Das Milgram-Experiment

@ruku
Das was du beschreibst sind in der Regel Reflexe und intuitive Handlungen die im Grunde nicht beinflussbar sind. Ein Kind schreit weil es nicht anders kann. Egal ob die Mutter das nervt oder nicht.
Und überleben zu wollen ist auch ein Instinkt für den man sich in der regel nicht bewusst entscheiden kann. Er ist einfach da. Das hat aber nichts mit Verantwortung zu tun.

skagerak schrieb:Als völlig übertrieben wie Du es darstellt in meinen Augen. Aber vielleicht verstehe ich es auch nur falsch.

Ich weiß nicht, wie du es verstehst.

Das Beispiel aus der frühen Kindheit gebe ich nicht ohne Grund.
Ich will damit verdeutlichen, dass Verantwortung nicht voraussetzt, dass man ein Sprachbewusstsein hat.
Deswegen das Beispiel mit dem weinenden Kind.

Sehr kleine Babys sind authentisch, empatisch. Sie können gar nicht anders.
Wenn sie etwa sehen/erleben, dass ihre Bezugspersonen auf ihr Weinen mit Wut reagieren, dann kann es passieren, dass manche Babys ihr Weinen unterdrücken. Das unterliegt ihrer Verantwortung, auch wenn sie noch gar nicht sprachlich in Worte fassen können, was sie da tun. Sie sind trotzdem - handelnde - Subjekte.

Daraus entsteht ja u.a. der weit verbreitete Selbsthass, der später statt auf sich auf andere Menschen übertragen wird (Feinbilder etc.).

Verantwortung ist etwas anderes Gehorsamkeit.
Letztere ist außengelenkt, erstere aber speist sich von innen.

Das Baby, das sein Weinen unterdrückt, ist Subjekt.

@ruku
Was ist das denn für ein Quatsch? Das hat doch alle nichts mit Verantwortung für sich selbst zu tun. Es geht rein um´s Überleben. Ein Baby interagiert doch nicht weill es sich seiner Verantwortung bewusst ist.

Wenn sie etwa sehen/erleben, dass ihre Bezugspersonen auf ihr Weinen mit Wut reagieren, dann kann es passieren, dass manche Babys ihr Weinen unterdrücken.

Ja, weil es als Bedrohung/Gefahr/Stress gedeutet wird. Aber nicht weil es merkt mit welcher Verantwortung es handelt. Auch nicht unbewusst.

Wenn das Baby das Weinen unterdrückt, denn hat es eine Gewissen Macht, kann beeinflussen, aber nix mit Verantwortung.

Was ist denn mit der Person die wütend wird? Die hat doch auch eine Verantwortung. Für sich und für das Kind. Wenn die Person wütend wird, verschiebt sich ja wieder die Frage nach der Verantwortung.

ruku schrieb:Wenn sie etwa sehen/erleben, dass ihre Bezugspersonen auf ihr Weinen mit Wut reagieren, dann kann es passieren, dass manche Babys ihr Weinen unterdrücken. Das unterliegt ihrer Verantwortung, auch wenn sie noch gar nicht sprachlich in Worte fassen können, was sie da tun. Sie sind trotzdem - handelnde - Subjekte.

Gehorchen sie dann nicht eher sogar der Mutter wenn sie aufhören zu weinen? Ich glaube du vermischt hier auch einiges. Wenn ich sage du bist für dich selbst verantwortlich,dann bedeutet das das eben du für dich vor anderen die verantwortung für dein handeln übernehmen musst und nicht mich vorschicken kannst um dein handeln zu rechtfertigen.

ruku schrieb:Wenn sie etwa sehen/erleben, dass ihre Bezugspersonen auf ihr Weinen mit Wut reagieren, dann kann es passieren, dass manche Babys ihr Weinen unterdrücken.

Also dafür hätte ich gerne mal ne Studie.

perttivalkonen schrieb:ruku schrieb:
Wenn sie etwa sehen/erleben, dass ihre Bezugspersonen auf ihr Weinen mit Wut reagieren, dann kann es passieren, dass manche Babys ihr Weinen unterdrücken.

perttivalkonen schrieb:
Also dafür hätte ich gerne mal ne Studie.

Stimmt :-)

@ruku
Woher weißt du das eigentlich?

Wusstest Du, dass das Weinen die erste Zeit die einzige Kommunikationsmöglichkeit zur Mutter ist? Die Mutter oder auch Menschen allgemein reagieren ja auch darauf, Beschützer-Instinkt und sich verantwortlich fühlen und drum kümmern und so.
Das neue Gehirn weiß nur dass es etwas essen oder auf etwaiges Unbehagen reagieren muss, Überlebensinstinkt halt. Nicht mehr ist das Schreien bei Babys, das Signal "Mama, Du musst dich jetzt um mich kümmern!". Ich sehe da nix mit Verantwortung und so.

Meiner Meinung nach ging es bei diesem Experiment nicht um einzelne Personen. Es zeigt auf wie weit der Mensch gehen würde wenn ihm die Rechtfertigung für sein Verhalten serviert wird.