@Wraithrider Weil handschriftliches Schreiben genauso wichtig ist wie das Lesen lernen. Nicht immer und überall wird man ein Tablet zur Hand haben und wer einen Stift nicht richtig führen kann, sodass andere das Gekrakel nicht entziffern können, wird es nicht leicht im Leben haben. Aus der Handschrift und den feinmotorischen Fähigkeiten entwickeln sich viele handwerkliche Geschicklichkeiten. Ein Mensch, der nicht einmal mehr über dieses Feingefühl in den Fingern verfügt, wird auch in anderen Dingen versagen. Eine gute Hand-Augen-Koordination ist nun mal wichtig für's Leben.
Die Technik nimmt uns vieles ab, erst die Arbeit, dann das Denken. Wir denken nicht mehr über die Dinge nach, versuchen sie zu begreifen, sondern lassen uns von Apps & Co sprichwörtlich den A*** abwischen.
Ich habe erst neulich beim Wandern ein Pärchen getroffen, dass sich voll und ganz auf sein Navi verlassen hat, bis der Akku aufgab und sie dann hilflos dastanden. Kein Orientierungssinn mehr, sobald die Technik versagt.
Moderne Technik ist schön, aber leider auch sehr anfällig.
Ältere Technik kann man zur Not noch selbst reparieren. Bei neuerer Technik wird es schon kompliziert, weil man entweder durch Versiegelungen nicht mehr an die Technik herankommt oder es sich gleich um Mikroelektronik handelt und man keine Chips austauschen kann.
Ich hatte letztens ein schönes Besipiel für funktionierende alte Technik gesehen: Ich habe mal eine Besichtigung in einem Museum gemacht. Dort stand ein alter Dieselmotor für eine Belüftungsanlage und das seit über 70 Jahren. Der Leiter der Führung erklärte, dass man den Motor nach seiner Entdeckung vor einigen Jahren nur kurz gereinigt hatte, betätigte den Schalter: und das Ding sprang ohne zu Zögern an. Und das nach 70 Jahren!
Bin mal gespannt, ob man das in weiteren 70 Jahren auch mit der heutigen Technik machen kann.
Was mir an neuer Technik nicht gefällt:
Alles muss heute mit dem Internet verbunden sein. Jeder muss überall erreichbar sein. Das Gefahrenpotential für Hacker-Angriffe potentiert sich nur unnötig. Geräte können via Hackattacken zu Bots zusammengeschaltet werden und enormen Schaden anrichten.
Die ersten Daten-Clouds wurden auch schon gehackt und der Zoll fand bereits Haushaltsgeräte aus China, mit WLAN und eingebauter Spyware.
Ach ja und das erste Smartphone mit serienmäßiger Malware hat man auch schon entdeckt.
Je mehr man sich auf diese Technik verlässt, desto verletzbarer wird man.
Internationaler Informationsausstausch ist sinnvoll und förderlich. Wir können heutzutage dank Internet auf eine enorme Wissensdatenbank zurückgreifen. Das will ich auch gar nicht missen. Viele meiner Arbeiten verrichte ich auf dem PC und Emails sind einfach nur prima.
Aber es muss alles im gesunden Rahmen bleiben. Ich brauch kein Twitter, kein Facebook, kein Smartphone (es sei denn, ich brauche es beruflich) und keine Apps, die mir sagen, wie ich mir die Nase zu putzen hab. Wenn ich meinen (noch echten) Freunden etwas mitzuteilen hab, ruf ich sie an oder schreib eine Mail oder SMS. Ich brauch keinen Dauerkontakt, keinen Austausch von Nonsens und ich muss auch nicht der halben Welt mitteilen, welche Socken ich heute trage.
Darum finde ich zuviel Technik für Kinder sehr bedenklich.
Kinder sollten vor allem zuerst ihre motorischen Fähigkeiten erlernen und durch Neugierde und Spiel vieles selbst herausfinden und lernen. Wissen kann man auch aus Büchern lernen. Und das ganz sicher und geschützt ohne Viren, Malware, Lockangeboten und Schwachfug-Webseiten.
:)Soviel zur privaten Technik.
Was Fortbewegung, Forschung und Medizin angeht, ist moderne Technik sehr sehr wichtig. Aber diese Technik werte ich eher als "Werkzeug", die man zum Wohle der Menschheit einsetzt. Einen internettauglichen Kühlschrank zähle ich nicht dazu.
;)