@mayday mayday schrieb:Was mich interessieren würde: was hat swingby für Potenzial, ist es vorstellbar mit diesen Mannövern ein mehrfaches an Geschwindigkeit zu holen als bisher es versucht wurde innerhalb unseres Sonnensytems mithilfe der Planeten und wie müssten diese Mannöver dann aussehen?
Wohl kaum. Denn sobald man genug kinetische Energie beisammen hat, um das Sonnensystem dauerhaft zu verlassen (wie z.B. die Voyager-Sonden), kommt man ja nicht mehr zurück und kann daher auch keine weiteren SwingBys mehr durchführen.
mayday schrieb:Oder anders; wenn es mit "Swingby" länger dauert um auf Geschwindigkeit zu kommen als z.B. einem Ionenantrieb der kontinuierlich beschleunigen kann (Energie bezieht er, sagen wir mal aus Solarzellen) dann wäre swingby als Fortbewegungsmittel nur aus Kosten/Ressourcengründen sinnvoll für z.B. Sonden oder allg. um innerhalb unsereres Sonnensystems Expiditionen zu unternehmen.
Richtig, mit SwingBys alleine werden wir nie auf Geschwindigkeiten kommen, die sinnvolles interstellares Reisen ermöglichen. Aber wenn Zeit keine Rolle spielt - wie z.B. bei der 10 Jahre dauernden Rosetta-Mission - ermöglichen sie eine weit größere Nutzlast der Sonde.
Dazu ist noch zu sagen, dass es die Voyager 2 ohne SwingBys nie bis zu Uranus und Neptun geschafft hätte, zumindest nicht mit der gleichen Anzahl an Geräten an Bord. Und das war bis heute die einzige Sonde, die diese Planeten besucht hat.
mayday schrieb:Klar gäbe es da noch schwarze Löcher die benutzt werden könnten für Swingby, aber das ist wohl kaum realistisch und ein Wunschgedanke.
Wenn wir mal schwarze Löcher erzeugen und kontrollieren können, werden wir wohl keine SwingBys mehr brauchen
:Dmayday schrieb:Liessen sich dann Swingby Mannöver realistisch noch ausführen ohne dass Crewinsassen dabei drauf gehen oder eine Sonde beschädigt wird? Es ist ja so dass eine Bahn um ein Objekt mit viel Masse berechnet werden muss. Umso höher die Geschwindigkeit, desto höhere werden die Gravitationskräfte bei gleichbleibender Bahn werden, es sei denn man legt eine Bahn die weiter weg von der Masse ist. Weiter weg bedeutet aber eine geringere Gravitation und somit wird weniger Energie auf ein Raumschiff/Sonde übertragen. Es gibt da eine Grenze für uns und das Material bzw. Konstruktion.
Das ist ein Denkfehler. SwingBys sind reine Freifall-Manöver, d.h. Schiff und Crew spüren überhaupt keine Schwerkraft, genau wie die Astronauten im Erdorbit schwerelos sind, obwohl dort eigentlich noch >90% der Oberflächenschwerkraft herrschen. Außer wir reden von Gezeitenkräften, aber die werden wohl erst bei Neutronensternen oder ähnlich ein Problem.
Allerdings bringen SwingBys bei hoher Geschwindigkeit immer weniger, denn das Schiff hält sich dann auch immer kürzer im Gravitationsfeld auf und seine Bahn wird weniger beeinflusst.