Wozu dienten Erdställe?

emz schrieb:reiß dich zusammen, wir sind hier nicht im U-Bereich.

Hat doch damit gar nichts zutun. Weißt du es besser? Leguane sind hervorragende Warnsysteme!

@emz
Ne ich war da noch nie drinnen. Und nicht falsch verstehen. Kultstätte is auch für mich das wahrscheinlichste.

Ist Tacitus schon erwähnt worden?

Tacitus verwiesen, der meinte, die Germanen
"…pflegen auch unterirdische Höhlen auszugraben und beschweren diese mit einer starken Dungschicht als sichere Zuflucht im Winter und als Aufbewahrungsort für Feldfrüchte. Solche Orte mildern die strenge Kälte, und dringt einmal ein Feind ein, so raubt er nur, was offen daliegt. Die Erdställe wären also Wohnungen und Vorratsräume gewesen."

http://www.ooegeschichte.at/epochen/reformation-und-renaissance/ausstellung-die-joerger-von-tollet-und-ihre-zeit/die-sagen-von-der-sage-zur-wahrheit/der-zweck-der-erdstaelle.html

@Bishamon
Die Schrazellöcher sind aber so eng, dass du dort nichts unterbringen kannst, du kommst sonst nicht in den Gang rein, selbst als Kind nicht.
Also ich kenne einige diese Gänge, war sie als Kind besichtigen, habe auch mal geholfen, sie zu vermessen, weil ich leichter reinkam, als ein Erwachsener.

emz schrieb:du kommst sonst nicht in den Gang rein, selbst als Kind nicht.

Beim Flaschenhals die gewünschten Teile an einem Seil nachziehen?

@Bishamon
Als Lagerraum für Gemüse, beispielsweise Kohlköpfe, oder Kiste mit Sand für Mohrrüben, absolut nicht geeignet.

Wenn du es als Schutzraum nimmst, dann kannst du dich neben so einen Schlupf setzen und einem ungeliebten Eindringling den Schädel einschlagen. Und dann? dann kommst du an der Leiche nicht vorbei und wieder raus.

emz schrieb:Die Schrazellöcher, die ich kenne, waren aber oben nicht so spitz zulaufend, wie auf dem o.g. Bild.

Genau das, wollt ich hören!
Es gibt also auch welche, in denen die Wände nicht nachbearbeitet wurden, um regelrechte Gänge zu bilden.

emz schrieb:@nunatak, @edgen, ward ihr schon mal in so einem Erdstall?

Ich nicht, kenne sie nur aus den Berichten.

edgen schrieb:Es gibt also auch welche, in denen die Wände nicht nachbearbeitet wurden, um regelrechte Gänge zu bilden.

Den Satz verstehe ich nicht, bzw. weiß nicht, was du mit "nachbearbeitet" meinst.
Gehst du etwa von natürlichen Gängen aus?

@edgen
Du sprichst immer von Lehm. Ist dir eigentlich klar, dass die meisten eben nicht in lehmigem Boden liegen? Oder verdrängst du das, weil deine Theorie sonst nicht aufgeht?

Es gibt so viele, die sich stark unterscheiden, dass man eine pauschale Aussage wahrscheinlich gar nicht machen kann. Mögliche Veränderungen, und Umwidmungen, die man heute kaum noch nachvollziehen kann.

Aber, was mich betrifft, so dienten sie ursprünglich dem Lehmabbau. :)
Ihr könnt natürlich auch glauben, was immer ihr möchtet.

emz schrieb:Den Satz verstehe ich nicht, bzw. weiß nicht, was du mit "nachbearbeitet" meinst.

Nachbearbeitet, um Spitzbogengänge zu bilden.

Und wie baust du in Sandstein oder Flins oder in der Schotterebene Lehm ab?
Evtl solltest du erst verstehen lernen, dass Lehm nicht überall zu finden ist.

@edgen
So ein Gang mit Spitzbogen arbeitet sich natürlich einfacher, als ein Rundbogen. Weil man nur in der Mitte die volle Höhe herausarbeiten muss.


@geisterfrei
Ich kenn nur welche, die in Lehm gearbeitet sind.

geisterfrei schrieb:Du sprichst immer von Lehm. Ist dir eigentlich klar, dass die meisten eben nicht in lehmigem Boden liegen? Oder verdrängst du das, weil deine Theorie sonst nicht aufgeht?

Es ist nur eine Hypothese, bestenfalls.
Ein Vorschlag, ein Denkanstoss. Für dich nicht schlüssig genug?
Eher unwahrscheinlich?
Bitte sehr! Ganz wie du möchtest. Ich schreibe ja keinem vor, dass er das nun auch zu glauben hätte!
Ich sagte, für MICH ist es die plausibelste Erklärung.

Bin aber auch raus jetzt, aus der Diskussion.
Viel mehr neues, ist ja kaum noch zu erwarten. Ausser Spekulatius.

Das mit dem Lehm nehme ich glaube ich doch wieder zurück ;)

http://www.lochstein.de/erdstall.htm

"Erdställe..für heutige Begriffe ein nutzloses, in sich unlogisches Bauwerk, ohne jeglichen erkennbaren Sinn oder Zweck"
Hans Falkenberg

https://www.google.de/search?q=erdstall+bilder&client=firefox-b&dcr=0&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwiikLzb7PPYAhUEaFAKHfzQDUAQ7AkIQg&biw=1304&bih=675

emz schrieb:beispielsweise Kohlköpfe, oder Kiste mit Sand für Mohrrüben,

Muss nicht bloss genügend für einen Notfall vorhanden sein?

emz schrieb:Eindringling den Schädel einschlagen. Und dann? dann kommst du an der Leiche nicht vorbei und wieder raus.

würde ich da rein wollen, würde ich den Bau vorher ausräuchern.
Aber okay: dann würde ich mit einer Axt den Körper zerstückeln oder mit einem anderem Werkzeug den Flaschenhals erweitern

Bishamon schrieb:Muss nicht bloss genügend für einen Notfall vorhanden sein?

Vorräte wie Gemüse wurden einmal im Jahr eingelagert, nach der Ernte. Die hatten damals noch keine Supemärkte, wo sie sich Nachschub kaufen konnten.

Der Rest deines Beitrages ist schon sehr eigenartig, täte ich mal sagen :D
Da denk nochmal drüber nach.

@interrobang
Diese Engstellen, auch Schlupfe genannt, dienten vielleicht dazu, dass nicht die warme/kalte Luft zu schnell ausgetauscht wird? Dass einfach ein gewisser Vorrat da ist?

@Gnupf

Wozu sollte der Luftaustausch gehemmt werden?
Da wohnte niemand, da wurde nichts gelagert ...

emz schrieb:Der Rest deines Beitrages ist schon sehr eigenartig, täte ich mal sagen :D
Da denk nochmal drüber nach.

? das hab ich mir bei deinem Beispiel und deiner Schlussfolgerung auch gedacht.
Lieber stirbt man, als den Durchschlupf zu vergrößern?

emz schrieb:keine Supemärkte, wo sie sich Nachschub kaufen konnten.

Für den Notfall, dass man das Erdloch als Versteck verwendet (als eiserne Reserve).
Nicht für den Notfall, dass die Kühltruhe ausfiel.