie intensiv sie sich mit der Partnersuche beschäftigen konnte bei 2 Jobs und ihrem frühen Arbeitsbeginn, den sie auch mal ab und an stressbedingt verpasste, Wohnungssuche etc., kann man als Außenstehender nicht klären.

Einen Suizid oder dauerhaftes Untertauchen bei so vielen Plänen einschließlich noch ihr bevorstehender runder Geburtstag, kann ich mir nicht vorstellen.

bellady schrieb:Das kann ja alles so gewesen sein. Da aber die Angehörigen ihre Joggingkleidung samt Trinkflasche im Bad vorgefunden haben, müsste sie noch zurückgekehrt sein ?

Das hängt doch letztlich davon ab, ob es sich bei der im Bad aufgefundenen Sportbekleidung wirklich um die zuletzt getragene handelt.
Sie kann ja ebensogut frische Joggingkleidung angezogen haben und die vorher benutzte lag noch im Badezimmer.

Auch das Zurücklassen der Trinkflasche fände ich nicht seltsam. Es war November und ziemlich kalt.
Heidi. D. lief ja keinen Marathon.

Also ohne überhaupt auf irgendwelche hier diskutierten Sachverhalte eingehen zu möchten greife ich jetzt mal diese im XY-Beitrag völlig plausibel dargestellten Gegebenheiten auf:

- Heidi hatte nicht nur den Job bei der Post sondern ist abends auch noch putzen gegangen. Ihr Lebensgefährte hingegen ist keiner Arbeit nachgegangen. Gleichwohl haben beide zusammen ein Haus gekauft.

- Heidi wollte evtl. aus ihrem Leben weg und in eine Post-Wohnung ziehen. Hat sich mehrere davon angeschaut, die ihr angeboten wurden, diese aber abgelehnt.

- Heidi hat sich auf Kontaktanzeigen gemeldet und mehrere Treffen mit anderen Männern gehabt. Etwas Ernstes konnte jedoch nicht nachgewiesen werden

- Am Vorvorabend ihres Verschwindens hatte sie einen ziemlichen Streit über nicht unerhebliche finanzielle Mittel mit ihrem (noch-)Lebensgefährten. Dabei ging es im Geld und dass er nichts macht, sie aber das Geld nach Hause bringt. Für diese Streits gibt es mehrere Zeugen bei den Nachbarn. Und der LG wusste anscheinend davon, dass sie ausziehen möchte.

- Am Vorabend ihres Verschwindens setzt der LG den Computer neu auf, mit dem Vorwand, dieser wäre so langsam geworden. Er macht dies angeblich bis 5 Uhr morgens und wacht dann gegen 9 Uhr auf. Heidi ist nicht da. Dann macht er "Besorgungen" nachdem der Schornsteinfeger da war und "gegen mittag kehrt er zurück".

- Der LG erstattet erst am nächsten Tag eine Vermisstenanzeige.

Ich äußere keinen Verdacht. Aber nach der XY Darstellung dürfte hier klar sein, was passiert ist.

Ein sehr merkwürdiger Fall.

@Swagger
Die von dir aufgeführten Punkte sprechen tatsächlich eine eindeutige Sprache. Um hier fundiert mitdiskutieren zu können muss ich mich aber tatsächlich erst noch weiter einlesen.

Aber hier schonmal ein paar Gedanken meinerseits die mir nach oberflächlichem Durchlesen kamen: ich frage mich halt nur immer bei Fällen wie diesem warum keine sterblichen Überreste gefunden werden, egal ob nun ein Tötungsdelikt, Unfall oder Suizid vorliegt. Wenn da jemand involviert war kann ich mir einfach nicht vorstellen dass derjenige so durchtrieben ist um einen Leichnam ohne jegliche Spuren verschwinden zu lassen.
Und wenn niemand daran beteiligt war ist es doch echt merkwürdig dass es auch hier keine Überreste gefunden wurden.
Wie man es dreht und wendet, egal welche Szenarien man durchdenkt, es ist und bleibt mysteriös.

