@FreakySmileySosehr wir auch versuchen, unser Handeln zu kontrollieren, vieles entzieht sich unserem Einfluss. Denn tief in uns –
im Unbewussten- wirken Sinneseindrücke und Erfahrungen unablässig auf uns ein und
bestimmen heimlich unser Handeln.Allmählich gelingt es Hirnforschern, das dunkle Zentrum unserer Psyche zu beleuchten..;)
Und vom Hirnforscher bis zum Sozialpsychologen herrscht seltene Einigkeit: Altmeister Freud hat eine gute Vorlage geliefert. Das Unbewusste existiert – und seine Führungsqualitäten sind
unbestritten.
Es lenkt uns auf rätselhafte Weise –ob wir nun auch ohne Wecker pünktlich erwachen, wie im Schlaf unser Auto steuern oder mit Kollegen so heftig streiten, dass es uns selbst überrascht…
:D ;)Hinter dem Rücken des kleinen bewussten „Ich“ nimmt es jeden Moment Einfluss.
Doch Freud hatte das Unbewusste noch mit einem Eisberg verglichen, dessen eigentliche Massen sich unter der Oberfläche ausdehnen (mit dem Bewusstsein als dessen herausragender Spitze), so ist dieses Bild nach
heutiger Datenlage überholt.
Das Bewusstsein
ist nicht die Spitze des Eisberges, sondern eher ein Scheebäöllchen, das auf ihm ruht.Das verborgene Reich ist viel voluminöser als vermutet… ~^
„Seine Macht über uns IST gewaltig“, sagt der Neurowissenschaftler Gerhard Roth von der Universität Bremen:
„Der Mensch mit all seiner Ratio
meint nur auf den höchsten Gipfeln zu ruhen und die vertraute Berglandschaft seiner gedanken jederzeit zu durchschauen“.
Tatsächlich aber sitze er auf einem
brodelnden Universum, von dessen Schattenexistenz er nichts mitbekomme, in dem niemals Stille herrschte und aus
dessen Schichten sich seine Gedanken speisen.„Die Hirnfoschung revolutioniert unser Menschenbild in einem Tempo, wie es noch nie in der Geschichte der Menschheit stattgefunden hat.“ So sagt der Philosoph Thomas Metzinger.
Dass die meisten Prozesse
unbewusst ablaufen, war schon vor Freud bekannt. Doch keiner machte die Idee einer
unbewussten Kraft so populär wie der Wiener Psychoanalytiker.
Interessant ist auch, dass das kleine bewusste Ich rund 80 Prozent der Energie im Hirn verbraucht –das Unbewusste nur 20%...
Die Wege der Wahrnehmung sind, oberflächlich betrachtet, einfach: Die meisten der vom Gehirn verarbeiteten Signale bleiben zunächst im riesigen Bereich des Unbewussten, bis sie in die höheren Bereiche der Grosshirnrinde gelangen.
Damit uns ein Reiz bewusst wird, muss er dort lange genug verweilen (vermutlich ein paar 100 Millisekunden) oder intensiv genug sein. Er muss einen Schwellenwert überschreiten, um eine ausreichende Mengevon Neuronen zu synchronisieren, wie der Gehirnforscher Wolf Singer vom Max Planck Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main vermutet.
Freud hatte recht: „Ohne Unterbewusstsein kein funktionierender Geist.“ Und der „freie Wille“ eine Illusion…
:D ;)Das kleine bewusste „Ich“ kann immer nur wenige –Forscher sagen bis zu sieben- Informationen gleichzeitig aufnehmen (etwa eine Ziffer, einen Namen, ein gesehenes Objekt).
Wie ein Suchscheinwerfer, der über eine Landschaft wandert, erfasst es aus jenen mehreren Millionen Bits an Informationen, die Sekunde für Sekunde über Augen, Ohren, Geruchs- und Tastsinn oder auch Sensoren des Körperinneren ins Gehirn strömen, eine kleine Auswahl und macht sie mir zugänglich. Holt beispielsweise Erinnerungen aus den Tiefen der Grosshirnrinde oder lädt Gedanken und ermöglicht sogar beide miteinander zu verknüpfen.
„Erkenne Dich selbst!“ –quasi ein Abfallprodukt der Evolution.
Quellen und Literatur:
Gerhard Roth, „Fühlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert“, Suhrkamp.
Ran R. Hassin, Hans S. Uleman, John A. Bargh, “The New Unconscious”, Oxford University Press. Francois Ansermet.
Pierre Magistretti, “ Die Individualität des Gehirns. Neurobiologie und Psychoanalyse“, Suhrkamp.
@geobacter“ …die ähnliche Zustände erzeugt, wie sie in der Traumphase
unseres Schlafes im Gehirn ablaufen, aber diesmal bei vollem Bewusstsein.“Träume ähneln auch den bizarren Halluzinationen schizophrener Menschen.