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Perspektiven der Kernkraft

402 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Atom, Kernkraft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Perspektiven der Kernkraft

11.04.2023 um 21:35
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Für Deutschland ist das Thema erledigt, ob zum Guten oder zum Schlechten wird die Zeit zeigen, die Mehrheit wollte es so, damit sollte man das Thema auch nicht für Parteienpolitik instrumentalisieren, die Würfel sind gefallen, alle und niemand sind Schuld.
Du klingst grade so, als wärst du ganz alleine schuld und wolltest dich auf peinliche Weise aus der Affäre quatschen. :D


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Perspektiven der Kernkraft

11.04.2023 um 22:15
Wie sieht es mit der Möglichkeit aus, die Kernkraftwerke weiter betriebsbereit zu halten und ggf. mit neuen Brennstäben zu versorgen und alte Kernkraftwerke zu reaktivieren.

Im Übrigen: brauchen wir eine nationale Energiepolitik? Könnten wir nicht die Energiepolitik zur Ländersache machen und vielleicht stattdessen die Bildungspolitik zur Bundessache?


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Perspektiven der Kernkraft

11.04.2023 um 22:18
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Für Deutschland ist das Thema erledigt, ob zum Guten oder zum Schlechten wird die Zeit zeigen, die Mehrheit wollte es so, damit sollte man das Thema auch nicht für Parteienpolitik instrumentalisieren, die Würfel sind gefallen, alle und niemand sind Schuld.
Obwohl ich selbst der Kernkraft in Deutschland gemäßigt -- nicht fanatisch -- ablehnend gegenüberstehe, bin ich noch nicht ganz überzeugt, ob das letzte Wort da tatsächlich gesprochen ist. Es gibt eine Reihe von denkbaren Ereignissen (schwerwiegende Probleme bei der praktischen Umsetzung der Energiewende, grossflächiger Blackout im tiefen Winter, weltweite Renaissance der Kernkraft z.B. in Form von SMRs, etc.) die die Situation erheblich verändern könnten. Es mag unwahrscheinlich sein, dass ein solches Ereignis eintritt, ausgeschlossen ist es nicht.


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Perspektiven der Kernkraft

11.04.2023 um 22:22
@Marfrank
Mit dem Abschalten erlischt die Betriebserlaubnis und eine neue wird es (die Dinger sind einfach zu alt) nicht geben. Desweiteren würden wir uns bei den Brennstäben (aufgrund der Form) wieder von Russland abhängig machen.


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Perspektiven der Kernkraft

11.04.2023 um 22:25
Zitat von uatuuatu schrieb:Obwohl ich selbst der Kernkraft in Deutschland gemäßigt ?-- nicht fanatisch -- ablehnend gegenüberstehe,
willst Du den AtomMüll in deinem Garten endlagern? Wissen das deine Nachbarn?
Dann beantrage doch die Verlängerung!
Den Müll will keiner in der Nachbarschaft, deshalb ist AKW keine Option! gottseidank


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Perspektiven der Kernkraft

11.04.2023 um 22:41
@LeeMonade: Finde Dich damit ab, dass es Leute gibt, die nicht genau Deiner Meinung sind.
Zitat von LeeMonadeLeeMonade schrieb:... deshalb ist AKW keine Option!
Das wird der Grund sein, warum in China derzeit (Stand: Januar 2023) 47 neue Atomreaktoren in Planung sind.


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Perspektiven der Kernkraft

11.04.2023 um 22:45
Zitat von uatuuatu schrieb:warum in China derzeit
China ist kein wirklich gutes bzw. vorzeigbares Beispiel, China ist nicht Deutschland, wußtest Du aber... oder? und wenn Du China so toll findest, warum bist Du noch hier in Europa/Deutschland? was soll also der Vergleich außer Ablenkung vom Thema?


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Perspektiven der Kernkraft

11.04.2023 um 23:13
Sind nicht auch in Polen (zahlreiche) Kernkraftwerke geplant?


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Perspektiven der Kernkraft

11.04.2023 um 23:21
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:in Polen
und der AtomMüll soll wohin?
Ist das wirklich scheißegal?