Dazu war auch mal die Rede von psychischen Problemen... Ich möchte hier auch gar nichts verharmlosen, aber viele Menschen hatten oder haben mal eine oder mehrere depressive Phasen in ihrem Leben aber die meisten haben nicht direkt Suizidgedanken.
Das wird leider - gerade medial - ziemlich schnell hochgepusht.

Herbstkind schrieb:Ich möchte hier auch gar nichts verharmlosen, aber viele Menschen hatten oder haben mal eine oder mehrere depressive Phasen in ihrem Leben aber die meisten haben nicht direkt Suizidgedanken.

Suizidgedanken evtl schon, diese dann aber auch wirklich in die Tat umzusetzen, steht jedoch nochmals auf einem ganz anderen Blatt.

Herbstkind schrieb:Wenn da jemand involviert war kann ich mir einfach nicht vorstellen dass derjenige so durchtrieben ist um einen Leichnam ohne jegliche Spuren verschwinden zu lassen.
Und wenn niemand daran beteiligt war ist es doch echt merkwürdig dass es auch hier keine Überreste gefunden wurden.

Beides gibt es aber.
Hier im Forum findest du Fälle, in denen ein Mörder eine Leiche für immer verschwinden ließ, ohne dass es ihm nachgewiesen werden konnte.

Ebenso gibt es Fälle von mutmaßlichen Selbstmördern, deren sterbliche Überreste nie gefunden wurden.
Außerdem gibt es Fälle von Selbstmördern, deren sterbliche Überreste nach vielen Jahren durch großen Zufall doch noch gefunden wurden. Weil sie sich z.B. in einem Gewässer versenkt hatten oder weil sie einen sehr abgelegenen Orr für ihren Suizid gewählt hätten, z.B. tief im Unterholz eines einsamen Waldstücks.

ThoFra schrieb:Suizidgedanken evtl schon, diese dann aber auch wirklich in die Tat umzusetzen, steht jedoch nochmals auf einem ganz anderen Blatt.

Natürlich, mir geht es halt darum dass bei vielen "depressive Phasen" automatisch mit Suizidgedanken verbunden werden.
Was natürlich einem potentiellen sehr in die Hände spielen kann.

Kielius schrieb:Beides gibt es aber.
Hier im Forum findest du Fälle, in denen ein Mörder eine Leiche für immer verschwinden ließ, ohne dass es ihm nachgewiesen werden konnte.

Ebenso gibt es Fälle von mutmaßlichen Selbstmördern, deren sterbliche Überreste nie gefunden wurden.

Klar, ich wollte damit auch gar nicht sagen dass es das nicht gibt. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen dass ein Normalo, der möglicherweise nur diese eine Tat verübte, es schafft, dass er das perfekte Verbrechen verübt. Ebenso wie das eine Leiche bei Suizid nicht aufgefunden wird.
Gerade weil es so viele offene gibt (geben soll).

Swagger schrieb am 08.06.2023:Aber nach der XY Darstellung dürfte hier klar sein, was passiert ist.

Das Problem dabei ist nur: Wenn die Polizei genauso denkt (und ich glaube, das tut sie), dann werden Spuren in andere Richtungen nicht intensiv genug verfolgt. Und wenn es eben doch anders war, wird der Fall nicht gelöst - so wie hier.

Ich neige zunehmend dazu, nach einer solchen Alternative zu suchen. Natürlich denkt man als Erstes an den LG, aber ist ihm wirklich zuzutrauen, dass er das perfekte Verbrechen begangen hat, die Leiche spurlos hat verschwinden lassen und auch alle anderen Spuren im Haus, und das alles als schwer Gehbehinderter? Und ein kriminelles Superhirn wird er auch kaum gewesen sein...

