@TheDarnasTheDarnas schrieb:Dadurch (durchs terraformen) bekommt man andere Probleme, denn Klima und Wetter setzen Bauwerken stärker zu als man denkt. Und sicherer sind sie nicht, beide sind unterschiedlichen Gefahren ausgesetzt.
Das bisschen Wetter wird den Marskuppeln nicht allzusehr zusetzen; sie sind dafür konstruiert worden einen großen Druckunterschied zu verkraften, und mit fortschreitendem Terraforming wird diese Belastung nicht größer, sondern kleiner...
TheDarnas schrieb:Was könnte man in einem Stanfordtorus nicht entsprechend der Erde gestallten? Nach Jahrhunderten terraformen auf dem Mars, hat man ein erdähnliches Klima und eine erdähnliche Atmosphäre, aber immernoch eine Schwerebeschleunigung die, grade mal 1/3 der der Erde entspricht.
Das Gleiche, nur diereckt nach dem Bauende, hat man im Torus und eine Schwerebeschleunigung von 1g.
Fedaykin schrieb:Nur das es ein Planet ist und man nicht auf der Innenseite eines Kreies ist. Dafür kann man das innere der Weltraumkononien halt erdähnlicher gestalten. Sowohl Atmosphäre, Bergrünung, Schwerkraft sogar Tag / Nachtzyklus (Jahreszeiten?) wären näher dran.
Ein Torus ist fast so etwas wie ein besseres Gewächshaus, mit dem Unterschied, das in ihm nicht nur Pflanzen gedeihen sollen, sondern auch Menschen. Er ist einfach nicht mit einem Planeten zu vergleichen. Im Falle eines erfolgreichen Terraforming bietet der Mars viel mehr Möglichkeiten für die Menschen, als nur "zu gedeihen". Der Mars hat die 0,38 fache Schwerkraft der Erde, aber das ist langfristig der einzig wirkliche Nachteil gegenüber einem Torus, schließlich lebt man ja bis zum Ende des Terraformingprozesses in Kuppeln, die der Lebensqualität in einem Torus nicht viel nachstehen dürften, und langfristig könnte man auch das Schwerkraftproblem endgültig lösen, sei es durch gezielte Anpassung oder durch Gewöhnung. Der Mars hat übrigens auch einen 24 Stunden Tag, der nur geringfügig länger ist, als ein Erdtag...
Fedaykin schrieb:nicht wirklich. Die Marsatmosphäre ist nur ein geringer Vorteil. Das Staubproblem mal außen vor.
Zur Sicherheit sei gesagt. Eine L5 Kolonie kann geräumt werden und wäre sogar bis zu einem gewissen grad Mobil. AUf L5 gibt es halt wenig was passieren kann.
Raumsonden ohne Hitzeschild können in der Marsatmosphäre verglühen; dasselbe dürfte auch für zahlreiche kleine Meteoriten gelten, die bei hohen Geschwindigkeiten einen Torus durchaus zusetzen können. Der von dir gepriesene L5 mag ja den Vorteil haben, einen Torus an Ort und Stelle zu halten, frei von Asteroiden oder Meteoriten ist er deshalb aber nicht. Wenn man sich den L5 beim Jupiter näher anschaut, dann wimmelt es dort von Asteroiden, die sich gerade wegen der Stabilität dort angesammelt haben, beim L5 der Erde dürfte es zumindestens eine Unmenge an Weltraumkleinschrott geben, den man erst einmal beiseite schaffen müsste, dieser "Kleinschrott" wäre aber auch ein Beleg dafür, das der L5 eben nicht völlig frei von ihn passierenden Asteroiden oder Meteoriten ist...
TheDarnas schrieb:-Strahlung; müsste man abschirmen
Die Atmosphäre ungerechnet erreicht die Marskuppeln weniger als die Hälfte der Strahlungsmenge, wie einen Torus an L5. Deshalb muß der Torus mehr als doppelt so viel Strahlung filtern wie eine Marskuppel...
