Gefahren von AKW: Der Super-GAU

Aktuell:

Die Kühlpumpen des Reaktors 2 funktionieren trotz Stromversorgung nicht. Es wurden neue Pumpen zum Einbau angefordert.

Hier frage ich mich allerdings, warum nicht bereits "Reservepumpen" vor Ort sind! Damit hätte man definitiv rechnen können und vorher schon Pumpen bereitstellen - das hätte jeder deutsche Feuerwehreinsatzleiter wohl automatisch gemacht...


@Illit

Keine Ahnung, warum das nicht umgesetzt wurde! Es stösst seit Tagen auf Unverständniss bei den "Offiziellen" von UN und EU...

lilit schrieb:Die Radioaktivität wird sich ausbreiten, sie macht nicht am Ende des Sperrgebiets Halt."

Nun macht mal keine Panik, es gibt ja schließlich Eindämmungsfelder. Allerdings bis jetzt nur auf der Enterprise. :(

Gruß greenkeeper

@greenkeeper schrieb:

"Nun, wir werden es garantiert erfahren. Wenn nich morgen dann in 5 oder 10 Jahren. Wir müssen nur etwas Geduld haben. Und wir müssen es nich mal am eigenen Leib ausprobieren, wir sollten zufrieden sein."


Fast nichts werden wir erfahren, es wird ideologisch umkämpftes Gebiet bleiben: Nehmen wir an, die Sterblichkeit im Großraum Tokio steigt um nur 1% : 350 000 Tote ! Strahlenopfer, sagen die AKW-Gegner. Normale Schwankung, sagen die Befürworter.
Oder sie sinkt um 1%. Seht Ihr, sagen die Befürworter, hat nix geschadet! ! Doch, sagen die Gegner, ohne Fukushima wäre sie um 3% gesunken.

So wird es ablaufen, etwas feiner und differenzierter, als ich es jetzt dargestellt habe. Nur bei wenigen Krankheiten, Schilddrüsenkrebs zum Beispiel und bei wenigen Menschen wird man einen direkten und signifikanten Zusammenhang herstellen können.

Aus Tschernobyl wissen wir daß nur SEHR wenige unmittelbar an der Strahlenkrankheit gestorben sind: Bis zu 800.000 Aufräumhelfer waren gleich danach vor Ort, aber weniger als 50 sind unmittelbar gestorben.

Die meisten sterben Jahre oder Jahrzehnte später an ganz normalen Krankheiten, die möglicherweise oder auch nicht oder zu 0,20,50 , 80 oder 100% durch Strahlenbelastung ausgelöst wurden.

Wenn ich mit 63 einen Herzinfarkt bekomme, habe ich dann zuviel gegessen, das Falsche gegessen, mich zuwenig bewegt, zuviel Streß gehabt, schlechte Gene, einfach nur Pech gehabt oder eine Mischung von alledem und noch 1000 weiteren Faktoren?

Wollte mal schnell Bescheid sagen, das es in Japan gerade hell wird und die cam wieder in jeder Stunde ein Bild liefert. Es räuchert oder dampft auch gerade...
http://www.tepco.co.jp/nu/f1-np/camera/index-j.html

Strahlungswerte: http://www.rdtn.org/ (Archiv-Version vom 23.03.2011)

In Tokio werden gerade 110 Mikrosievert gemessen. Wenn ich micht irre, ist die Strahlung so, als ob man kontinuierlich geröntgt wird.

Sorry, waren 110 Nano-Sievert, nicht Mikrosievert ...

SARDOG schrieb:Die Kühlpumpen des Reaktors 2 funktionieren trotz Stromversorgung nicht. Es wurden neue Pumpen zum Einbau angefordert.

Warum passiert eigentlich nicht wirklich etwas obwohl das AKW da schon so lange ohne Kühlung läuft?
Wie geht das ?
Warum geht das in Japan ?
Warum geht das anderswo nicht ?
Warum gibt es anderwo gleich ne katastrophe und ne Kernschmelze wenn die Kühlung nicht läuft und in Japan nicht ?

@Gatitoro

Gatitoro schrieb:Ganz einfach ----- wenn die Beine der kompletten Strom-zu/ab-fuhr die Masten knicken lassen, dann geht fast jedes AKW in den kritischen Zustand !! (Batterieen halten nicht lange durch)

ich bin mir ziemlich sicher, dass sich ein KKW von innen heraus selbst versorgt. D.h. den eigenserzeugten Strom auch demenstsprechenden transformiert (so ein Transformator hat ja im Kernkraftwerk Krümmel gebrannt) und damit der enorme Eigenbedarf der Anlage gedeckt wird.

D.h. dein derart beschriebenes Szenario bedeutet dann demenstprechend nicht zwingend einen kritischen Zustand.

Wenn aber die "normale" Stromversorgung der Anlage mal ausfällt, dann läuft die Notstromversorgung mittels Batterie und Notstromdiesel an.

Bei den enormen Leistungsaufnahmen der Hauptspeisepumken kann man sich ja vorstellen, dass eine Batterieversorgung nicht allzulange hält. Und ob ein Notstromdiesel für längere Einsätze geplant ist stelle ich mal in Frage (ich glaube @StUffz hat da mal verlauten lassen, dass er schon mal bei Wartungsarbeiten dabei war) bzw. ganz so unanfällig und verlässlich sind die Dinger auch nicht.