@Menedemos
Soweit denkt die Polizei schon auch, das ist doch deren Job. Du weißt doch gar nicht, was im Hintergrund alles ermittelt wurde...

Maifalter schrieb:Du weißt doch gar nicht, was im Hintergrund alles ermittelt wurde...

Das stimmt schon. Ich hoffe ja auch, dass die Polizei auch in andere Richtungen ermittelt hat. Fakt ist aber, dass sie intensiv in Richtung LG ermittelt hat. Was sie sonst ermittelt hat, ist der Öffentlichkeit mehr oder weniger unbekannt.

Ich wollte im Grunde nur sagen, dass der LG wahrscheinlich überführt worden wäre, wenn er was mit dem Verschwinden zu tun gehabt hätte. Es hat aber nicht einmal für eine Anklage, für einen Gerichtsprozess gereicht.

@Menedemos
Soweit ich weiß, ist es aber so, wenn die Indizien für das Gericht zu gering sind, der LG freigesprochen wird, dann könnte er nicht ein zweites Mal angeklagt werden. Selbst wenn es neue Beweise gäbe.

Wenn es aber keine Anklage gab, gab es auch keinen Freispruch.

Anlässlich des Jahrestages des Verschwinden von Heidi Dannhäuser ist heute ein neuer Artikel erschienen.

"Steckt mehr dahinter": Fränkin Heidi verschwand vor zehn Jahren - Familie vermutet stille Mitwisser
Seit dem 13. November 2013 ist Postbotin Heidi Dannhäuser aus Nürnberg spurlos verschwunden. Kurz vor ihrem 60. Geburtstag wendet sich die Familie erneut an die Öffentlichkeit. Sie vermutet Mitwisser.

https://www.infranken.de/lk/nuernberg/blaulicht/heidi-aus-nuernberg-verschwand-vor-zehn-jahren-familie-vermutet-stille-mitwisser-art-5792249

@Kielius

Die Polizei hat lange nicht jeden Stein umgedreht!

Ich glaube nicht, dass sie beim Joggen verschwunden ist. Nachdem sie Kontakt zu anderen Männern aufgenommen hat, könnte ich mir vorstellen, dass es jemanden gab, den man noch nicht ausfindig gemacht hat. Nach dem Streit mit dem Lebensgefährten vielleicht ein erster Anlaufpunkt für sie und vielleicht Grund genug, um ihren geplanten Geburtstag sausen zu lassen. Manchmal gibt es eben im Leben eines Menschen irrationale Handlungen, die dem Üblichen widersprechen.
Wenn sie z.B. Spanien liebte, wäre es denkbar, dass sie sich mit jemandem, der nicht mehr im Berufsleben steht, ohne Papiere dorthin abgesetzt hat. Es gibt so viele Leute, die mit einem eigenen Wohnmobil durch die Gegend ziehen. Falls einer über Geld verfügt, dann genügt das doch bei einem bescheidenen Leben auf einem Platz für Dauercamper. Wenn man tatsächlich mal kontrolliert wird, sagt man einfach, dass der Ausweis geklaut wurde. In Spanien gibt es Dörfer in völliger Abgeschiedenheit. Dort kräht kein Hahn danach, wenn ein paar Leute im Camper leben. Das wäre so meine Vorstellung, was passiert sein könnte.

xoxalb schrieb:Wenn sie z.B. Spanien liebte, wäre es denkbar, dass sie sich mit jemandem, der nicht mehr im Berufsleben steht, ohne Papiere dorthin abgesetzt hat.

Und warum nicht einfach "offiziell" ? Dann hätte sie doch wohl auch noch ein bisschen Reserve gehabt.

Obwohl.

Wenns offiziell ist bekommt man umso leichter was um die Ohren. Irgend nen Verfahren in BRD oder sie muss sich in Spanien melden

Hm. Würde ich ihr wünschen. Obwohl unwahrscheinlich