!Achtung, leicht polemische einseitige Gegendarstellung!
;)Moin zusammen,
also ich geh mal auf die ersten paar Teile der Doku ein, da sind mir nämlich schon ein paar Sachen aufgefallen.
Also was die Pyramiden angeht, kann ich mir schon vorstellen, dass die gezeigten Auffälligkeiten (Position der Pyramiden nach Orion, Schächte die aufs Sternbild deuten) Absicht waren. Mir will das ganze aber nicht sonderlich myteriös erscheinen. Die relativen Abstände zwischen den Sternen abschätzen und dann auf das Land übertragen, klingt nach ner Menge Arbeit aber nicht nach höherer Mathematik.
Und was den Bau angeht: man geht von 10.000 ägyptischen Arbeitern aus, sollen jedenfalls angeblich keine Sklaven gewesen sein, weil der Pyramidenbau eine Ehrenaufgabe fürs Volk war, aber das nur nebenbei.
Wenn jeweils 50 einen Brocken pro Tag ziehen (heben oder
christoph86 schrieb:auf die schulter
nehmen musste man die nicht), und man weiterhin von 300 Arbeitstagen pro Jahr und 20 Jahren Bauzeit ausgeht, dann kommt man schon auf 1,2 Millionen Steine.
Das ist jetzt ne rudimentäre Vereinfachung. Man brauchte vielleicht mehr Leute pro Stein aber dafür haben die vielleicht 2 oder 3 Steine am Tag geschafft, außerdem konnten im Laufe des Baus immer weniger oben dran arbeiten.
Das Beispiel sollte nur zeigen, dass man schon in die Größenordnung kommen kann.
Zurück zur Doku.
Um es etwas polemisch auszudrücken: nach zwei Minuten Einleitung ist dem halbwegs intelligenten Menschen klar wo die Reise hingeht.
Da werden die Formulierungen schon so gewählt, dass das was eigentlich nur aus der Luft gegriffene Behauptungen sind als Tatsachen dastehen.
Aber mal etwas genauer: da ist von "verblüffenden Ähnlichkeiten" zwischen Ägypten und Angkor die Rede, die mir aber bis Folge 4 noch nicht wirklich aufgefallen sind. Also Ähnlichkeiten sind schon da, aber verblüfft hat mich bisher keine.
Dass Schlangen in vielen religiösen Vorstellungen eine mehr oder weniger große Rolle spielen ist nicht fraglich, aber das als Indiz für eine Verblüffende Ähnlichkeit zu nehmen erscheint mir mehr als einseitig, wo man doch auch die Urangst vor Schlangen, die vielen Menschen noch immer innewohnt, anführen könnte.
Und dass der Religionsbezug auf die Sterne und den Himmel jetzt der entscheidende Faktor ist erschließt sich mir auch noch nicht, zumal man doch auf der ganzen Welt den (Sternen)Himmel sehen kann, und dieser für alle alten Kulturen gleichermaßen mystisch und unerreichbar war. Oder will man uns weißmachen, dass die Menschen damals noch kein Halsgelenk zum nach-oben-Gucken hatten? Das wäre allerdings höchst-mysteriös.
Auf die astronomischen Punkte wird ja noch näher eingegangen, also will ich das auch tun.
Dass ich mich mit der Überzeugung, die Position der Pyramiden könnten absicht gewesen sein, durchaus anfreunden kann hab ich ja schon beschrieben. Jetzt zeigt die Doku auf, dass auch die Tempel in Kambodscha (Angkor) astronomische Phänomene aufzeigen. Dass die Sonne zur Tag und Nacht-Gleiche über dem höchsten Turm steht ist zwar interessant, aber nachem man 1000 Jahre die Sonne beobachten konnte, durchaus nachvollziehbar.
Vielmehr gehen jetzt Zahlenspielereien los, die auf den ersten Blick tatsächlich nachdenklich machen. Es wird die Präzession der Erdachse angeführt und mit 26000 Jahren angegeben. Um die Größenordnung darzustellen ist so eine Rundung durchaus nicht unüblich, verschleiert in diesem Fall aber, dass als Rechengrundlage für die dann folgenden Beispiele eine falsche Zahl angenommen wird,
nämlich diese: 72*360=25920.
Die Präzession beträgt aber 25770 (auf die 1er Stelle gerundet)
zwischen den beiden Zahlen besteht zwar nur eine Abweichung von unter 1% aber der Zweck wird klarer wenn beide in Primfaktoren zerlegt
25920=2*2*2*2*2*2*3*3*3*3*5=2^6*3^4*5
25770=2*3*5*859
Die Zerlegung soll verdeutlichen, dass es eine Vielzahl von Teilern für 25920 gibt die ein ganzzahliges Ergebnis hervorbringen. Wenn man bei so einer Zahl nach Übereinstimmungen mit irgendwelchen Anzahlen in der Tempelanlage sucht, braucht man wahrlich nicht lange zu suchen. Verblüffend wäre es gewesen, wenn man 859 Tempelbauten und Heiligtümer gefunden hätte (soll ja um die 1000 dort geben), denn 859 ist eine Primzahl, und gehört zu den Teilern der Tatsächlichen Präzession. Die kann man sich nicht zurechtbiegen bis es passt.
Aber irgendjemand kommt bestimmt gleich auf 859 indem er bestimmte Anlagen einfach ausser Acht lässt. So wie der "Wissenwegschaftler" in der Doku, der beim Vergleich mit dem Sternbild Draco einfach eine der bedeutenderen Anlagen ausser acht lässt (Bakong). Wenn ers schon tut sollte er vielleicht sagen warum. Aber der Kommentar "Weil dann mein Bild nicht mehr passt" hätte ihn wohl entlarvt.
Den Rest werde ich mir auch noch anschauen, bin ja erst bei Folge 4. Aber was einem bisher als verblüffende Ähnlichkeit aufgetischt wird, stellt sich nur allzu leicht als an den Haaren herbeigezogen heraus.