Pyramiden in Gizeh
01.08.2005 um 19:20
So, wie versprochen, etwas ausführlicher. Ich werde die einzelnen Sätze jetzt nicht nochmal schreiben, sondern direkt komentieren.
Zu Ahmed-al Maqrizi: Welche Quellen hatte er ca. 4000 Jahre nach dem Bau? Insbesondere derart exakten Quellen? Hyroglyphen waren zu seiner Zeit bereits wieder in Vergessenheit geraten, sonst gäbe es Übersetzungen, anstatt dass man aus dem Stein von Rosetta alles herausfinden musste. da Quellenangaben damals nicht so üblich waren, ist die Frage, ob er tatsächlich etwas berichtete, oder einfach nur eine Erklärung suchte, die zu seiner Zeit möglichst glaubwürdig war. Einen Livebericht konnte er jedoch nach aller Wahrscheinlichkeit nicht besessen haben.
Dasselbe kann man zu Rabbi Benjamin ben Jonah aus Navarra sagen, wobei her Geise sogar selber seine Quelle richtig einordnete: "Als Zauberei wurde und wird jedoch immer ein Vorgang bezeichnet, den man sich aufgrund der eigenen Lebensumstände und Erfahrungen nicht erklären kann." Der Rabbi konnte es schlicht nicht erklären, obwohl er ja am Ehesten noch Zugriff gehabt haben könnte auf Berichte, da ja sein Volk bereits zur Zeit des Pyramidenbaus existierte. Nur auch hier keine Berichte, nichtmal über Zauberei.
Wenn Zauberei das Naheliegenste ist, dann wirds lustig. Jahrhunderte lang waren Gewitter Werke der Götter, niemand wusste, wodurch sie verursacht wurden. Glaubt heute noch jemand an Thor, der gerade seinen Hammer schwingt, wenns draussen blitzt? Wie er schon sagte: Man versuchte Dinge zu erklären, die man mit dem vorhandenen Wissen nicht erklären konnte.
Zu Dr. Jarl: Herr Geise hat den Text scheinbar 1997 geschrieben. Damit waren die Filme bereits seit 7 Jahren wieder freigegeben. Wo sind die? Davon abgesehen: Es wird lustig: Die Steine sind 1x1x1,5m gross. Ganz selbstverständlich werden die von ein paar Yaks gezogen. Das Problem: Diese Steine wiegen fast 4 Tonnen! Fast doppelt soviel wie die üblichen Steine der Pyramide! Tibet war vor 1949 technologisch im Frühmittelalter, baut aber locker mal Wägen mit 5t Tragkraft und hievt diese Steine auf den Wagen? Und ein paar Yaks schaffen es dann, diese Steine im Hochgebirge mal locker irgendwohin zu transportieren. Spätestens hier sollte man mal darüber nachdenken ;)
Davon abgesehen frage ich mich, wie er dort als Arzt! mal eben 2 Kameras organisiert hat und wieso es ca. 1 Jahr gedauert hat, bevor er die Filme der Gesellschaft zeigte. 1 Jahr deshalb, weil die Einstufung erst 1950 erfolgte (wieso kann sowas eigentlich eine Gesellschaft, ich dachte, das kann nur der Staat?), spätestens aber am 1.10.1949 musste er Tibet verlassen.
Hier hat Geise ausnahmsweise mal Recht: Dass es Professor Prudhomme war, wusste ich nicht. Das Experiment selber wird in abgewandelter Form im 1./2. Semester gemacht, alternativ nimmt man auch Metallspäne. Damit lassen sich Wellenüberlagerungen und Ressonanz hervorragend optisch darstellen.
Der Ferritkern ist eine Eisenscheibe, welche man über einen Supraleiter drehen lässt. Ist ein lustiges Experiment, wird bei der Elektronikvorlesung vorgeführt.
Beides hat rein garnichts mit der Aufhebung der Gravitation zu tun: Einmal ist es im Prinzip dasselbe wie ein Fön, der Haare hochbläst, und das Andere ist dasselbe wie ein Elektromagnet auf dem Schrottplatz. Jeweils vom Prinzip her. Sowas als Aufhebung der Gravitation zu bezeichnen, ist in Etwa so, als würden Schiffe aus Metall die Gravitation überlisten...
zu den Japanern: Ahja, die bekommen es nicht hin, eine Barke von 1t Traglast zu bauen? Das ist ein Schiff mit 13 Leuten Tragkraft. Sie hätten vielleicht mal die Pläne Thor Heyerdahls anschauen sollen. Der hat ein Hochseetüchtiges Schiff mit 7 Mann Besatzung, Nahrung für 3 Monate, und technische Sachen wie Funkgerät etc gebaut. Naja, die habens wenigstens richtig falsch gemacht, aber es gibt ausreichend Gegenbeweise, dass man durchaus 2,5t über den Nil transportieren kann.
