Gefahren von AKW: Der Super-GAU

@DieSache

DieSache schrieb:weißt du zufällig ob diese Drohnen auch Strukturschäden ersichtlich machen

Nein, das können sie nicht. Die nehmen normale Bilder auf, vermutlich auch noch infrarot. Strukturschäden im inneren der Anlage selbst können nur vor Ort ermittelt werden.

@moredread
Danke.Wollte das selbe posten

@der_wicht

der_wicht schrieb:Der Unterschied ist aber, dass es in den anderen Reaktoren in Tschernobyl keine Probleme gab. Das ist in Japan anders, da haben alle 6 Reaktoren Probleme und brauchen Menschen, die sich um die Probleme kümmern

Klar. Ich ging davon aus, das ein Reaktor durchgeht, aber die anderen wieder kontrolliert werden können. Wenn die anderen Reaktoren ebenfalls eine Kernschmelze erfahren, wird es natürlich arg. Für so einen Fall fehlen uns die Vergleichsdaten.

Hm...uns bleibt eh nicht anderes übrig als abzuwarten, sich in wilden Spekulationen zu ergehen hilft ja eh keinem weiter !

Mir macht es dennoch Angst was da eventuell noch kommen kann und was dieser Fall für die umliegenden Gegenden noch bedeuten kann. Erinnert mich irgendwie an einen schlechten Endzeit Film, nur, dass dieser Vorfall Realität ist...

@moredread

danke für die Information !

@moredread
Nur wie will man die 5 anderen unter Kontrolle bringen, da ist man doch aktuell weit entfernt davon?

Ach Du Scheisse, jetzt heißt es, dass das Wetter anfang nächter Woche wieder Richtung Tokio drehen wird

@der_wicht

schöner Mist, wenn das wirklich der Fall ist, dann fürcht ich dass die anfängliche Ruhe bald vorbei sein wird und womöglich doch noch Massenpanik ausbricht, eine Metropole in der Größe ist nicht evakuierbar...

@DieSache
Keinesfalls. Wo soll man auch 35Mil. Menschen hin evakuieren?

@moredread

moredread schrieb:Nein, das können sie nicht. Die nehmen normale Bilder auf, vermutlich auch noch infrarot. Strukturschäden im inneren der Anlage selbst können nur vor Ort ermittelt werden.

hierbei habe ich so meine Zweifel hinsichtlich der Kompetenz des Betreibers.

Generell werden solche Szenarien (Strukturschäden durch Explosion im Reaktorbereich) planungstechnisch berücksichtigt. D.h. das Reaktorgebäude ist statisch so ausgelegt, dass bei Explosion das Dach sich löst und die übrige Struktur des Gebäudes vorhanden bleibt.

Somit müssten doch eigentlich die Auswirkungen im Inneren in irgendeiner Art und weise eigentlich simuliert vorhanden sein und Bestandteil eines Notfallkonzeptes sein.

moredread schrieb:Klar. Ich ging davon aus, das ein Reaktor durchgeht, aber die anderen wieder kontrolliert werden können. Wenn die anderen Reaktoren ebenfalls eine Kernschmelze erfahren, wird es natürlich arg. Für so einen Fall fehlen uns die Vergleichsdaten.

Sorry, wenn ich falsch informiert bin, doch unter Super-GAU versteht man
(soweit ich es jedenfalls weiss), keinen einzelnen, durchgehenden Reaktor;
unter "Super-GAU" verstehe ich das totale "AUS" für sämtliche Hilfsmittel bezüglich
Kernkraftwerks-Katstrophen.

@der_wicht

der_wicht schrieb:Nur wie will man die 5 anderen unter Kontrolle bringen, da ist man doch aktuell weit entfernt davon?

Wenn ich die Antwort darauf weiß, werde ich sie in ein Smartphone tippen, während ich im Flugzeug nach Japan sitze. Ernsthaft: Keine Ahnung. Ich habe nicht den geringsten Schimmer, wie man die Situation insgesamt unter Kontrolle bringen will. Zumal es ja nach Spiegel-News auch schlechte Neuigkeiten gibt, nämlich Wasserstoff über dem Abklingbecken in Reaktor vier. Da lagern 135 Tonnen alte Brennstäbe - und das sind "neue" alte Brennstäbe. Die sind noch recht heiß.

Für mich klingt das nicht nach "unter Kontrolle bringen", für mich klingt das nach "Kontrolle verlieren". Ich hoffe wirklich, das ich damit völlig falsch liege.

@moredread
Ich hoffe auch, dass sie es irgendwie unter Kontrolle bekommen! Hieß es Anfang der Woche nicht von der internationalen Atombehörde, dass kaum Gefahr von den Reaktoren ausgeht? So sehr kann man sich leider täuschen

Ich möchte mal sagen, die Lage würde bzw. wird man sicher unter Kontrolle bringen,
allerdings nur mittels menschlichen Opfern.
wenn genügend Leute dort arbeiten und ähnlich wie in Tschernobyl einen Sargophag bauen und erst mal die Reaktoren kühlen, Pumpen in Gang bringen usw. so ist das sicher nach einiger Zeit kontrollierbar.

