@libertarian Ok, dann schauen wir und jetzt die Multiplikation an:
Wie ich weiter oben schon angedeutet habe kann man am einfachsten und schnellsten multiplizieren indem man an Zahlen Nullen anhängt. Beim Dezimalsystem bewirkt das Anhängen einer Null eine Multiplikation mit 10, im Binärsystem eine Multiplikation mit 2:
0000101 x 2 = 0001010
Man braucht also die Zahl, wenn man sie mit 2, 4, 8, 16, 32 und so fort multiplizieren will die Zahl in einem Register (das ist eine Reihe von FlipFlops, in der PC - Praxis meist 32 oder 64) um 1, 2, 3, 4 und so fort nach links verschieben.
Natürlich wollen wir nicht nur mit 2, 4, 6, 8 und so weiter multiplizieren sondern auch mit 3, 5, 6, 7 undso weiter. Das können wir mit mehrfach verschieben und Addieren der Zwischenergebnisse erreichen. Eine Multiplikation mit 7 zum Beispiel wäre
Zahl um 2 nach links verschoben + Zahl um 1 nach links verschoben + Zahl
(Zahl x 4 + Zahl x 2 + Zahl)
Um das durchführen zu können brauchen wir natürlich zusätzlich zum Adder eine Menge Gates und FlipFlops, oder wir haben einen "Mikroprogrammierten" CPU - Chip oder eine RISC (Reduced Instruction Set Cumputer) Maschine. Dann brauchen wir nur den Adder und ein Schieberegister, den Rest macht das Mikroprogramm oder, bei einer RISC - Maschine die Software.
für die Division, die ja eine Umkehrung der Multiplikation ist, können ebenfalls Schiebeoperationen eingesetzt werden. Hier kann ich mir einen langen Text sparen, auf folgendem Link:
http://www.informatik.uni-ulm.de/ni/Lehre/SS01/TI/folien/arithC2.pdf (Archiv-Version vom 18.07.2013)gibt es eine wie ich glaube leicht verständliche Erklärung, schau sie Dir mal an und frag, wenn etwas nicht klar ist.
Zum Thema RISC:
Eine RISC - Maschine verfügt nur über einen sehr einfachen Befehlssatz, (meist 16) diese Befehle können im Allgemeinen aber in nur einer einzigen Taktzeit ausgeführt werden, sind also sehr schnell. Da man davon ausgehen kann, dass ein großer Teil der Software aus eben diesen einfachen Befehlen besteht, nimmt man in Kauf, dass bei einer solchen Maschine komplexere Befehle langsamer sind - unter dem Strich ist das ganze Ding dann doch etwa so schnell wie ein CISC (Complex Instruction Set Computer) wie etwa der in den PCs verwendete Pentium. Die Erstellung der Software erfordert aber eben mehr Aufwand.
Die in alten Apple - Computern verwendeten Motorola CPUs der 68000 - Serie waren RISC - CPUs.
Zum Thema Mikroprogrammierung:
Im Prinzip handelt es sich dabei um etwas Ähnliches wie das in einer RISC - Maschine angewandte Verfahren, jedoch meist direkt auf dem Chip implementiert, so dass dieser zwar intern einen kleineren Befehlssatz aufweist und die Hardware weniger komplex ist, sich nach außen aber verhält wie ein CISC - Chip.
Viele alte Großrechner (z.B. HITACHI 7/78, UNIVAC 90/30) waren mikroprogrammiert, wobei bei diesen das Mikroprogramm beim Einschalten von einer Diskette geladen wurde. Ebenso mikrprogrammiert waren Disk- und Tape-Controller