@keshexianer:
keshexianer schrieb:Ich glaube was sich die meisten Leute von Keshe erhoffen, ist eine Anknüpfung zum Alten Wissen. Ich glaube jeder ist sich bewußt, daß Alte Kulturen Dinge vollbracht haben, die mit heutigen Techniken nicht zu bewältigen sind
Ich glaube, dass Du da zu sehr von Dir auf andere schliesst. Die allermeisten von Keshe's Anhängern erhoffen sich von ihm "neues" und kein "altes" Wissen. Ich habe seit vielen Jahren einen sehr guten Überblick über die Keshe-Szene, und "altes Wissen" war da fast nie ein Thema. Keshe verspricht den Leuten, was sie sich wünschen, und einige fallen drauf rein.
keshexianer schrieb:Schaut man sich die Aktuelle Wissenschaft an, so fällt auf, das immer Neue Dinge dazu Erfunden werden, nur damit irgendwelche Mathematischen Gleichungen, trotz neuer Daten, weiterhin Funktionieren.
Natürlich entwickelt sich Wissenschaft weiter. Das ändert jedoch nichts daran, dass die klassischen Theorien nach wie vor einen sehr grossen Teil der Realität ganz hervorragend beschreiben. Ampere's Formeln aus den 1820ern reichen auch heute noch zur Beschreibung sehr vieler elektromagnetischer Effekte aus, und Newton's Formeln aus den 1680ern beschreiben auch heute noch für die allermeisten Zwecke die Bewegungen von Himmelskörpern ausreichend genau.
Z.B. überschätzen viele Leute bei weitem, in wie weit die Gültigkeit der Newtonschen Gesetze durch die Relativitätstheorie eingeschränkt wurde. Die grösste Abweichung von den Newtonschen Gesetzen im Sonnensystem besteht bei der Merkurbahn. Diese Abweichung, der relativistische Anteil an der
Periheldrehung des Merkur, beträgt ca. 43 Bogensekunden pro Erdjahrhundert. Eine Bogensekunde entspricht 1/60 einer Bogenminute, und eine Bogenminute entspricht 1/60 eines Grads. 43 Bogensekunden entsprechen also ca. 0,012 Grad. Stellt man sich einen Vollkreis mit 360° vor, dreht sich die Merkurbahn durch durch den nicht-newtonschen Einfluss also um nicht viel mehr als ein Hundertstel eines Grads in hundert Erdjahren! Und das ist, wie erwähnt, die grösste Abweichung im gesamten Sonnensystem. Für alles andere reichen die Newtonschen Gesetze aus.
keshexianer schrieb:In meinem kurzen Leben kam neben der Anti-Materie plötzlich die Dunkle dazu und vieles mehr.
Das Positron als erstes Anti-Teilchen wurde 1928 postuliert und 1932 nachgewiesen. Das Konzept der dunklen Materie wurde 1884 zum ersten Mal öffentlich erwähnt. Bist Du wirklich schon so alt?
;)keshexianer schrieb:Aber simple Dinge, die einfach da sind, wie den Magnetismus, werden zwar benutzt aber nie Verstanden. Dort gesteht man dem Magneten ein Feld zu (zwar ungern - aber Berechnen ist da halt nicht so)
Du unterschätzt gewaltig, wieviel über Magnetismus bekannt ist, und was für präzise Berechnungen in diesem Zusammenhang möglich sind. Ich empfehle z.B. einen Blick in den
Jackson, der seit Jahrzehnten
der Lehrbuch-Klassiker (speziell im englischsprachigen Raum, aber auch international) im Bereich des Elektromagnetismus (was einfachen Magnetismus einschliesst) ist. Die ca. 830 Seiten der Originalausgabe stellen das
Grundwissen dar, das man beherrschen muss, um auf wissenschaftlicher Ebene beim Thema Elektromagnetismus mitreden zu können. Hunderttausende Studenten haben sich -- mit diesem und vergleichbaren Lehrbüchern -- in den vergangenen Jahrzehnten dieses Wissen erarbeitet. Keshe würde keine drei zusammenhängende Seiten aus diesem Buch verstehen (vom Vorwort, etc. mal abgesehen), und könnte nahezu sicher keine einzige der Übungsaufgaben lösen.
Dabei ist der Inhalt dieses Buchs ganz und gar nicht -- wie ein gehätscheltes Vorurteil in Freie-Energie- und sonstigen Pseudowissenschafts-Kreisen besagt -- realitätsferne Theorie. Ganz im Gegenteil gibt es nur wenige vergleichbar präzise Beschreibungen des tatsächlichen, realen Verhaltens der Natur. Es ist das in diesem und ähnlichen Büchern beschriebene Wissen, auf dem sehr reale Technologien wie z.B. Mobilfunk, WLAN und Radar beruhen.
