@Michael.Danke für den Link.
Ich bin gespannt, wie die versuchen werden, das Wissen zu modellieren.
Ich bin ja der Meinung, man müsse erforschen, wie man es hinbekommen kann, den Gewinn einer Erkenntniss in einem Modell abzubilden, so dass die KI ihre eigenen Erfahrungen machen kann und daraus selbst Wissen und Erkenntnisse generiert.
(So wie in "Verstehensprozesse modellieren und analysieren", daher der Titel.)
@linuxerrIch bitte Dich, mir nicht immer Dinge in den Mund zu legen, die ich nicht gesagt habe:
linuxerr schrieb:Die Disskussion zu beginnen, ob es Quantenphysik gibt oder nicht ist müßig, weil sie zu der Diskussion führt ob es überhaupt etwas gibt.
Ich habe nie behauptet, Quantenphysik würde es nicht geben.
Daher bedarf es mir gegenüber auch keinerlei Argumentation dazu, dass es sie gibt.
Wenn Du schreibst:
linuxerr schrieb:Sie setzt den echten Zufall voraus.
hast Du allerdings nicht verstanden, was ich mit der Determiniertheit zufälliger Prozesse in den Naturwissenschaften eigentlich aussagen wollte. Eine weitere Diskussion darüber möchte ich an dieser Stelle aber auch nicht anfangen.
Zum Thema:
Du sagst, wenn unser handeln determiniert ist, kann es keinen freien Willen geben. Alles hat eine Ursache und diese Ursache ist nicht beeinflussbar.
Eine Entscheidung ohne Ursache hingegen nennst Du freien Willen.
Ich halte diese Annahme für falsch. Wären unsere Entscheidungen von reinem Zufall geprägt, und ein Zufall wäre als etwas definiert, auf das man keinen Einfluss hat, dann hieße das folgendes:
Wir hätten keinerlei ursächlichen Einfluss auf unseren eigenen freien Willen. Wir könnten gar nicht selbst entscheiden, weil eine Entscheidung ein reiner Zufallsvorgang wäre. Aus diesem Zufall heraus käme unser Handeln zu stande und es wäre in genau diesem Fall eine reine Illusion unseres Verstandes, wenn wir annehmen, dass wir an dieser Stelle die Ursache unserer Entscheidung gewesen sind.
Ich möchte auch an dieser Stelle betonen, dass Entscheidungen und Handeln nicht rein zufällig sein können. Andernfalls wäre rein gar nichts am Handeln vom Menschen vorhersagbar oder einschätzbar und das würde uns allen das Leben sehr schwer machen. Ein gewissen Determinismus steckt trotz allem dahinter, dieser spiegelt sich im Sinn und der Intention unseres Handelns wieder. Wären alle Entscheidungen rein zufällig, wäre auch das planen einer Handlung gar nicht möglich.
(Würden wir schon alleine unsere Muskeln rein zufällig bewegen, ohne eine Ursache hinter der Entscheidung, den Muskel zu bewegen, so würde sich unser Körper permanent wie in einem epilleptischen Anfall bewegen.)
Ein Determinismus bei Entscheidungsvorgängen hingegen legt nicht direkt nahe, dass es keinen freien Willen gibt. Die Ursache ist lediglich in uns selbst zu suchen. Unser freier Wille, wie auch immer dieser zu Stande kommt, ist die Ursache unseres Handelns. Wie dieser freie Wille entsteht, und ob es Ursachen für bestimmte Entscheidungen gibt, ist an dieser Stelle die Frage. Und diese Frage werden wie hier nicht klären können, ggf. wird diese Frage auch niemals geklärt werden können.
Es steht außerdem noch die Frage im Raum, ob es überhaupt einen freien Willen gibt. Das ist meines Wissens nicht mal ansatzweise bewiesen. Eine entsprechende Diskussion gehört aber nicht in den Bereich Technologie, sondern eher in den Bereich Philosophie (je nach Ansatz auch in den Bereich Esoterik).
Abschließend bin ich der Meinung, freien Willen auf reinen Zufall basierend erklären zu wollen, führt sämtliche Geisteswissenschaften ad absurdum. Wie soll man sich in die Entscheidungen von Personen hinein denken oder geschichtliche Ereignisse rekonstruieren und analysieren, wenn sämtliche Entscheidungen auf absolutem Zufall basieren. Die Geisteswissenschaften legen zwar keinen strengen Determinismus nahe, bieten aber Erklärungen.
Um der Aussage gerecht zu werden, jede Diskussion würde irgendwann auf einen Hitler-Vergleich hinaus laufen:
"Warum hat Hitler den zweiten Weltkrieg entfacht ? -> Hat er so entschieden, undzwar aus Zufall !"
Wie will man auf dieser Basis Entscheidungen analysieren und nachfvollziehen.
Back to Topic:
Ich bin ziemlich sicher, dass eine KI, die der Intelligenz eines Menschen gleich kommen soll, nicht zwangsläufig auf Zufall angewiesen sein muss. Ein Schlussfolgern und der Gewinn von Erkenntnissen wird sich meines Erachtens auch ohne eine komplette Kopie der menschlichen Intelligenz modellieren lassen.
Ebenso lassen sich schon heute KI-Systeme bauen, deren "Entscheidungen" vom Menschen nicht mehr vorgergesagt werden können, ohne dass der Weg zur Entscheidung im einzelnen nachverfolgt werden muss. Beim Menschen ist das heute schlicht und ergreifend einfach nicht möglich.
Was mir außerdem auf dem Herzen liegt ist folgendes:
Wer sagt denn, dass eine künstliche Intelligenz überhaupt in der Lage sein muss, einen freien Willen zu haben und bewusste Entscheidungen zu treffen? Warum sollte ein Bewusstsein überhaupt mit KI zusammenhägen.
Eine perfekte KI ist nicht dann perfekt, wenn sie eine 1:1.Kopie eines menschen ist, sonder genau dann, wenn der Mensch die Intelligenz der KI nicht mehr von der Intelligenz des Menschen unterscheiden kann.