Hat die Erde einen neuen kleinen Mond
15.09.2002 um 07:58Is schon raus!
Neuer "Mond" vermutlich ausgebrannte Mondrakete
Der Erdmond bleibt einzigartig: Ein vor wenigen Tagen entdecktes Weltraumobjekt ist vermutlich kein von der Erde eingefangener Gesteinsbrocken, meldet die amerikanische Weltraumbehörde NASA. Dennoch behält das Objekt seinen Reiz, scheint es sich doch um die "heimgekehrte" Raketenstufe einer vor 33 Jahren gestarteten Apollo-Mission zu handeln.
Am 3. September entdeckte der Amateurastronom Bill Yeung ein neues Weltraumobjekt, das sich offenbar mit großer Geschwindigkeit durch das All bewegte. Der Hobbyforscher meldete seinen Fund dem Minor Planet Center der Internationalen Astronomischen Union, wo eine erste Berechnung der Umlaufbahn durchgeführt wurde.
Diese ergab, dass das auf den Namen "J002E3" getaufte Objekt um die Erde kreist. Die Lage seiner Umlaufbahn und seine Reflexionseigenschaften sprachen zunächst gegen die Annahme, es handle sich lediglich um ein weiteres Stück Weltraumschrott. Daher kamen Spekulationen über einen neuen Erdmond auf, der in der doppelten Entfernung des Originals seine Bahn zieht.
Neue Berechnungen enthüllten, dass J002E3 eine bewegte Vergangenheit hat. Demnach kreiste das Objekt zunächst um die Sonne, bis es im April diesen Jahres von der Erde eingefangen wurde. Dieser Einfang ereignete sich am so genannten Lagrange-Punkt L1, an dem sich die Schwerkraft von Sonne und Erde gegenseitig aufheben. Ein noch tieferer Blick in die Vergangenheit zeigte, dass das Objekt diese "Schleuse" zwischen Sonnen- und Erdumlaufbahn zuvor schon einmal passiert hatte: Anscheinend war es Ende der 60er-Jahre aus einer Erdumlaufbahn in eine Sonnenumlaufbahn eingeschwenkt und jetzt zur Erde zurückgekehrt.
Laut Mitteilung der NASA ist es "sehr wahrscheinlich", dass es sich bei dem vermeintlichen Felsbrocken um die dritte Stufe der Saturn-Rakete handelt, mit der die Apollo 12-Mission am 14. November 1969 zum Mond startete. Kurz nach dem Start war die Raketenstufe von Kommando-, Service- und Landemodul abgetrennt und in eine Erdumlaufbahn geschickt worden, die gewisse Ähnlichkeit mit der von J002E3 aufwies.
Nicht minder spannend ist die Zukunft des Objekts. Laut den Experten des "Near-Earth Objekt"-Programms der NASA besteht eine Chance von 20 Prozent, dass J002E3 im Jahr 2003 auf dem Mond einschlägt. Sollte es sich tatsächlich um die Apollo 12-Raketenstufe handeln, folgt sie damit einer alten Tradition: Die entsprechenden Raketenstufen der nachfolgenden Apollo-Missionen waren von der Weltraumbehörde absichtlich in den Mond gerammt worden, um mehr über dessen Aufbau zu erfahren.
Neuer "Mond" vermutlich ausgebrannte Mondrakete
Der Erdmond bleibt einzigartig: Ein vor wenigen Tagen entdecktes Weltraumobjekt ist vermutlich kein von der Erde eingefangener Gesteinsbrocken, meldet die amerikanische Weltraumbehörde NASA. Dennoch behält das Objekt seinen Reiz, scheint es sich doch um die "heimgekehrte" Raketenstufe einer vor 33 Jahren gestarteten Apollo-Mission zu handeln.
Am 3. September entdeckte der Amateurastronom Bill Yeung ein neues Weltraumobjekt, das sich offenbar mit großer Geschwindigkeit durch das All bewegte. Der Hobbyforscher meldete seinen Fund dem Minor Planet Center der Internationalen Astronomischen Union, wo eine erste Berechnung der Umlaufbahn durchgeführt wurde.
Diese ergab, dass das auf den Namen "J002E3" getaufte Objekt um die Erde kreist. Die Lage seiner Umlaufbahn und seine Reflexionseigenschaften sprachen zunächst gegen die Annahme, es handle sich lediglich um ein weiteres Stück Weltraumschrott. Daher kamen Spekulationen über einen neuen Erdmond auf, der in der doppelten Entfernung des Originals seine Bahn zieht.
Neue Berechnungen enthüllten, dass J002E3 eine bewegte Vergangenheit hat. Demnach kreiste das Objekt zunächst um die Sonne, bis es im April diesen Jahres von der Erde eingefangen wurde. Dieser Einfang ereignete sich am so genannten Lagrange-Punkt L1, an dem sich die Schwerkraft von Sonne und Erde gegenseitig aufheben. Ein noch tieferer Blick in die Vergangenheit zeigte, dass das Objekt diese "Schleuse" zwischen Sonnen- und Erdumlaufbahn zuvor schon einmal passiert hatte: Anscheinend war es Ende der 60er-Jahre aus einer Erdumlaufbahn in eine Sonnenumlaufbahn eingeschwenkt und jetzt zur Erde zurückgekehrt.
Laut Mitteilung der NASA ist es "sehr wahrscheinlich", dass es sich bei dem vermeintlichen Felsbrocken um die dritte Stufe der Saturn-Rakete handelt, mit der die Apollo 12-Mission am 14. November 1969 zum Mond startete. Kurz nach dem Start war die Raketenstufe von Kommando-, Service- und Landemodul abgetrennt und in eine Erdumlaufbahn geschickt worden, die gewisse Ähnlichkeit mit der von J002E3 aufwies.
Nicht minder spannend ist die Zukunft des Objekts. Laut den Experten des "Near-Earth Objekt"-Programms der NASA besteht eine Chance von 20 Prozent, dass J002E3 im Jahr 2003 auf dem Mond einschlägt. Sollte es sich tatsächlich um die Apollo 12-Raketenstufe handeln, folgt sie damit einer alten Tradition: Die entsprechenden Raketenstufen der nachfolgenden Apollo-Missionen waren von der Weltraumbehörde absichtlich in den Mond gerammt worden, um mehr über dessen Aufbau zu erfahren.