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Perspektiven der Kernkraft

11.04.2023 um 23:38
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Sind nicht auch in Polen (zahlreiche) Kernkraftwerke geplant?
Konkret:
Im Gespräch ist ein Standort westlich von Danzig und ein Druckwasserreaktor vom Typ AP1000. Die Arbeiten verlaufen, wie die Minister jetzt bestätigten, im Einklang mit dem im Februar vorgelegten Strategiepapier „Polens Energiepolitik bis 2040“. Demnach soll spätestens 2026 mit dem Bau des ersten Reaktorblocks begonnen werden, der 2033 ans Netz gehen soll. Bis zum Jahr 2043 sollen fünf weitere Reaktorblöcke folgen. Die zwei Atomkraftwerke mit jeweils drei Blöcken sollen Polen bei Ausstieg aus der Kohle helfen – heute gewinnt das Land fast 80 Prozent seiner Energie aus Steinkohle und Braunkohle. Insgesamt sollen die zwei Kraftwerke sechs bis neun Gigawatt Strom produzieren.

Zusätzliche private Initiativen, die kleine und mittlere Reaktoren umfassen würden, könnten das Potenzial auf bis zu 15 Gigawatt erhöhen.

(FAZ am 24.10.2022: Polen will „nukleares Zentrum“ in Ostmitteleuropa werden)



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Perspektiven der Kernkraft

12.04.2023 um 05:09
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Aber hätte dies für uns internationale Konsequenzen?

Im Übrigen: muß man diese Ziele immer mit gewissen Jahren koppeln? Da kommen nur unausgereifte Lösungen zum Einsatz, die oft Probleme bereiten! Außerdem ist die Formulierung "1,5 Grad" sowieso Käse, denn es sind menschengemachte und natürliche Faktoren im Spiel! Man könnte nur sagen soviel Tonnen von Treibhausgasen (nach Gas aufgedröselt), sofern man nicht auch andere Massnahmen wie Erdalbedoerhöhung durchführt.
Die Ziele 1,5Grad usw. stehen in Verbindung mit einem globalem Ausstoß von CO2-Mengen. Irgendwer hat das mal berechnet, ich glaub das war zuerst ein gewisser Herr Arrhenius, so um 1896, die Idee, dass der Mensch was mit der Erderwärmung zu tun haben könnte, kam irgendwann um 1938 auf.
Auf die Idee des Global Dimming ist man auch schon gekommen, man hat aber aus praktischen Gründen das Experiment wegen Nebenwirkungen wie sauren Regen abgebrochen.


Ja, wir könnten sagen: scheiß drauf. Aber sobald irgend ein Land (USA, China, EU-Länder) mit einem Lieferkettengesetz, dass den CO2-Ausstoß inkludiert, ist hier der Ofen aus.
Außerdem könnten wir bei dem Thema auch unsere Wirtschaft darauf ausrichten, dass wir vorne dabei sind, so wie bei Solarzellen oder Windenergie.
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Wie sieht es mit der Möglichkeit aus, die Kernkraftwerke weiter betriebsbereit zu halten und ggf. mit neuen Brennstäben zu versorgen und alte Kernkraftwerke zu reaktivieren.
Wird ein AKW abgeschaltet, erlischt die Betriebserlaubnis. Eine neue Betriebserlaubnis bekommt man aktuell nur, wenn die Endlagerung des Atommülls geklärt ist. Das wäre in Deutschland nicht vor 2031 zu erwarten.
Und hoffe nicht auf die Transmutation um das Müllproblem zu umgehen.
ASTRID ist tot und die BN-Serie hat da wohl ein paar kleine Probleme mit der Transmutation.


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Perspektiven der Kernkraft

12.04.2023 um 12:29
Zitat von TripaneTripane schrieb:Du klingst grade so, als wärst du ganz alleine schuld und wolltest dich auf peinliche Weise aus der Affäre quatschen. :D
Seltsame Interprätation.
Zitat von uatuuatu schrieb:Obwohl ich selbst der Kernkraft in Deutschland gemäßigt -- nicht fanatisch -- ablehnend gegenüberstehe, bin ich noch nicht ganz überzeugt, ob das letzte Wort da tatsächlich gesprochen ist
Es wurden meine ich Fakten geschaffen, der Rückbau hat begonnen, es wurde kein Personal mehr ausgebildet. Neue AKW werden in Deutschland sicher keine mehr gebaut, ob man die verbliebenen 3 jetzt noch irgendwie als Reserve lässt weiß ich nicht, ich denke eher man wird auch hier Fakten schaffen.


