@RubberDuck @McMurdo @knopper Es ist wie bereits ausgeführt als Mathematiker schwierig, über "Existenzfragen" zu diskutieren. Für Mathematiker genügt nun mal im Allgemeinen ein Existenzbeweis, der muß mit der Realität nichts zu tun haben. Mein Lieblingsbeispiel ist das
Wikipedia: Banach-Tarski-Paradoxon, dies widerspricht wirklich vollständig JEDER Anschauung und ist auch in der Realität nicht konstruierbar. In diesem Fall setzt nicht die Beschränktheit des Universums, sondern die Plank Länge eine untere Grenze wie fein die Grenzflächen tatsächlich aufgefasert werden können.
Wer ein wenig mehr zu diesem Thema wissen will, kann sich ja mit der Grundlagenkrise der Mathematik zu Beginn des letzten Jahrhunderts beschäftigen (
Wikipedia: Grundlagenkrise der Mathematik), danach noch ein wenig mit Mengenlehre und Logik (Achtung, da besteht die Gefahr der Gehirnverknotung, ich hab damit gerade erst angefangen und das ist schon ziemlich komplex). Die Grundlagenkrise wird inzwischen vom überwiegenden Anteil der Mathematiker als überwunden angesehen. D.h. wir haben keine Probleme mehr, uns mit Konzepten der Unendlichkeit zu beschäftigen, die in der Realität gar nicht auftreten können. In diesem speziellen Fall bewegen wir uns wie schon oft ausgeführt ja sogar im (wenn auch extrem grossen) Endlichen und haben eine eindeutige Berechnungsvorschrift, da ist die Existenzaussage schlicht und ergreifend trivial. D.h. die mathematische Aussage bleibt: "Eine perfekte Strategie existiert". Wenn eine perfekte Strategie aber je Einzug in die Schachtheorie erhalten sollte (und damit das Spiel langweilig machen würde), dann sicher NICHT über den Weg dieses Existenzbeweises inkl. Berechnungsvorschrift. Denn diese ist zu aufwändig im Sinne Zeit und Speicherplatz um in diesem Universum ausgeführt zu werden.
@RubberDuck Zur letzten Frage kann ich nichts sagen, aber eine Vermutung äußern, nämlich dass es oft genug zumindest Grossmeisterremis gab, die die selbe Zugfolge hatten, einfach mit dem Ziel von beiden Seiten möglichst schnell in die Remisvariante einzuschwenken.
Zu deinen anderen Aussagen: Unlogisch kann ein Zug nur im Sinne der Schachtheorie sein. Im Sinne der Spieltheorie ist ein Zug entweder richtig (wenn er das bestmögliche Ergebnis weiterhin erreicht) oder ein Fehler (wenn er in einen Bereich des Spielbaums schwenkt in dem das bestmögliche Resultat nicht mehr erreichbar ist).