Vermisstenfall Pierre Pahlke
06.07.2021 um 14:58CaiaLia schrieb:Mich erinnert es so ein bisschen an das Verschwinden um Alexandra May. Sie verschwand auch in/nach einer psychischen Ausnahmesituation, die sie vollkommen aus ihrer Struktur gerissen hat.Sehr oft passiert Menschen mit Behinderung oder auch Kindern etwas, wenn eine unvorhergesehene Situation kommt. Bei den behinderten Menschen, die ich persönlich kenne, ist es so, dass alles wunderbar ist, so lange alles nach Plan läuft. Aber sie werden völlig aus der Bahn geworfen, wenn etwas nicht klappt. Viele sind dann einfach nicht fähig, flexibel zu reagieren und einen Plan B zu entwickeln. Dann in der Verwirrung reagieren sie auch nicht wie immer. Da kann es zehnmal heißen, Pierre hatte Angst vor Fremden. Auch bei Kindern, „niemals mit einem Fremden mitgehen würden“ passiert es ja doch immer wieder, wenn sie verzweifelt sind und der Unbekannte eine gute Masche draufhat.
Nur dass es bei Kindern viel einfacher ist, sie zu entführen, sogar länger festzuhalten. Pierre wäre sicher aufgefallen, verstört, weinerlich oder aggressiv, je nachdem was seine Art war, mit Angst umzugehen. Weder kann ich mir vorstellen, dass er seelenruhig allein mit den Zug herumgefahren wäre, noch dass der sich von einem Fremden - außer für ein kurzes Stück im Auto - mitnehmen oder gar irgendwo in Amsterdam herumreichen lassen hätte.
Ich denke leider, dass er sehr zeitnah zu Tode gekommen ist, sobald er nämlich merkte, dass es nicht nach Hause geht, und er sich gewehrt hat.