@ArikadoArikado schrieb:Viele Reinkarnationisten sind ja der Meinung, bei der Seele handle es sich um eine Art zweiten Körper, der dem fleischlichen Körper innewohnt.
Zweiter Körper, psycho-noetischer Körper, Energiekörper, Astralkörper. Je nach Lehre eine etwas andere Darstellung und Begrifflichkeit mit eigenen Definitionen.
Arikado schrieb:Dieser Energiekörper bzw. "feinstoffliche" Körper, wie sie das so nennen, soll sich beim Tod des fleischlichen Körpers verziehen und früher [oder später] in einen neuen fleischlichen Körper inkarnieren.
Möglicherweise, vielleicht aber auch nicht. Diese Darstellung ist aus meiner Sicht ein wenig zu einfach
:)Der feinstoffliche Körper verlässt beim Tod den physischen Körper und nimmt seine Erfahrungen, Erinnerungen, Gedanken und Emotionen an sein Leben mit sich in die feinstoffliche Welt und existiert dort fort. Diese entstandene Persönlichkeit ist Teil meines Wesens und zugleich mein gesamtes Wesen und somit Ausdruck von einer Art Evolution meiner Seele/meines Bewusstseins. Was ist dann nun in diesem Zusammenhang die Seele? Sie ist der Speicher, das Sammelbecken, das Gefäß, in dem die Erfahrungen, Gedanken und Emotionen all meiner Leben enthalten sind. Die entstandene Persönlichkeit existiert weiter fort, auch wenn dieses Wesen, das ich bin, entscheidet, neu zu inkarnieren. Es kann dabei aus der Fülle der Erfahrungen, Erkenntnisse und Fähigkeiten schöpfen, die sie je gemacht hat.
Arikado schrieb:Wenn die Seele etwas energetisches sein soll, stellt sich mir doch unweigerlich die Frage, wieso die moderne Wissenschaft diese Energie nicht entdecken kann. Gemäss dem Energieerhaltungsgesetz geht Energie nicht verloren, sondern wird umgewandelt. Die Energie unseres Körpers wird (je nach Bestattungsart) z. B. in Asche umgewandelt.
Die physische Materie unseres Körpers verbleibt in der Materie und wandelt sich zum Beispiel in Asche, oder Würmerfutter. Was auch immer. Das Energieerhaltungsgesetz hat trotzdem Gültigkeit, weil die Energie, von der wir hier sprechen, sowohl vor als auch nach dem physischen Tod existiert. Wenn die Wissenschaft sie noch nicht entdecken konnte, ist dies kein hinreichender Beweis dafür, dass es sie nicht gibt. Wenn du also vom kleinsten Nenner ausgehst, und aus deiner Sicht der lebende Körper nur aus Materie besteht, scheiterst du auch an der Vorstellung, dass da eine Energie existiert, die fortleben kann.
Arikado schrieb:Wie soll denn diese Energie bittschön ins Jenseits kommen, dort ein bisschen verweilen und später in einen neuen Erdenkörper inkarnieren?
Dir würde die Vorstellung sicher leichter fallen, hättest du deinen zweiten Körper schon einmal -bewusst- wahrgenommen. Denn dann sind die Zweifel weg und es tun sich neue Fragen auf
;) Erfahrung geht definitiv über Glaube.
Bei dieser Energie handelt es sich ja nicht um unser Bewusstsein. Unser Bewusstsein geht (zumindest gem. moderner Medizin) mit dem Hirntot flöten.
Unser Bewusstsein ist nicht an unseren Körper gebunden und geht definitiv nicht flöten.
Die Energie unseres Körpers geht jedoch nicht verloren, sondern wird umgewandelt. Vielleicht landet unsere Energie tatsächlich mal in einem (oder gar mehreren) neuen Körpern. Nehmen wir mal an, wir lassen uns begraben. Dann kommen ein paar Würmer und fressen unser Fleisch (unsere) Energie. Ist es das, was ihr Reinkarnation nennt? Ich denke nicht, oder?
Wie bereits weiter oben beschrieben – wer die Existenz dieser Energie von vornherein ausschließt oder nicht bewusst erfahren kann bzw. will, wird auch nichts anderes finden, als eine physische Existenz, die von Würmern aufgefressen wird. Das hat aber auch Konsequenzen auf die Erfahrungen nach dem Tod. Denn dort wird jeder mit seinen Überzeugungen konfrontiert, und das kann Verwirrung und Desorientierung auslösen, wenn man plötzlich feststellt, man ist noch da...