jada schrieb:Mich hätte deine Antwort interessiert, weil es ja in deinem Beitrag viel um "Benachteiligung" ging. Nicht mehr und nicht weniger. Ich verstehe nicht, warum du auf meine Frage so rigide reagierst, ohne dabei zu antworten.
Weil es eben eine stumpfe Grundsatzfrage ist.
Aber gut, ich antworte darauf: Ich würde niemanden das Internet verbieten. Wer in diesem Forum angemeldet ist und kein Internet hat, kann ohnehin nicht in dieses Forum und mitdiskutieren. Aber ich denke, dir ist selber klar, dass es so oder so ein ziemlich beknacktes Beispiel ist.
Da müsstest du eher sagen: "sollte man den Kindern, die sich einen Laptop leisten können, ihn in der Schule zu nutzen, diesen verbieten, wenn es Kinder gibt, die ihn sich nicht leisten können?" - ich bin nicht mal auf deiner Seite und habe bessere Analogien als du.
Aber einem angemeldeten Mitglied ein angebliches Buchzitat unter die Nase zu halten um damit seinen Standpunkt zu untermauern, ohne das schnell überprüfbar zu machen - sonst verläuft es sich im Sande, in ein paar Stunden kann sich der Fokus eines Gesprächs schnell geändert haben - ist eben ein anderes Kaliber, als das, auf das du hier anspielst.
Und du vergisst offensichtlich meine anderen Argumente, daher hier jetzt nochmal aufgezählt:
- Irrige Annahme, jeder könne ohne weiteres an jedes Buch herankommen
- Irrige Annahme, dass jedes Buch überall verfügbar ist
- Zusätzliche Belastung für Moderatoren und Verwaltung
- Diskussionen werden undurchsichtig und bieten noch mehr Anlass zur Metadiskussion
- Gegenteilige Aussagen in unterschiedlichen Werken führen zu endlosen Zitatschlachten
- Mögliche Urheberrechtsproblematiken (Ihr könnt doch, wenn ihr das Einverständnis des Autors habt, entsprechende Passagen in Büchern kopieren und euch senden zum Teufel - als Foto oder Scan, per PN - wenn es da eine engagierte Gemeinde gibt, aber wedelt das wissen halt nicht vor anderen rum
- die Etablierung von zusätzlichen Fakten und Inhalten, die Neueinsteiger erstmal recherchieren müssten - das schreckt neue Mitdiskutanten u.U. ab
- Diskutieren auf Augenhöhe wird dann schwierig; die meisten fühlen sich doch schon von "Lies halt mal das Urteil" tödlich beleidigt, da kommt ein "Lies mal ein Buch!" natürlich gut.
Ceterum Censeo - es hat doch bisher keinem was gefehlt. Die Errungenschaft des Internets ist, dass jeder die gleichen Informationen haben kann, wie der andere. Jeder Mensch kann sich durch das Internet in einem Thema auf den gleichen Stand bringen, auch über Entfernungen. Mit einem Buch geht das nicht. Ein Buch gibt es vielleicht im Ausland auch gar nicht - und wir haben einige Mitleser im Ausland.
Dann macht eine eigene Rubrik auf, in dem ihr Bücher VORSTELLEN könnt.
Im Sinne von, dieses Buch ist "das und das" von "so und so", es behandelt "das" und "deswegen" ist es lesenswert.
Damit könnte ich ja leben. Keine Diskussion über die Bücher, sondern nur vorstellen, welches Thema es behandelt und gut ist.
Bei Austausch kann man ja eine PN schreiben.