Mato schrieb am 09.08.2014:Wer sich sowas wünscht muß entweder Masochist oder dumm sein.
Fäkalien wurden einfach auf die Straßen geleitet. Verendete Tiere einfach auf Misthaufen, Wiesen und Äckern abgelegt oder sogar in Seen, Teiche und Flüsse geworfen. Man kann sich vorstellen, wie es gestunken haben muss, wenn Misthaufen die Straßen der mittelalterlichen Städte versperrten, und Fäkalien, Kadaver, Schlachtabfälle und Tierkot die Wege verschmutzten und die Luft verpesteten!
Nicht nur Seuchen wie Cholera, Tuberkulose oder Pest wüteten ohne medizinische Gegenwehr auch einfache Krankheiten wie Husten Masern eitrige Zähne etc. führten oft zum Tod.
Viele Frauen überlebten die Geburt ihres ersten Kindes nicht – aber egal sie waren sowieso weniger wert als ein Haustier.
Die herrschende Klasse hatte alle Rechte – Ausbeutung und menschenverachtende Politik die Normalität. Die Leute wurden uninformiert gehalten, Aberglaube und Dummheit beherrschte das Leben immer im permanenten Kampf um die nächste Mahlzeit.
Die Lebenserwartung lag teilweise unter 30 Jahren (je nachdem welche Seuche gerade grassierte).
Hätte ich die Wahl ich würde liebend gern 500 Jahre in der Zukunft leben – niemals in der Vergangenheit.
MaTo
Najaaaa, es kommt immer darauf an, wie fortschrittsorientiert die jeweilige Kultur ist.
Die Römer hatten schon fließendes Wasser, öffentliche Toiletten und ihre besseren Häuser sogar eine Fußbodenheizung.
Sogar die alten Ägypter konnten ihre Städte und Pyramiden exakt ausrichten und das ganz ohne PC und GPS.
Vieles Wissen ging im europäischen Mittelalter wieder unter, weil die Kirche sich die Leute gerne dumm hielt, denn dumme Menschen sind leichter zu steuern, weil sie furchtsamer und damit leichter beeinflussbar sind.
Wenn die Leute keine Ahnung von Hygiene haben, dann fürchtet man das Wasser als Krankheitsüberträger und wäscht sich nicht mehr. Wenn man nicht weiß, dass man durch simple wasserbauliche Maßnahmen das Dreckwasser aus den Städten leiten kann, dann stinkt's halt.
Natürlich würden viele Krankheiten, gegen die es heutzutage Impfstoffe oder Heilmittel gibt, eher verbreitet vorkommen. Viele Patienten würden ohne Technik sterben oder ein schwereres Leben haben. Transportwege wären länger, die Arbeit wäre mühsamer.
Aber stellen wir uns mal die Frage: wie würde die Wertschätzung für einen Gegenstand sein, den man sich ohne Technik herstellen muss oder den man heute irgendwo in einem Shop ganz nebenbei kauft? Man würde Waren und Rohstoffe wieder anders schätzen. Es würde weniger weggeworfen werden, sondern man repariert, pflegt und geht sorgsam damit um.
Technik hat uns zu einem besseren und bequemeren Leben verholfen.
Dennoch sollte der Mensch stets über der Technik stehen, denn Computer können keine wichtigen Entscheidungen abnehmen. Kein Computer kann menschliche Instinkte und Erfahrung ersetzen.
Technik sollte den Menschen unterstützen, aber ihn nicht beherrschen (z.B. Unterhaltungselektronik).
Und was ältere Technik und Robustheit anbelangt:
In der Hurrikan-Forschung werden z.B. alte Propellermaschinen eingesetzt, da diese präziser und unanfälliger sind als moderne Triebwerksmaschinen.
Auch in anderen Fachbereichen, wo man sich 100% auf die Technik verlassen muss, nimmt man lieber ältere und dafür erprobtere Geräte, anstatt das neueste vom neuesten.
Und unsere alte Küchenmaschine aus den 80ern hat auch schon zwei Geräte aus den letzten Jahren geschlagen und funktioniert immer noch wie aus dem Ei gepellt, während ich die beiden anderen Geräte wieder zurückgeben musste.
:)Neueste Technik ist natürlich auch schön, das will ich gar nicht bestreiten.
Neueste Technik muss sich aber auch erst bewähren. Die Rohstoffe unseres Planeten sind begrenzt, eines Tages werden wir gezwungen sein, alles, wirklich alles wiederzuverwerten oder gar alte Müllhalden aufzukratzen, um die dort vergrabenen Materialien zu recyceln.
Ein bißchen weniger Wegwerf-Mentalität könnte uns allen daher nicht schaden. Das gilt auch für Technik-Produkte.