Ergo, im kritischen Fall ist man dann auf Verdeih und Verderben auf die Notstromdiesel angewiesen. Weitere Redundanzen gibts dann nicht mehr.

@schtabea

Na zumindest können wir uns ein geeichtes Messgerät schnappen, an die Grenze der Sperrzone fahren und uns die Intesität der Reststrahlung anzeigen lassen.

Wenn uns der Weg allerdings zu weit is können wir auch Mappus wählen, dann is der Weg bald nich mehr soweit. ;)

Gruß greenkeeper

@waage
Kann mich erinnern, vor wenigen Wochen eine Umfrage im Net gelesen zu haben, die genau das abgefragt hat. Weiss aber nicht mehr wo das war.
Sinngemäß lautete die Frage so:
Sollen AKW´s so gebaut werden, daß sie sich im Notfall selbst mit Strom versorgen können?

Der Fragestellung zufolge nehme ich an, daß das in der Planung und nicht oder nur in wenigen AKWs der Fall ist.

Mappus auf der Anti-Atom-Demo ...

@tom.1st

Da spielen viele Faktoren mit. U.a. die externe Kühlung, die anscheinend einigermassen effektiv ist. Und das alles heißt nicht, daß es bisher keine Kernschmelze gab, sondern nur, daß wenig (das ist relativ gesehen...) Kontamination in die Umwelt gelangte...

Ich bin mal gespannt wie lange diese Notlösung mit der Kühlung noch funktioniert...bzw. wann der Ersatz für die beschädigte Kühlsystempumpe von Block 2 eintrifft.
Wenn jetzt auch noch die Pumpen in Block 1 3 und 4 ebenfalls nicht mehr funktionstüchtig sind,läuft die Zeit wirklich davon :(

.....ich hab mir mal die Bilder genau angeschaut > dort wo der geschützte Reaktorkern 3 stehen müsste ist ja überhaupt nichts mehr vorhanden - das würde praktisch bedeuten dass der Reaktor jetzt wagerecht auf dem Boden liegen muß ^^

Gatitoro schrieb:ES BRAUCHT NUR EIN KLEINES KÖFFERCHEN MIT DYNAMIT UM GLEICHZEITIG 6 AKWs KRITISCH WERDEN ZU LASSEN:

Ganz einfach ----- wenn die Beine der kompletten Strom-zu/ab-fuhr die Masten knicken lassen, dann geht fast jedes AKW in den kritischen Zustand !!

Dynamit ist viel zu gefährlich. Mit einem Schraubenschlüßel geht es auch.

Eine Gruppe "Hau weg den Scheiß" legte unlängst im Brandenburgischen Strommasten um. Per Szeneschrift übermittelten sie ihr Tatbekenntnis: "1000 Schrauben werden knallen, 100 Masten werden fallen."
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9114263.html

Noch gefährlicher ist aber Eisregen.



Tagelanger Stromausfall im Münsterland
Ungewöhnlich starke Eislast an den Hochspannungsleitungen in Verbindung mit "Seiltanzen" hat am 25. November einen großflächigen Ausfall des RWE-Versorgungsnetzes im Münsterland bewirkt. Insgesamt wurden im nördlichen Nordrhein-Westfalen und im südlichen Niedersachsen fast siebzig Hochspannungsmasten umgeknickt oder verbogen (siehe Fotos). Für rund 250.000 Menschen fiel stunden- und tagelang - im Extremfall bis zu einer Woche - der Strom aus. Darüber hinaus kam es am 25. November im Ruhrgebiet, am Niederrhein und in Westfalen zu Spannungseinbrüchen und kurzzeitigen Stromausfällen.
http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/051101.htm#fotos

Da haben wir Glück gehabt das in der Nähe kein AKW stand.

@felixmerk

Könntest Du bitte die Bilder verlinken, auf denen das zu sehen ist? Ich habe nämlich auch viele Bilder angeschaut, und war eigentlich der Meinung, das die Reaktorkerne noch relativ gut geschützt sind.

@neo

Ich wundere mich auch die ganze Zeit schon drüber, daß diese äußerst improvisierte Kühlung - über Tage hinweg aus Hubschraubern! - , so lange schon funktioniert. So ein AKW im Normalbetrieb braucht gewaltige 60 Kubikmeter Kühlwasser pro SEKUNDE ! Das ist ein komplettes mittelgroßes Wohnzimmer randvoll mit Wasser gefüllt. Jede Sekunde ! Und dann kühlen die mit Hubschraubern und Wasserwerfern. Kannst du genauso gut einen Hochhausbrand durch Pinkeln bekämpfen....

Insgesamt stimmt da die Rechtsprechung doch gar nicht. Im Krisenfall müsste die int. Gemeinschaft und Experten sowie Militär bereits am Tag 1 verpflichtet sein einzugreifen. Ein Witz sondergleichen so

@schtabea

Naja,ganz so nutzlos scheint es ja nicht zu sein, aber wenn ich schon lese : tepco erklärte,man habe neue Pumpen angefordert,wann diese eintreffen sei jedoch unklar" dann befürchte ich das wir hier über einen Zeitraum von mehreren Tagen sprechen...und ob diese Behelfslösung noch mehrere Tage funktioniert...ich kann es nur hoffen.

Und noch wichtiger der Firma müsste dann bei bedarf die einstweile entscheidungsgewalt genommen werden