ShortVisit schrieb:indem ich mir die Statistiken von 1980 bis 2010 ansehe und mir dabei besonders den Anstieg der Neuerkrankungen zwischen 1980 und 1986 betrachte und ihn mit dem von 1986 bis 2010 vergleiche. Solltest Du auch mal tun.
@ShortVisit Würde ich ja gerne, aber das deutsche Krebsregister beginnt erst 1990. Steht auch ganz groß auf der ersten Seite deiner PDF.
Verbreitung von Krebserkrankungen in Deutschland
Entwicklung der Prävalenzen zwischen 1990 und 2010Außerdem scheint es mir nicht vollständig zu sein. In Niedersachsen gibt es zB erst seit diesem Jahr eine allgemeine Meldepflicht. Vorher war man auf freiwillige Meldungen angewiesen.
Neufassung des Krebsregister-Gesetzes (GEKN) http://www.krebsregister-niedersachsen.de/Neufassung_des_Krebsregistergesetzes.html (Archiv-Version vom 07.07.2013)Bevölkerungsbezogenes Krebsregister Bayern
Seit 1998 registriert das Bevölkerungsbezogene Krebsregister Bayern neu auftretende Krebserkrankungen. Nach einer vierjährigen Startphase mit nur der Hälfte der Landkreise und kreisfreien Städte werden seit 1.1.2002 alle bösartigen Neubildungen und ihre Frühformen flächendeckend in ganz Bayern erfasst.Wie will man da jetzt Rückschlüße auf die Jahre vor Tschernobyl treffen? Und gerade Bayern hat sehr viel Fallout abbekommen.
Einzig die Krebsregister aus der DDR reichen weit genug zurück. Ich zitiere mal aus dem letzten "Gemeinsamen Krebsregister - Jahresbericht -":
Die altersstandardisierte Krebsneuerkrankungsrate, bei der das Alter als wichtiger Einflussfaktor herausgerechnet ist, hat sich seit Mitte der 1970er Jahre um rund 50% bei Männern und 25% bei Frauen erhöht.Da schaue ich mir lieber Österreich an. Die haben flächendeckend eine höhere Radioaktivität abbekommen und das Krebsregister reicht bis 1983 zurück.
ShortVisit schrieb:Ich komm von alleine drauf, und zwar nicht bloß durch das Studium zweier Tabellen.
Gerne liefere ich dir noch die beiden anderen Krebsarten nach, die die WHO erwähnt hat.
breast cancer - around 6% in females exposed as infants;In Österreich ist der Brustkrebs um 47% angestiegen.
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/gesundheit/krebserkrankungen/brust/021696.htmlleukaemia - around 7% in males exposed as infants;Und die Leukämie um 20%.
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/gesundheit/krebserkrankungen/leukaemie/021761.htmlDas deckt sich auch mit den Daten aus den neuen Bundesländern. Deutlich ist bei der Leukämie ein steiler Anstieg nach Tschernobyl zu sehen. Wie ich schon weiter oben ausgeführt habe reichen die Daten für Deutschland nicht aus um einen langfristigen Trend abzulesen.
Quelle: Schriftenreihe des GKR 1/2012
ShortVisit schrieb:Zwei sehr unterschiedliche Ereignisse
Tschernobyl und Fukushima sind beide in der höchsten Stufe der Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) eingeordnet.
ShortVisit schrieb:zwei sehr unterschiedliche Zeiträume
Früher hat man die Risikostudien mit den Ergebnissen von Hiroshima und Nagasaki hochgerechnet. Das paßt ja noch weniger.
ShortVisit schrieb:zwei völlig unterschiedliche Auswertungen (Risiko vs. Erkrankungen).
Im Moment gibt es in Japan nur ein erhöhtes Risiko an den Folgen von Fukushima zu erkranken. Wie viele es dann in 25 Jahren sind, die wirklich Krank werden, sehen wir dann ja erst.
ShortVisit schrieb:Du vergleichst nicht Äpfel mit Birnen, Du vergleichst Radieschensamen mit Radieschen, und das noch auf völlig verschiedenen Anbauflächen.
Dann schaue dir doch mal an was man neuerdings in Japan erntet, wenn man Radieschen sät.