ein etwas makaberer nachtrag: ein opfer wurde sogar geköpft. ein zusammenfassender artikel
http://www.mz-web.de/archiv/Toetete-Torso-Moerder-auch-im-Harz-/HC-01-10-2000-08000005DA09GE.htm (Archiv-Version vom 11.12.2013) Tötete Torso-Mörder auch im Harz?
40-Jähriger möglicherweise für neun Morde verantwortlich
Goslar/MZ/sre. Bei den Ermittlungen um die seit mehreren Jahren ungeklärten Morde in der Harzregion hat die Polizei eine neue Spur. Nach Angaben der Gifhorner Polizeiinspektion wird der so genannte Torso-Mörder Olaf Weinert verdächtigt, möglicherweise für neun weitere Morde verantwortlich zu sein. Der inzwischen inhaftierte Weinert hatte eine Rentnerin aus Celle ermordet, ihre Leiche in mehrere Teile zerstückelt und schließlich im Elbe-Seitenkanal bei Isenbüttel versenkt.
Die Gifhorner Sonderkommission hat "konkrete Hinweise" darauf, dass der im Dezember 1999 zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilte Weinert die anderen Morde begangen haben könnte. Dazu zählen auch vier Morde im Großraum Osterode, die ungeklärt sind und bei denen die Kripo einen Zusammenhang sieht. Sie hatten in den neunziger Jahren zeitweise für große Unruhe und zahlreiche Stornierungen durch Touristen gesorgt.
Erstes Opfer der mysteriösen Harzmord-Serie war 1991 der Rentner Werner Bierwisch, der, auf einer Straße bei Walkenried von drei Kugeln getroffen, schließlich im Krankenhaus starb. Bierwisch hatte in seinen letzten Worten immer wieder gesagt: "Das muss ein Verrückter gewesen sein. Ich wollte doch nur austreten." Das zweite Opfer war im September 1991 zu beklagen. Der Gastwirt Dieter Hohle wurde auf einer Weide im Landkreis Nordhausen, wenige Kilometer vom ersten Tatort entfernt, gefunden. Die Schüsse stammten aus der selben Pistole, die Schnittwunde am Hals wurde durch eine Machete beigebracht. Die Ursache für den Tod des dritten Opfers, des 81-jährigen Ludwig Schinkels, ist dagegen unklar: Der Kopf der Leiche ist verschwunden. Den letzten Ermordeten innerhalb der Serie gab es im Harz zu Himmelfahrt 1991. Zwei Berliner Höhlenforscher wurden damals überfallen. Einer der beiden, ein 23-Jähriger, starb sofort, sein 30-jähriger Begleiter konnte mit einem Kopfstreifschuss flüchten.
Der Goslarer Kriminalhauptkommissar Volker Müller, Chef der Sonderkommission, geht bis heute von einer Serie aus: "Allerdings sind alle Taten für uns völlig motivlos verübt worden.". Er selbst bezweifelt jedoch, dass Torso-Mörder Olaf Weinert für die Harzer Morde verantwortlich sein könnte. "Ich bin da eher skeptisch", sagte Müller gestern der MZ. Tatsächlich gebe es aber mehrere Auffälligkeiten in dem Fall. So habe Weinert zeitweise selbst in der Gegend gewohnt und kenne die Örtlichkeiten. Doch Weinert schweigt hartnäckig in seinen Vernehmungen bei den Emittlern. Neue Einzelheiten erhoffen sich die Ermittler durch die Öffentlichkeit nach Ausstrahlung der Sendung "Fahndungsakte" heute Abend auf Sat.1.
Möglicherweise lassen sich dann auch fünf weitere Morde klären. Die Gifhorner Ermittler untersuchen Parallelen zum Mord an der 16-jährigen Yasmin Stiehler aus Peine im Jahr 1997, ein Mord in Holland 1997, ein Tötungsdelikt in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr und zwei Mord an Frauen im Harz aus den Jahren 1976 und 1981.