Nightrider64 schrieb:Bei Wikipedia steht, sie sei zwischen 10:30 und 12:00 erst los gefahren, was ich sehr mysteriös finde als Zeitangabe.
Das sind halt eineinhalb Stunden...ein nicht ungeringer Zeitraum.
Wikipedia spricht davon, dass sie um 12 Uhr die Mutter abholen sollte. Wäre sie nach dem Gespräch um 10:20 Uhr aufgebrochen, also ca. 10:30Uhr; Reine U-Bahn-Fahrtzeit zwischen 10 und 15 Minuten, mit Laufen wäre sie wohl spätestens 11 / 11:15Uhr am Hotel aufgetaucht. Das heißt, sie müsste später aufgebrochen sein, wenn man 12 Uhr als Ankunft nimmt...das wäre eben dann 11:15/11:30 Uhr Startzeit gewesen.
Bis zum späten Nachmittag wurde Michaela im Viertel um die Josephsburg von einem Lehrer und anderen Kindern mehrfach gesehen. Einer Nachbarin fiel auf, dass sich das kleine Mädchen besonders hübsch angezogen hatte: weißer Faltenrock, ein neues weißes T-Shirt mit Kuschelbär-Aufdruck, schwarze Ballerina-Schuhe und blaue Strickjacke.
Quelle:
https://www.tz.de/muenchen/stadt/michaelas-feiger-moerder-ist-immer-noch-frei-62503.htmlWofür spricht das? Sie haben sich am Hotel verpasst und Michaela fuhr zurück. Aber wie? Josephsburg ist ja auch eine eigene U-Bahn-Haltestelle (U2) und die Tram 19 fuhr auch (hier kämen Station Baumkirchner Straße oder Mutschellerstraße in Frage); beide fahren über den Hauptbahnhof?
Und wenn sie zurück fuhr, wieso ging sie nicht nach Hause oder zu den Großeltern? Dort hätte sie die Mutter über kurz oder lange sicher getroffen.
Bis zum späten Nachmittag wurde Michaela im Viertel um die Josephsburg von einem Lehrer und anderen Kindern mehrfach gesehen, zuletzt gegen 17 Uhr von zwei Frauen in der Nähe des Tatorts an der Braunauer Eisenbahnbrücke.[9] Die Zeugen sagten unabhängig voneinander aus, Michaela sei in Begleitung eines Mannes (ca. 30 Jahre alt, 1,85 Meter groß, schlank mit dunkelblondem, dichtem Haar) gewesen, der Umgang miteinander habe vertraut gewirkt
Quelle:
Wikipedia: Mordfall Michaela EischGegen Abend wird ein Mädchen im weißen Faltenrock in Begleitung eines Mannes an einem Kiosk an der Wittelsbacherbrücke gesehen. Noch später sah ein Zeuge, wie dieses Kind mit einem Mann (ca. 30 Jahre alt, 1,85 Meter groß, schlank mit dunkelblondem, dichten Haar) über den Zaun ins dicht bewachsene Gelände unterhalb an der Braunauer Eisenbahnbrücke (Glockenbachviertel) steigt....
Quelle: TZ Artikel (siehe oben)
So ganz geht es ja nicht hervor, wann Michaela zum ersten Mal mit dem Mann gesehen wurde.
Aber wenn sie ihn auf der Rückfahrt getroffen hat, dann müssten die Zeugen ihn ja schon mit ihr im Viertel wahrgenommen haben. Also nicht erst ab Abend, sondern "bis zum späten Nachmittag" (wie im TZ-Artikel genannt).
Nightrider64 schrieb:Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß Michaela sich verfahren hat, oder am Hauptbahnhof verlaufen, dann zum Hotel ist und ohne sich weiter dort bemerkbar zu machen wieder zurück Richtung Maikäfersiedlung.
Auf diesem Rückweg muß sie auf ihren Mörder getroffen sein. Vielleicht schon am Hauptbahnhof wo sie von dem Fremden angesprochen wurde, der ihr versprach sie nach Hause zu bringen.