Das Problem ist nur dass dadurch wirklich die Menschen geopfert werden, das ist wirklich heftig.
Moderne Kamikaze zu einem guten Zweck.
Das ist der Fluch der Atomkraft.

So schlimm wie in Tschernobyl kann es doch aber niemals werden oder!?
Das hat zwar irgend so ein Experte in N-TV behauptet, aber andere berichten wieder dass da eigentlich nichts explodieren kann und im schlimmsten Fall schmelzen die Stäbe bis zum Grundwasser durch.
Ist natürlich auch nicht optimal, aber nichts zu vergleichen mit Tschernobyl wo es eine massive Freisetzung in die Atmosphäre und die Umwelt gab.

Wer liegt nun richtig?

Scheiße mir wird gerade bewusst, dass Allmys Hauptsitz ja auch in Japan ist, ich hoff unser Forums Chef sitzt nicht auch da irgendwo fest !

@waage

waage schrieb:Somit müssten doch eigentlich die Auswirkungen im Inneren in irgendeiner Art und weise eigentlich simuliert vorhanden sein und Bestandteil eines Notfallkonzeptes sein.

Nein, leider nicht. Alles, was da passiert, liegt außerhalb der Notfallkonzepte. Denn selbst in Notfällen darf dort keine große Menge an Strahlung entweichen, aber das ist bereits passiert. Ich habe eine Art Minibedienungsleitung des Reaktors hier rumliegen. Da steht nichts davon, was man machen soll, wenn das Teil in die Luft fliegt. Da wird eigentlich nur kategorisch ausgeschlossen, dass das gesamte Kühlsystem versagt.

Was Simulationen angeht, Du musst bedenken, das die Reaktoren schon ziemlich alt sind - von Ende der 60er bis in die 70er hinein.

@kastanislaus

kastanislaus schrieb:So schlimm wie in Tschernobyl kann es doch aber niemals werden oder!?

Im Worst-Case-Szenario wird es schlimmer als in Tschernobyl, weil

1) Dort mehr spaltbare Materialien lagern (knapp 2.000 Tonnen)
2) Es dort Plutonium gibt
3) Viele alte Brennstäbe in Zirkonium eingehüllt sind, das bei hohen Temperaturen und an der "frischen" Luft anfangen kann zu brennen
4) Die Bevölkerungsdichte dort sehr hoch ist

Schau dazu mal das hier:

http://www.democracynow.org/2011/3/15/this_could_become_chernobyl_on_steroids

Das Worst-Case-Szenario muss aber nicht eintreffen. Ich hoffe es jedenfalls sehr.

/edit: Achja, und weil da genug Material für eine kritische Masse lagert, das hatte ich vergessen.

@moredread

ich bete darum, dass bei allem Übel das schon eingetreten ist, den Menschen dort der Worst-Case-Fall erspart bleiben möge, nicht auszudenken was das dann bedeuten würde !

Vielleicht gibt es auch die Bezeichnung Multiple-Super-Gau.
Ich stelle mir das so vor, möchte euch aber keine Angst machen.

Also wenn Reaktor 3 Schmilzt und die Radioaktivität so hoch wird, das alles Leben im Umkreis von 1 Km sofort zerstört wird, und die anderen Reaktoren sich nicht mehr Kühlen lassen, aus irgendwelchen Gründen und diese auch Schmelzen.
Es sind dann 135 Tonnen Spaltmaterial das Flüssig irgendwann mal in der Erde zusammen läuft, sich den Weg ins Erdreich frisst.
Irgendwann stosst es auf flüssige Lava und niemand kennt die Auswirkung, wenn diese beiden Massen aufeinander treffen, Fusionieren.
Vielleicht reisst es dann den halben Planeten entzwei.

Dies Szenario entspricht meiner Phantasie, muss nicht so sein (duck und weg).

Jetzt müsste aber doch bald mal was entscheidendes passieren ..... entweder positiv oder negativ.

Wie lange kann das noch hin und her gehen ?????

@aPKd9mke0YfM

Nein, die Sorge musst Du dir nicht machen. Zum Knall kommt es schon, wenn das Ding mit Grundwasser in Berührung kommt. Das könnte allerdings in Fukushima dauern, das AKW wurde glücklicherweise auf Felsen gebaut.

btw, 135 Tonnen sind lediglich das material, das im Abklingbecken in Reaktor 4 liegt. Insgesamt sind es auf dem Gelände knapp 2.000 Tonnen.


@tom.1st

Das wird noch Wochen dauern.