@linuxerrWer sagt denn, dass der Mensch kein deterministisches System ist?
Und wer sagt, das der Mensch einen freien Willen hat? Bewiesen ist das nicht!
Zu der Behauptung, dass der Zufall auf Quantenebene im Gehirn eine wesentliche Rolle spielt, hätte ich gerne mal eine Quelle. Zum einen würde ich es seltsam finden, wenn beispielsweise logisches Denken hauptsächlich auf Zufall beruhen würde. Zum anderen stellt sich dann auch die Frage, ob man aus physikalischen Zufallsvorgängen dann wirklich noch ableiten kann, man habe einen freien Willen. Schließt eine bewusste Entscheidung nicht aus, dass Dinge rein zufällig von statten gegangen sind?
Mal ganz abgesehen davon, dass Computer von quantenmechanischen Effekten nicht ausgenommen sind.
Die Frage ist doch, ob menschliches Denken und Entscheiden in einem deterministischen System prognostiziert werden kann, oder nicht. Das von mir empfohlene Buch (
http://www.amazon.de/dp/3865964524/?tag=inthread-21) enthält dazu ein Experiment mit einem sehr spartanischen System, dass den Verstehensprozess eines Lesers prognostizieren soll. (Konkret wird versucht über einen Krimi herauszubekommen, was der Leser glaubt, wer der Mörder ist.) Die Frage ist, lässt sich die Verarbeitung eines solchen Textes in einem so einfachen und kausalen System abbilden, oder nicht? Und wenn eine Abbildung halbwegs möglich ist, kann man sie dann durch bessere Modellierung verbessern, um zu einem tatsächlich modellierten deterministischen "Verstehen" zu kommen, oder ist der Mensch tatsächlich nicht determiniert, so dass ein entsprechendes Modell immer fehlschlagen muss.
Ich denke, solche Experimente sind erstmal nötig, um fundierte Aussagen machen zu können. Ich habe in dieser Richtung auch bisher keine weiteren ähnlichen Experimente gefunden (oder gar Ergebnisse). Wenn jemand etwas in dieser Richtung berichten kann, würde mich das sehr interessieren.
Noch kurz zum Thema "Zufall" und Quantenmechanik:
Meiner Meinung nach verwenden Forscher immer genau dann Statistik und sprechen von Zufall, wenn sie nicht in der Lage sind, Ereignisse auf Basis von Gesetzen vorherzusagen. Es wäre beispielsweise nicht möglich, den Wellengang des Meeres vorherzusagen auf Basis der Bewegung der einzelnen Wassermoleküle. Entsprechende Computermodelle sind zu aufwendig und rechenlastig und wer wollte sowas umsetzen? In der Quantenmechanik stößt der Mensch hier an die Grenzen des beobachtbaren und des modellierbaren und arbeitet daher mit Wahrscheinlichkeiten und nennt die Ereignisse Zufall. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass keine deterministischen Gesetzmäßigkeiten hinter den Vorgängen stecken, die uns bisher verborgen sind.