Der Prozess gegen Ulf G. am 1.7.2014 in Düsseldorf
Sie sehen den Angeklagten vor Gericht. Er schützt sich mit einem Aktendeckel. Sollte es noch andere Fotos geben (gibt es) stelle ich sie noch rein.
Wie versprochen heute aus dem Prozess für alle, die ihn nicht besuchen können:
Aus der Nachrichtenagentur DPA zum Mordfall D., Düsseldorf, Schwurgewricht
Eigene Anmerkungen unter dem DPA-Text
Daniel D.: Vater des Opfers appelliert an Angeklagten
Sie wuchsen wie Brüder auf und wohnten «Garten an Garten»: Ein angehender Sportlehrer (28) soll seinen sieben Jahre älteren Cousin erschlagen haben. Dessen Vater richtete im Düsseldorfer Landgericht einen bewegenden Appell an den Angeklagten.
dpa
Der angeklagte Sportlehrer zu Prozessbeginn vor dem Düsseldorfer Landgericht.
Kaarst/Düsseldorf (dpa). Im Prozess um die Tötung eines Versicherungskaufmanns in Kaarst hat der Vater des Opfers an den Angeklagten appelliert, sein Schweigen zu brechen. Er wolle wissen, warum sein Sohn sterben musste, sagte der 68-Jährige am Dienstag vor dem Düsseldorfer Landgericht als Zeuge aus: «Warum?». Der 28-jährige Angeklagte und sein Sohn seien wie Brüder aufgewachsen, «Garten an Garten». Die Familien seien eng befreundet gewesen.
Wochenlang habe der 28-Jährige seine Unschuld beteuert, doch inzwischen sei er überzeugt, dass der Aushilfslehrer seinen Sohn erschlagen habe, sagte der Vater des Opfers. Vor der Tat habe er sich Horrorfilme angeschaut, sein Studium habe sich als Fassade erwiesen.
Er habe nie damit gerechnet, dass der 28-Jährige der Täter sei. Als der aber nach der Tat erzählt habe, Jugendliche hätten seinen Autoschlüssel gestohlen, Benzin im Wagen vergossen, den Gurt herausgeschnitten und den Wagen wieder verschlossen, habe er dies keinen Moment geglaubt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der 28-Jährige damit Spuren im Wagen vernichten wollte. Dennoch hatten Spezialisten winzige Blutspuren des Opfers im Wagen des Aushilfslehrers entdeckt. Er ist wegen Totschlags angeklagt. Die Ermittler rätseln nach wie vor über sein Motiv.
Der Sport- und Geschichtsstudent hat seine Täterschaft bestritten und wird nach Angaben seines Verteidigers im Prozess schweigen. An der Beerdigung des Opfers hatte er noch teilgenommen. Als sich danach die Indizien gegen ihn verdichteten, war er festgenommen worden. Die Auswertung von Telefondaten ergab, dass beide am Tattag mehrfach miteinander gesprochen hatten.
Das Düsseldorfer Landgericht hat für den Fall zunächst 22 Verhandlungstage angesetzt. Die Leiche war im vergangenen Dezember an der K 37 in Kaarst entdeckt worden. Der Tote lag neben seinem Wagen. Er war mit einem langen, schweren Gegenstand erschlagen worden. Die Rechtsmediziner fanden Spuren für mindestens zwei Hiebe ins Gesicht und eine Vielzahl von Schlägen auf den Hinterkopf.
Der Vater sagte aus, fünf Tage vor der Tat habe sein Sohn bei einer Familienfeier nicht mehr neben seinem Cousin sitzen wollen. Was der Grund dafür war, wisse er «leider» bis heute nicht.
Die Tatwaffe blieb trotz aufwendiger Suche verschwunden. Die Ermittler hatten sogar den Sarg des Opfers wieder ausgraben lassen, weil sie vermuteten, der Verdächtige könnte die Tatwaffe darin versteckt haben. Bei dem Lehrer wurden auch Fotos von halbnackten Schülerinnen entdeckt worden.
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Weiteres später
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Weitere Hinweise:
Auch die Eltern waren da. Später weinte der Vater des Opfers. Er habe den Angeklagten behandelt wie seinen Sohn und erst aus der Anklageschrift habe der Vater erfahren, dass Ulf G. ihn nur belogen hat. Er hab ihm versichert, dass er nicht schuld sei am Todes seines Sohnes. Er habe das zunächst geglaubt, dann aber immer weniger.
Zum Blut im Auto verbreitete der Anwalt des Angeklagten in dessen Namen die verwegene Geschichte, Jugendliche hätten seine Sporttasche geklaut, sein Auto aufgeschlossen, Benzin vergossen und den Gurt abgeschnitten....
Heraus kam auch, dass die Mütter des Opfers und des Angeklagten jetzt eng zusammen sind, weil bei der Mutter des G. Selbstmordgefahr bestünde.
Anwalt ist ein (relativ unbekannter Jurist), ein Bernd K. aus Mönchengladbach