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Perspektiven der Kernkraft

12.04.2023 um 13:51
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Die Ziele 1,5Grad usw. stehen in Verbindung mit einem globalem Ausstoß von CO2-Mengen.
Aber es gibt noch andere Faktoren. Letzten Endes dürfte es schwierig sein genau festzustellen, wann ein gewisser Wert überschritten ist.
Im Grunde kann man nur den Ausstoss an Treibhausgasen festlegen. Allerdings sollte man auch andere Massnahmen (Aufforstung, Erhöhung des Erdalbedos durch Aufhellung nicht genutzter Flächen, usw.) durchdiskutieren.

Was spricht eigentlich gegen die Möglichkeit, daß deutsche Stromkonzerne Kernkraftwerke im benachbarten Ausland bauen? Zum Beispiel könnten zum Beispiel im polnischen Gryfino (der legendäre "Krumme Wald" muss aber erhalten bleiben) oder den französischen Fessenheim Kernkraftwerke bauen und den Strom über bestehende (ggf. auszubauende) Stromleitungen nach Deutschland leiten.

Im Übrigen halte ich natriumgekühlte Reaktoren wegen der hohen Reaktivität des Kühlmittels für zu gefährlich.


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Perspektiven der Kernkraft

12.04.2023 um 14:39
@militarynerd: Solange nichts aussergewöhnliches passiert (wie z.B. eines der Ereignisse, die ich oben genannt hatte) wird es sehr wahrscheinlich vorerst beim Ausstieg bleiben, auch wenn die Bevölkerung lt. mehreren aktuellen Umfragen (s. z.B. hier) derzeit mehrheitlich dagegen ist.

Aber: Der Umstieg auf erneuerbare Energien wird noch viele, viele Jahre in Anspruch nehmen. Viele Leute haben nach wie vor keine klare Vorstellung von den Dimensionen. Es müssen zigtausende von Windkraftanlagen und tausende von Quadratkilometern Photovoltaik-Flächen zugebaut werden, und das geht nicht über Nacht. Bei den Speichern sieht es ähnlich aus. Batteriespeicher sind vorerst für grossmaßstäbliche Speicherung völlig unbezahlbar, und es existiert derzeit weltweit auch nicht annähernd die notwendige Produktionskapazität dafür. Alle Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland zusammen können das Land ungefähr eine halbe Stunde mit Strom versorgen, und es bestehen kaum noch Ausbaumöglichkeiten. Bei P2G gibt es in der Praxis bisher nur Kleinanlagen. Solange es keine grossmaßstäbliche Musteranlage (in der Grössenordnung von 1 GW) für den kompletten P2G2P-Zyklus gibt, lassen sich die entscheidenden Fragen nach realistisch erzielbarem Wirkungsgrad und tatsächlichen Kosten nicht brauchbar beantworten.

In den Jahren, die dieser Ausbau erfordert, kann viel passieren. Ich tendiere zu der Annahme, dass sich der erhebliche Preisverfall bei Photovoltaik, Windkraft und Batteriespeichern in den letzten 20 Jahren fortsetzen wird, und dass der Umstieg auf erneuerbare Energien deshalb -- wenn auch nicht gerade problemlos -- funktionieren wird. Sicher ist das allerdings nicht, und es sind durchaus Szenarien denkbar, bei denen Kernkraft (z.B. in der Form von SMRs) wieder eine Rolle spielt.


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Perspektiven der Kernkraft

12.04.2023 um 15:02
Welche Bedeutung könnten eigentlich supraleitende Energiespeicher unter der Annahme, dass kein Material entdeckt wird, welches bei Zimmertemperatur oder knapp darunter supraleitend wird, bekommen? Wären sie eine Alternative zu Akkumulatoren?