TheDarnas schrieb:-lebensfeindliche Atmosphäre; das gleiche nochmal
Lebensfeindliche Atmosphäre ? Der Mars hat zumindestens eine Atmosphäre, die durch fortwährendes Terraforming immer lebensfreundlicher wird, ein Torus dagegen hat nichts vergleichbares in seiner näheren Umgebung, außer dem leeren Raum, der ab und zu von Asteroiden oder Meteoriten durchquert wird...
TheDarnas schrieb:-Staubstürme (400 km/h schnell); keine Siedlungen in den Ebenen
Die Marskuppeln reichen zur Abschirmung völlig aus. Man könnte aber einige Außenanlagen so anordnen, das sie die Kraft der Stürme brechen, bevor sie die Kolonie erreichen, auch wenn das nicht zwingend nötig wäre...
TheDarnas schrieb:-stark variierender Abstand zur Erde; strickter Flugplan, bei Notfällen kritisch
Um eine Marskolonie aufzubauen, benötigt man schnellere Schiffe; mit diesen ließe sich ein erweiterer Flugplan aufstellen, der weniger abhängig von der gerade aktuellen Entferung zur Erde wäre. Außerdem kann eine Marskolonie sich besser selbst helfen, als eine Gruppe von Tori, da sie keine Schiffe benötigt, um im Krisenfall die Bevölkerung einer einzelnen Kuppel zu evakuieren. Über Backupsysteme würde sowohl ein Torus als auch eine Marskuppel verfügen, und werden lebensnotwendige Gase benötigt, so könnte man sie zur Not auch aus Material vom Mars generien, während der Torus allein auf seine Vorräte angewiesen ist. Wenn man sich vorstellt, das man vielleicht 100 Schiffe für die Evakuierung eines Torus benötigt (bei 100 Personen pro Schiff !), dann müsste man für 100 Tori 10000 Schiffe bereithalten. Im Weltraum ist man natürlich immer ein wenig gefährdet, das gilt auch für den Mars, mehr aber noch für eine im Raum verteilte Gruppe von Tori, die sich sicher schwerer schützen läßt, als eine einzelne Marskolonie...
TheDarnas schrieb:-Rohstoffe; die bekannten Rohstoffe lassen einen unabhängigen Stationsaufbau nicht zu
Zumindestens hat der Mars Rohstoffe, während der leere Raum mit Glück ein paar Asteroidenkrümel in der Nähe bietet, wenn das denn ein Glück sein sollte. Mit fortschreitendem Ausbau der Mars-Kolonie wird diese immer autonomer; irgendwann müsste nur noch hochwertige Technik von der Erde geliefert werden. Mit der Zeit könnte man auch hier für viele Ersatzteile eine "marsianische" Lösung entwickeln, die mit den lokal vorhandenen Mitteln auskommt. Diese Entwicklung wäre von Anfang an vorgesehen...
TheDarnas schrieb:-Terraforming ist Neuland; womöglich entstehen Probleme
Einmal fängt man immer mit etwas neuem an, wie mit einer Marskolonie, dem Terraforming oder dem Bau eines Torus an L5. Wer keine Probleme will, muß zu Hause unter der Bettdecke bleiben. Ich gebe aber gerne zu, das ein Terraforming des Mars ein ungemein aufwendiges und komplexes Unterfangen ist, das auch im günstigsten Fall eine sehr lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Man sollte aber bedenken, das jede mögliche Kombination von Terraformingmaßnahmen durch den zunehmenden technischen Fortschritt in der Zukunft vielleicht schneller sinnvolle Ergebnisse erbringen könnte. Die Finanzierung dieser Vision erstreckt sich jedenfalls ebenfalls über einen sehr langen Zeitraum und ist vom technischen Fortschritt, unserem guten Willen und davon abhängig, ob wir als Art überhaupt die Kurve kriegen...
TheDarnas schrieb:Auf fast alle diese Herausforderungen hat man zwar schon Antworten, aber letzten Endes ist grade der Beginn mehr als schlimm und wird sich während des Terraformings zu einer unbekannten Größe entwickeln. Niemand hat schließlich bisher einen Planeten urbar gemacht.
Dann wird es an der Zeit. Und warum sollte es in einer Kuppel auf dem Mars schlimmer sein, als in einem Torus mitten im leeren Weltraum ?