Mit moderner Software, die auf dem Wissen in dem genannten und ähnlichen Lehrbüchern beruht, ist es möglich, das Verhalten realer elektromagnetischer Systeme sehr genau zu berechnen bzw. zu simulieren. Ein schönes Beispiel dafür ist meine
QEG-Simulation, bei der das auf theoretischen Berechnungen beruhende Simulationsergebnis bemerkenswert gut mit den Oszilloskopmessungen des realen Apparats übereinstimmt (insbesondere wenn man berücksichtigt, dass uns nur ziemlich grobe technische Daten des realen Apparats zur Verfügung standen).
keshexianer schrieb:Klaus Tudor kann da ein Lied drüber Singen
So ziemlich alle ernstzunehmenden Experten, die sich mit den Ideen von Prof. Claus Turtur auseinandergesetzt haben, sind sich einig, dass die Overunity bei ihm ganz einfach auf fehlerhaften Berechnungen beruht. Umfangreiche, detaillierte Analysen dazu finden sich bei
energiederzukunft.org. Korrigiert man die Fehler in den Berechnungen, ergibt sich keine Overunity mehr. Vielfachen Bitten, sich ernsthaft mit den detaillierten Fehlerhinweisen auseinanderzusetzen, weicht Prof. Turtur seit Jahren aus.
keshexianer schrieb:Egal wie man zu Keshe steht, Er hat auf jeden Fall, in Seinen 3 Büchern, Lösungsansätze gefunden, die zumindest Mal der Quantenmechanik nicht Widersprechen und auch Sachen wie die Verschränkung von Atomen zum ersten Mal verständlich machen.
Keshe hat überhaupt nichts gefunden. Seine u.a. in diesen Büchern beschrieben Theorien sind wertloser Müll. Bei wissenschaftlichen Theorien sind u.a. sinnvolle Grundannahmen, logisch korrekte Schlussfolgerungen und Widerspruchsfreiheit absolut entscheident. Keshe verstösst an allen Ecken und Enden dagegen. Ihm fehlen wesentliche naturwissenschaftliche Grundkenntnisse (u.a. zu Schlüsselexperimenten der Physikgeschichte) und von Quantenphysik hat er noch nicht mal den Hauch einer Ahnung. Ausserdem enthalten Keshe's Bücher praktisch keine Mathematik. Das mag vielen seiner Fans gefallen, aber ohne Mathematik kann man nun mal keine Physik über Kindergarten-Niveau hinaus betreiben.
keshexianer schrieb:Selbst wenn Keshe in allen Dingen total falsch liegen sollte (was ich nicht glaube) haben noch nie so viele Menschen auf der ganzen Welt Ihr Wissen auf solche umfangreiche Weise geteilt
Du solltest eigentlich inzwischen mitbekommenen haben, dass Keshe's Geschwätz von Millionen von Anhängern dummes Zeug ist. Ich erinnere daran, dass bei seinen Live-Videos weltweit auf allen Kanälen zusammen i.d.R. zwischen 100 und 150 Leuten zusehen. Natürlich sind das nicht alle seine Anhänger, aber eine ungefähre Vorstellung von der Grössenordnung bekommt man dadurch schon. Ingesamt sind es sicher ein paar Tausend (wovon jedoch viele nur passive Mitläufer sind), was nichts besonderes ist. Z.B. die Open-Source-Software-Bewegung ist wesentlich älter und sehr viel umfangreicher. Gegen die Zusammenarbeit, die hinter Linux steckt, ist der ganze Keshe-Zirkus Pipifax.
Unabhängig davon gab bereits in den 1800ern einen umfangreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Austausch in Europa. Erfreulicherweise wurden inzwischen viele der wissenschaftlichen Zeitschriften aus dieser Zeit digitalisiert und sind frei zugänglich. Ich stöbere z.B. sehr gerne in alten Ausgaben der
"Annalen der Physik", die zeitweise die bedeutendste physikalische Fachzeitschrift der Welt war. Viele bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten (u.a. von Hertz, Röntgen, Planck, Einstein) wurden in dieser Zeitschrift veröffentlicht. Viele Leute haben keine Vorstellung davon, welches beeindruckende Niveau bereits in den 1800ern erreicht wurde.
keshexianer schrieb:Manche sagen, das ist doch keine Wissenschaft - Doch das kann man nur oberflächlich Betrachtet sagen.
Was Keshe veranstaltet, ist keine Wissenschaft. Noch nicht mal annähernd. Das kann man absolut sicher sagen. Es ist Herumspielen auf einem Niveau, das die Wissenschaft spätestens irgendwann in der 1600ern hinter sich gelassen hat.
keshexianer schrieb:DAS HÖRT GAR NICHT MEHR AUF-Es hängt schon lang nicht alles von Keshe ab. Allein die Leute die sich vernetzt haben werden weitermachen
Es interessiert so ziemlich niemanden, ob ein paar Leute Grundschul-Chemieexperimente machen, und dabei Fantasiebegriffe wie "Nanocoating" und "GANS" verwenden. Es geht um Keshe, und für den hat sich die Situation mit der Verurteilung in Begien erheblich verschlechtert.