Tote in der Aisch
27.04.2014 um 18:20Danke @ Mitleser
Tatverdächtiger schweigt vor Gerichthttp://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/prozess-mord-vor-hochzeit-emskirchen-100.html (Archiv-Version vom 02.05.2014)
Ein 40-jähriger Gastwirt muss sich wegen Mordes ab heute vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten. Ihm wird vorgeworfen, seine Verlobte kurz vor der geplanten Hochzeit erwürgt zu haben. Zum Prozessauftakt sagte er nichts.
Bei der Verlesung der Anklageschrift schüttelte der 40-Jährige jedoch fortlaufend den Kopf. Der 40-Jährige soll seine 32-jährige Verlobte wenige Tage vor der Hochzeit Anfang Juni 2013 im Schlafzimmer der gemeinsamen Wohnung getötet haben. Die Leiche soll er anschließend mit deren Wagen nach Gerhardshofen (Lkr. Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim) gebracht und in die Aisch geworfen haben.
Finanzielle Probleme und Überlastung
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich der Mann durch finanzielle Probleme und die anstehende Hochzeit sehr belastet fühlte. In der Tatnacht habe seine Verlobte für ihn Dessous angezogen. Der Angeklagte habe sich bedrängt und unter Druck gesetzt gefühlt, so die Staatsanwaltschaft.
Suche nach Lebensgefährtin
Zum Prozessauftakt spielte der Richter die Tonband-Aufzeichnung ab, wie der Angeklagte am Tag nach der Tat seine Verlobte bei der Polizei als vermisst gemeldet hatte. Mit Suchhunden und Hubschraubern wurde tagelang nach ihr gesucht. Auch über Facebook suchte der Angeklagte nach seiner Lebensgefährtin. Die Leiche der 32-Jährigen fanden Polizisten eine Woche nach der Tat in der Aisch.
Geständnis widerrufen
Der Angeklagte gestand Ende Juni vor dem Ermittlungsrichter, seine Braut erwürgt zu haben. Zu einem Motiv äußerte er sich nicht. Im September widerrief er sein Geständnis. Der Angeklagte ließ mitteilen, mehrere maskierte Männer hätten die 32-Jährige ermordet und ihn gezwungen, die Leiche wegzuschaffen. Auch er sei erpresst worden, ein Geständnis abzulegen.
Urteil bis Mitte Mai
Die Staatsanwaltschaft hält den 40-Jährigen für den Mörder, weil seine DNA-Spuren in einem Laster entdeckt wurde, mit dem die Leiche zum Fluss gebracht worden war. Ein psychiatrisches Gutachten bescheinigt dem Mann, der mit der Verstorbenen eine vierjährige Tochter hat, volle Schuldfähigkeit. Für den Prozess sind sieben Verhandlungstage vorgesehen. Er werde sich "schweigend verteidigen", kündigte sein Anwalt an. Das Urteil wird Mitte Mai erwartet.