Link: www.heise.de (extern)Kein Weckruf, sondern eine gellende Sirene
Klimabericht lässt Katastropheerwarten
Zwei Zahlen, die am Donnerstag bzw. Freitag bekannt wurden, haben esverdient, zur Nachricht des Jahres gewählt zu werden: Die kleine unscheinbare vier unddie gigantische 39,5 Milliarden. Um vier Grad Celsius wird sehr wahrscheinlich bis zumEnde des Jahrhunderts die globale Durchschnittstemperatur zunehmen, sollte der Anstiegder Treibhausgase ungebremst weitergeht. Und 39,5 Milliarden US-Dollar hat alleinExxonMobil im vergangenen Jahr daran verdient. Das Unternehmen verzeichnete den höchstenGewinn seiner Geschichte.
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Letztere Zahl war am Freitag in Parisnatürlich kein Thema. Nüchtern und um Ausgewogenheit bemüht, haben die Wissenschaftlerdes [extern] IPCC den [extern] ersten Teil ihres diesjährigen Berichts vorgelegt. Bis zumSchluss war um jedes Wort gerungen worden, denn immerhin handelt es sich beim IPCC umeine Regierungseinrichtung. Politiker können also ausgiebig auf die Texte derWissenschaftler Einfluss nehmen, was vor allem von der Regierung in Washington immergerne versucht wird. So wollte man in letzter Minute den Klimaforschern nochunterschieben, dass sie große Spiegel (vgl. [local] Gigantischer Weltraumspiegel) als zuprüfende Maßnahme gegen den Klimawandel benennen.
Doch mit derlei kindischenObstruktion blitzten die US-Vertreter zum Glück ab. Trotz ihres hinhaltenden Widerstandsführen die IPCC-Wissenschaftler, die den Stand der weltweiten Forschung auf ihremFachgebiet zusammenfassen, die drohende Klimakatastrophe mit in Sicherheit grenzenderWahrscheinlichkeit auf menschliche Ursachen zurück. Noch 2001 war im [extern] letztenIPCC-Bericht zurückhaltender formuliert worden. "Der vorgestellte Bericht", meint derGeneralsekretär der Weltmeteorologieorganisation Michel Jarraud, "hat gegenüber 2001 dieUnsicherheiten deutlich verringert."
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24568/1.htmlhttp://www.ipcc.ch/