@horizo @nyarlathotep Die Lösung des Problemes ist ganz einfach: Die Zahlen bei wetter.de sind schlicht und ergreifend falsch, was eigentlich jedem himmelsmechanisch gebildetem Menschen sofort auffallen sollte.
Nehmen wir beispielhaft den Teil zur Mawson-Station mit den Aufnahmen vom 11. August. Die Tageslänge soll laut wetter.de lediglich drei Stunden betragen. Rechnen wir doch einfach einmal nach: Die Station liegt auf einer geographischen Breite von ungefähr B = -67,5°, die Deklination der Sonne an diesem Tag beträgt ungefähr D = +15°. Über die Gleichung für den Tagbogen T in Abhängigkeit von der geographischen Breite B sowie der Deklination D der Sonne
T = 2 x arccos (-tan(B) x tan(D))
erhalten wir einen Wert von
T = 101°
und damit eine erste Näherung für die Zeitspanne zwischen Sonnenauf- und Untergang von
t = 6,8 h = 6 h 48 min
was sich exzellent mit den Webcambildern deckt.
Vollkommen analog erhalten wir für die Bilder von der Casey-Station vom 13. August (laut wetter.de nur 1,5 h Tageslänge...) aus der Deklination der Sonne (D = 14.1°) sowie der geographischen Breite der Station (B = -66.3°) einen Tagbogen von
T = 107°
und eine näherungsweise Tagesdauer von
t = 7,1 h = 7 h 6 min
Perfekt: Die Sonne geht, was anhand der Schatten sehr gut nachzuvollziehen ist, etwa um 9:50 auf und gegen 17 Uhr unter - was mit den berechneten Werten ausgezeichnet übereinstimmt. Viel Panik also um nichts.
Auch ohne die genauen Wege zu kennen, wie Ephemeriden berechnet werden, hätte allerdings schon der gesunde Menschenverstand Alarm schlagen müssen: Zur Sommersonnenwende, also um den 22. Juni, erreicht die Sonne (von der Südhalbkugel gesehen) ihren tiefsten Stand, südlich des Polarkreises, also dort, wo die beiden Stationen (knapp) liegen, geht die Sonne gar nicht auf. Knappe drei Monate später, zum Herbstäquinoktium, liegt die Tagesdauer überall auf der Erde bei ziemlich genau zwölf Stunden. Na, dämmert's ... ? Richtig: Für Mitte August, also auf halbem Wege zwischen ~ 0 h und ~ 12 h Tageslänge, erscheinen die bei Wetter.de angegebenen 3 h bzw 1,5 h nicht wirklich realistisch. Auch wenn der Zusammenhang natürlich nicht (!) linear ist, so sollte die Größenordnung stimmen, was jedoch ganz offensichtlich nicht der Fall ist und von vornherein stutzig machen sollte.
Fazit: Abermals ein vollkommen substanzloses Video, welches wieder einmal das erbärmliche fachliche Niveau der Nibiru-Freunde belegt.