alibert schrieb:dauerfest
Mal abgesehen von den Konstruktionsmethoden die im Flugzeugbau vorwiegend Verwendung fanden/ bzw finden. ´
Es ist ja eher so, das das was nun in der Materialtechnik als "Dauerfest" oder besser gesagt die "Dauerfestigkeit" angesehen wird, doch von Werkstoff zu Werkstoff unterschieden werden muss und dort oftmals Schwingungsanzahlen genutzt werden.
https://www.chemie.de/lexikon/Dauerfestigkeit.htmlWikipedia: Schwingfestigkeithttps://www.ingenieurkurse.de/maschinenelemente-1/beanspruchungsfaelle-und-werkstoffkennwerte/woehler-kurve-und-smith-diagramm.htmlAuch ist umstritten ob man bei Aluminiumbauteilen überhaupt eine "Dauerfestigkeit" herstellen kann. Kommt halt immer drauf an welche Zyklen- oder Schwingungsanzahlen und welche Kräfte man beim Prüfstück ansetzt.
Auch wird die "Dauerfestigkeit" ja lediglich über Testverfahren (z.B. "Schwingtests") ermittelt, was noch lange keine Aussage darüber erlaubt ob oder inwiefern bei der Verarbeitung oder Bearbeitung des Rohlinges, bei der Weiterbe- oder Verarbeitung des Bauteils Haarrisse entstehen können.
Wenn dann "baut" man im Flugzeugbau eher auf Betriebsfestigkeit.
Hier nutzt man im Grunde je nach Bauteil drei verschiedene Konstruktionsverfahren.
1. Safe-Life, hierbei wird das Bauteil so konstruiert das der Konstrukteur davon ausgeht das das Bauteil während der angestrebten Lebenszeit/ Zyklenanzahl oder Lebensdauer keine nennenswerten Materialermüdung erfährt, somit im groben kein Versagen des Bauteiles im definierten Zeitraum zu erwarten sind. Dieses Konstruktionsverfahren wird bei neueren Mustern (so ab 1970er Jahre) im (kommerziellen und militärischen) Flugzeugbau nur noch selten verwendet, wie etwa bei Fahrwerksteilen.
Diese Bauteile unterliegen einer angegebenen Zyklen- oder Lebensdauer, müssen danach egal ob beschädigt oder nicht ausgetauscht werden.
2. Fail Safe, die Bauteile werden so konstruiert, das man vereinfacht gesagt unterstellt das Fehler im Material nicht ausgeschlossen werden können, die umliegenden Bauteile werden so konstruiert das diese bei einem unterstellten Versagen des Bauteils die Kräfte mit aufnehmen können.
Wikipedia: Fail-Safe3. Damage Tolerance, hierbei unterstellt der Konstrukteur eines Bauteiles dem Bauteil sogar Schäden die entstehen könnten, welche bis zu einem gewissen Ausmaß das Bauteil/ das System "aushalten"/ "verkraften" muss ohne bis zum nächsten IL- oder D-Check zu versagen.
Wikipedia: Schadenstoleranz(Ganz vereinfacht dargestellt)