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Perspektiven der Kernkraft

12.04.2023 um 17:44
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Was spricht eigentlich gegen die Möglichkeit, daß deutsche Stromkonzerne Kernkraftwerke im benachbarten Ausland bauen?
Ich wüsste nich, dass da was grundsätzlich dagegen spricht, solange die Nachbarländer dabei mitspielen. Nur warum sollten die das machen?

kuno


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Perspektiven der Kernkraft

12.04.2023 um 19:15
Zitat von uatuuatu schrieb:Aber: Der Umstieg auf erneuerbare Energien wird noch viele, viele Jahre in Anspruch nehmen. Viele Leute haben nach wie vor keine klare Vorstellung von den Dimensionen. Es müssen zigtausende von Windkraftanlagen und tausende von Quadratkilometern Photovoltaik-Flächen zugebaut werden, und das geht nicht über Nacht.
Ich denke das wird Jahrzehnte dauern, die Netze müssen ja auch noch ertüchtigt werden.

Ein Großteil der "ehemaligen" Atomkraftwerke befindet sich wohl schon im Rückbau:

https://www.oeko.de/forschung-beratung/themen/nukleare-anlagen-und-risikotechnologien/rueckbau-und-stilllegung-von-atomkraftwerken (Archiv-Version vom 20.04.2023)

Der Atomausstieg dürfte damit in weiten Teilen technisch irreversibel sein.


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Perspektiven der Kernkraft

15.04.2023 um 18:38
Hallo @alle !


Der Volksmund sagt das hinter jedem Ende ein neuer Anfang kommt.

Das Hauptproblem, wenn es um die gesellschaftliche Akzeptanz der Atomkraft geht, ist doch die Generation, die in den 70ger Jahren des letzten Jahrhunderts "für die Revolution" auf die Straße gegangen sind und in den 80ger Jahren "gegen Aufrüstung und Waldsterben". Die Generation FFF betrachtet die Atomkraft unverkrampfter als die alten Kämpen und das der "ökologische Umbau der Stromversorgung" nicht so funzt, wie es die Ökosozialisten seinerzeit behaupten haben, sollte jeder realisiert haben.

Bis die Vertreter der FFF Bewegung und die der Straßenkleber mal Minister stellen, wird noch einige Zeit dauern. Die heutigen Atomkraftwerke werden da schon auf dem Laster liegen. Es gibt aber andere Reaktortypen, die man z.T nie weiter entwickelt hat, wie der Schmelzsalzreaktor und wenn man schon gezwungen ist von Vorne anzufangen, kann man auch auf neue Typen setzen.


Gruß, Gildonus


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Perspektiven der Kernkraft

15.04.2023 um 18:58
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Die Generation FFF betrachtet die Atomkraft unverkrampfter als die alten Kämpen und das der "ökologische Umbau der Stromversorgung" nicht so funzt, wie es die Ökosozialisten seinerzeit behaupten haben, sollte jeder realisiert haben.
Ideologisierte Atomgegner sind das eine, heute gibt es aber auch die NYMBYs die weder AKWs noch Windräder (aus nachvollziehbaren Gründen) vor ihrer Haustüre haben wollen, energie-intensive Industrien werden aus Deutschland abwandern, damit wird auch der Strombedarf sinken, neue AKWs werden nicht in Deutschland gebaut werden sondern anderswo in der EU oder man wird sich tatsächlich mit erneuerbaren Energien behelfen, aber das auch nicht in Deutschland, sondern dort wo die geographischen Voraussetzungen (Sonne, Wind, Wasser) besser sind als hierzulande, wir werden im Zuge von Energie- und Antriebswende denke ich die Deindustrialisierung Deutschland erleben, was politisch ja teilweise gewollt ist und in Teilen auch seine Vorteile hat.


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Perspektiven der Kernkraft

15.04.2023 um 22:46
Schon witzig, der Ausstieg aus der deutlich teuersten und unflexibelsten Art der Stromversorgung wird als sicherer Vorbote der Deindustrialisierung Deutschlands gewertet, während man sich mit den günstigsten (und weiter im Preis fallenden) Arten der Stromversorgung (Wind und PV), die Weltweit auch mit Abstand am schnellsten zugebaut werden, bestenfalls "behelfen" könne. :D

mfg
kuno


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