Link: www.spiegel.de (extern)und da mal ein wenig Futter: ;-)
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,446377,00.htmlRussebastelt Solo-Tauchboot
Das U-Boot ist klein, modern und selbstgebaut. Es istsogar fahrtüchtig - der russische Tüftler Mikhail Puchkov dreht damit im russischen FlussNewa seine Runden. Hier tauchte er schon 1987 mit einem ersten Prototypen ab - und wurdedabei vom KGB entdeckt.
In ferne, fremde Länder reisen, die Welt erkunden,notfalls auch nach einer Flucht: Das wollten viele, die in der Sowjetunion lebten - wieetwa Mikhail Puchkov. Auch er wollte raus. "Ich dachte, ein eigenes Gefährt, eines, dassich unsichtbar oder geräuschlos fortbewegt, würde mein Vorhaben leichter machen",erinnert sich der Russe. Also baute er ein U-Boot. Der Prototyp verursachte Probleme -vor allem mit dem KGB. Mit seiner neuesten Kreation allerdings wird Puchkov einfacherdurch Europa fahren können.
Bastelei: U-Boot aus heimischer Werkstatt
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Vor über 20 Jahren zeichnete Puchkov einen ersten Entwurf. "Ich habemich selbst in einer sitzende Position gemalt, dann habe ich das U-Boot um mich herumgezeichnet." Abends, wenn er aus der Fabrik kam, bastelte er sein Mini-U-Boot: 200Kilogramm schwer und voll mechanisch - weil mit Pedalantrieb. Bei einem seiner erstengeheimen Testfahrten im Jahr 1987 wurde es jedoch kritisch: Puchkov radelte gerade etwasaußerhalb von St. Petersburg im Newa-Fluss, als er sich in einem Metallnetz verhedderte,das Baumstämme auffangen sollte. Das selbstgebaute U-Boot erregte selbstverständlich auchdie Aufmerksamkeit des KGB. Puchkov geriet mit dem Geheimdienst in Konflikt. Als dieBeamten jedoch erkannten, dass Puchkov nicht spionieren wollte, ließen sie ihn laufen -und rieten ihm, sich an das St. Petersburger Schiffbau-Institut zu wenden.
Puchkov folgte dem Rat, ging seiner Berufung aber nicht weiter nach - zunächst.Mittlerweile hat er ein neues U-Boot gebaut: 2300 Kilogramm schwer, fünf Meter lang, 1,20Meter breit, ausgerüstet mit einem Motor und einem elektronischen Navigationssystem. "Esist ein überwältigendes Gefühl, im eigenen U-Boot zu sitzen, wenn um einen herum dieWellen stürmen und man spürt, dass man wirklich etwas geschafften hat", sagt der heute 46Jahre alte Russe nach ein paar Testrunden.
Letztes Jahr reiste Puchkov mitseinem U-Boot in den Finnischen Meerbusen vor St. Petersburg. Er will mit seinem U-BootMarke Eigenbau auch durch Europa reisen, aber erst in ein paar Jahren. Weil er auch Zeitfür sein Familienleben brauche, wie Puchkov sagt. "Momentan verbringe ich weniger Zeit inmeinem U-Boot."
fba/AP