oneisenough schrieb:Es ist daher ohne jeglichen Zweifel meine Aufmerksamkeit, die darüber entscheidet, die Sinneswahrnehmungen bemerken zu wollen, oder nicht.
Ich schreibe nicht gegen die Aufmerksamkeit
@oneisenough DonFungi schrieb:Und das macht die Aufmerksamkeit auch, auf die zugetragenen Informationen eingehen, oder eben halt auch nicht
Dem Sinn nach, habe ich geschrieben:
Die Aufmerksamkeit kennt 2 Wege zu agieren.
Entweder geht sie den direkten Weg, wenn es eilt, also direkt zum Gedächtnis damit bei Notfall augenblicklich agiert werden kann. Oder die Informationen gehen den Weg über das Bewusstsein, damit wir darüber nachdenken können, in welche Richtung es mit der Flucht gehen soll.
Ich sage nicht das Bewusstsein stehe vor der Aufmerksamkeit, sondern – die Aufmerksamkeit weise einen Makel auf, und beschreibe es, weshalb ich es so sehe.
Die Aufmerksamkeit besitzt die Fähigkeit zu filtern, damit der Fokus uneingeschränkt auf das Interesse gelenkt werden kann. (Interesse)
Verliere ich das Interesse für eine Sache, muss sich die Aufmerksamkeit erst neu ausrichten.
„Wau, der Film ist schon fertig, schade! Danach tritt eine kurze Ruhephase ein (Orientieren).
---> ... habe durst, die Aufmerksamkeit hat den Fokus (Filter) wieder geöffnet.
Die Notfallsituation steht auch beschrieben, es ist der Teil, in dem die Informationen nicht über das Bewusstsein gehen, sondern direkt über das Unterbewusstsein abgewickelt werden. Das Unterbewusstsein stellt im Vergleich zum Bewusstsein keine Fragen, es geht direkt auf die Informationen ein.
Wenn aber nun das Bewusstsein auf eine Sache fokussiert wird, bleibt alles was stört irgendwo hängen, - oder nicht? Hängenbleiben bedeutet ja nicht das Sinne ausgeschaltet werden, sondern nur, dass gewisse Informationen nicht weiter geleitet werden (hängen bleiben).
Das gleiche geschieht auch im Schlaf.
Das Bewusstsein wird abgekoppelt. Abkoppeln geht, weil es wie beschrieben mindestens 2 Wege gibt, um an die Informationseinheiten im Gehirn zu gelangen. Mit Bewusstsein meine ich Aktionen wie schreiben, lesen, über „was ist Gleichzeitig“ nachdenken, usw.
Wenn die Aufmerksamkeit bestimmt auf was wir reagieren oder nicht, wer oder was bestimmt dann welche Marker beim Filtern gesetzt werden?
Das Notfallsystem bleibt ja erhalten, aber es reagiert nur auf bestimmte Reize.
Man kann bei der Argumentation fundamentale Aussagen nicht einfach umgehen.
Das Szenario besagt, er hat die Vorbereitungen zu seinem Niederschlag nicht wahrgenommen.
Sein Notfallsystem hat die Reize die du ansprichst nicht als Bedrohung erkannt, hat in den Speichereinheiten keine Referenzpunkte dazu gefunden.
oneisenough schrieb:So gibt es genügend Menschen, bei denen man eine Kanone direkt neben ihrem Bett abfeuern kann, oder dass man sie rütteln und schütteln kann, und sie wachen dennoch nicht auf, obwohl ihre Sinne all diese Signale in bester Qualität erzeugen und verarbeiten. Doch es ist keine Aufmerksamkeit auf sie gerichtet, die etwas damit anfangen könnte.
oneisenough schrieb:Sinne, Bedürfnisse und Interessen bedürfen Aufmerksamkeit, damit sie zustande kommen. Doch Aufmerksamkeit selbst benötigt keine Sinne, Bedürfnisse oder Interessen.
Habt ihr schon einmal darauf geachtet wie ein Mensch im Normalfall auf eine, vom Unterbewusstsein ausgelöste Flucht reagiert? Zuerst will der Körper loslaufen, dabei gibt es eine Bewegung in Richtung Flucht, oder rennt 5, 6 Schritte los. Ob nun angedeutet oder bereits losgelaufen, tritt kurz danach ein zögern ein. Diese Zögern entsteht durch den Datenbahnwechsel vom Unterbewusstsein zum bewussten Denken. Das Unterbewusstsein kann nicht bestimmen wohin gerannt werden soll. Es sagt nur renne los, aber nicht wohin und auch nicht weshalb.