Sie muß dem Mann vertraut haben, wobei ich es für wahrscheinlich halte, das sie den Mann schon vorher kannte. Eventuell eine Bekanntschaft der Mutter aus ihren Lokalbesuchen.
Ich gehe absolut mit, dass sie sich im Hauptbahnhof verlaufen haben kann. Wenn ich mich, mit 36, noch im Zwischengeschoss verlaufe und das vor und nach der Sanierung; danach grundsätzlich den falschen Ausgang finde, wie soll es erst einer 8jährigen gehen?
Das wäre eine Option, genau, wie dass sie eben zu früh oder zu spät ausgestiegen ist.
Die Station der U5 vor dem HBF wäre Karlsplatz (Stachus), die Station nach dem HBF Theresienwiese.
Wenn sie ggf. wirklich an einer falschen Station ausgestiegen ist. Ein hilfloses Mädchen, vollkommen überfordert; bspw. gerade am Stachus am Freitag...da war viel los. Da kann durchaus jemand auf sie aufmerksam geworden sein.
Und ja, ich kann hier auch mitgehen...zwar ist nicht bekannt, wie Michaela auf Fremde reagierte (außer, dass man ihr wohl jeden Tag gesagt hat, sie solle mit Fremden nicht mitgehen), aber dass es sich um einen Bekannten oder nur eine Sichtbekanntschaft handelt, da sehe ich durchaus die Möglichkeit.
Ob es nun eine Bekanntschaft der Mutter war, die man ihr mal vorgestellt hat, oder es reicht ja schon aus, dass man sich beim Einkaufen mit der Mutter oder Oma mal gesehen und angelächelt hat.
Trotzdem, irgendwas stößt mir hier immer noch auf. Gerade dieses "am Hotel verpassen" und danach erstmal ein offener Ablauf, aber mit Sichtungen in Berg am Laim. Das mutet doch äußerst seltsam an. Vor allem, wenn Michaela wirklich in ihrem Viertel war, wieso sie nicht heim- oder zu ihren Großeltern gegangen ist. Sie wusste sicher, dass man sich Sorgen macht.
Und wieso fuhr sie dann (entweder allein oder mit Begleitung) wieder in die Stadt? Wieso erst die Wittelsbacher Brücke und danach die Braunauer Eisenbahnbrücke?
Wenn sie wirklich in ihrem Viertel war und da den Täter schon in Begleitung hatte...Wieso fuhr man in die Stadt hinein? Hinaus wäre doch viel "sinnvoller" aus Sicht eines Täters, denn hinter Trudering oder Riem, da geht die "Pampa" los. Man hätte Michaela nie gefunden.
Oder sollte man sie finden? Warum dann nicht der Ostpark?
Hatte der Täter einen Bezug zum Tatort? Gekannt muss er ihn ja haben, sonst hätte er ihn nicht so ausgewählt. Gehört er also zu den Mitarbeitern des Isarwerks? Oder der Großmarkthalle? Oder der Büros, Läden etc. in der Gegend?
Die Sichtung an der Wittelsbacherbrücke spricht für eine Rückfahrt mit der U2 (Station Kolumbusplatz, danach ggf. zu Fuß oder mit dem Bus weiter), was auch zur Josephsburg passen würde.
Was mir gerade einfällt...im Mai findet am Mariahilf-Platz die Auer Dult (Mai-Dult) statt (allerdings finde ich kein Startdatum 1985); vom Kolumbusplatz problemlos in fünf Minuten mit dem Bus zu erreichen. Dort könnte man ein Kind stundenlang bespaßen, es gibt Kettenkarussel, ein kleines (wirklich kleines) Riesenrad mit ältester elektrischer Orgel der Welt, Schiessstände, aber auch Würschtlbuden etc.
Ich könnte mich wirklich in diesem scheußlichen Mordfall verlieren. Wenn ich es so deutlich ausdrücken darf: Ich verabscheue Menschen, die sich an Wehrlosen, wie Kindern und alten Personen, vergreifen, gerade auch, weil ich selbst betroffen bin. Da schwillt mir wirklich der Giggl. Und ich hoffe, dass für den Täter das Karma in vollster Härte zuschlägt und er Gerechtigkeit erfährt.