LIncoln_rhyME schrieb:Dann war mein Rückschluss, dass die Äste am Tatort abgeschnitten wurden um evtl. Spuren zu sichern falsch? Die Spuren könnte man dann höchstens, als zur Kenntnis genommen, abheften, denn dort oben scheinen auf jeden Fall auch andere Menschen zugange gewesen sein.
nein, das war keineswegs falsch!!
denn erstens könnte es ja sein, dass zb. an einem ast eine DNA-spur gefunden wird, die auch zb. am gewehr und dem kartoffelsack ist. je mehr DNA man von einer einzelnen person an tatrelevanten orten u. gegenständen findet, desto höher die wahrscheinlichkeit, dass diese person einen tatbezug hat.
und es gibt noch einen zweiten grund, weshalb man zb. äste abschneidet und sie auf DNA zu untersuchen: es könnte zb. sein, dass der täter sich im kontakt mit seinem opfer sehr gut schützt, um keine eigene DNA zu "legen" (handschuhe, ganzkörperoverall etc.). das ist zwar extrem schwierig u. vermutlich würde er auch faserspuren des overalls hinterlassen, aber versuchen kann man es ja. also nehmen wir an, der täter hat weder an der leiche, noch an tatrelevanten gegenständen spuren hinterlassen, so könnte es ja immer noch sein, dass er zb. mit seinem kopf im buschwerk hängen geblieben ist und dort haare verloren hat. von daher "lohnt" sich die spurensicherung immer. und die ermittler wissen natürlich, dass sie dort oben ggf. auch spurenträger von passanten finden, die rein gar nix mit der tat zu tun haben...
und dann könnte ja noch etwas eintreten: der täter schützt sich im kontakt mit tatwaffe u. opfer gegen spurenverursachung, jedoch verliert er am buschwerk haare, hautzelle, schweiß o.ä. DNA-fähiges material... falls dieser täter bereits in der DNA-kartei ist, hätte sich die spurensuche in jedem fall gelohnt... egal, ob der man dann einen "SPUR-TÄTER-TREFFER" hat (VOLLTREFFER, denn dabei findet man einen bereits namentlich registrierten straftäter in der kartei) oder "nur" einen "SPUR-SPUR-TREFFER" (der zeigt an, dass dieselbe DNA bereits bei einem anderen ungeklärten verbrechen aufgetaucht ist). in jedem falle wären die ermittler einen schritt weiter...