Die Japaner haben WAS gemacht? Die Steinblöcke wollten die einfach durch den Sand ziehen? ROFL! Wirklich dämlich, die Jungs. Ein paar Baumstämme, Befestigung des Weges durch Festtrampeln + Wasser, und das Ding ziehen 10-20 Leute.
Also dieser Gegenbeweis zeigt nur, dass man sich,w enn man schon sowas macht, ordentlich vorbereiten sollte. Was er nicht zeigt, ist die Unmöglichkeit des Baus.
Dasselbe für den amerikanischen Versuch: Schlechte Vorbereitung gibt solchen Leuten wie Geise leider nur unnötige Munition. Was allerdings sein letzter Satz wieder rausreisst: er will objektive Berichte, liefert aber selber nur Hirngespinnste.
Ahja, da wird der Bauherr der Pyramide, welcher bereits seit 40 Jahren richtiggestellt ist, als Anhaltspunkt genommen. In den 20ern war die Pyramidenforschung in den Anfängen, was Herr Geise geflissendlich verschweigt. Damals fing man gerademal an, genauere Übersetzungen zu machen. Also einen noch dämlicheren Notnagel muss man erstmal finden...
Herr Geise ignoriert geflissentlich, dass diese Reste gefunden wurden. Auch ignoriert er, dass diese Leute hauptsächlich dann arbeiteten, wenn es auf den Feldern nichts zu tun gab. Sie konnten also ihre Verpflegung selber mitbringen, da sie ja so oder so was essen mussten. Es waren schliesslich die normalen ägyptischen Bauern etc, die das gebaut hatten. Und natürlich wurden dort nur die begraben, die dort gestorben sind. Der Rest ist in seinem Heimatdorf gestorben... Und was die Reste angeht: Warum sollte man kaputtes Werkzeug net einfach reparieren? Was die Notdurft angeht: Der Nil ist gross und breit...
Was die Reste der Rampe angeht: Lehm ist ein guter Baustoff, den schmeisst man nicht weg. Und Sand in der Wüste, ahja, viel Spass beim suchen...
Na jetzt wird Herr Geise aber wirklich lustig: Polumkehr in den letzten 4000 Jahren (was hat die eigentlich mit der Erdbewegung zu tun?), Riesenkathastrophen, die die Erde aus ihrer Bahn lenkten bzw die Rotation um Sonne/Erdachse massiv beeinflussen usw. Hat er dafür Beweise? Darüber schweigt man dann doch lieber... Insbesondere, wenn sie auf völlig andere Sterne deuten sollen, die Schächte, welche den Ausgang für die Seele sein sollen, keine simplen Versorgungstunnel mit Luft. Wofür eigentlich Luftversorgung? Die Arbeiter haben im Freien gearbeitet, lediglich am Schluss sind ein paar Priester rein, und für die hats gelangt.
Hier erzählt er vollkommen Humbug. Seine Behauptung ist schlichtweg falsch. Die Forschung untersucht intensivst die verschiedenen Katastrophen, hat sogar teilweise bereits Erklärungen. Er lügt oder hat schlichtweg keine Ahnung, dieser komplette Absatz ist einfach nur Humbug und unwahr.
Ahja, die Ägypter waren also ein absolut logisches Volk ohne jede symbolische Ader? Was für ein Schmarn. Wozu dann ein Schiff als Grabbeigabe? Weil der Nil mal die Pyramide überfluten kann und die Mumie dann net nass wird?
Jetzt wird er vollkommen abstrus: Wer sagt denn, dass die Luftschächte zur Beobachtung dienen? Sie zeigen zu einer bestimmten Zeit auf einen bestimmten Stern, das genügt vollkommen. Die KLeute mögen durchaus praktisch gedacht haben, aber sie waren denoch tiefstreligiös. Und Religion war zu der Zeit stärker als Logik. Geise stellt sich die Ägypter scheinbar als Volk der Logiker und Aufklärer vor, was sie aber nicht waren. Sie waren ein streng religiöses Volk, und nach der Religion hatte sich die Praxis zu richten, soweit es halt ging. Und den riesigen Aufwand, den diese Schächte verursacht haben sollen, erschliesst sich mir grad net wirklich.
Jetzt wirds noch haarsträubender: Erst redet er von Kupferzeit, dann von Steinzeit. Was denn nun? Waren es Steinzeitmenschen oder Kupferzeitmenschen?
Und jetzt wieder diese Behauptung, es gänge nicht, obwohl er bisher nur Blödsinn bzw. Halbblödsinn erzählt hat. Aber es wird ja noch besser:
Wir sind mit unserer Technik nicht in der Lage, die Pyramiden nachzubauen? weiter oben hat er doch erzählt, dass man einen Dampfer und ein paar LKW + nen Kran braucht, und schon isses gegessen. Was denn nun?
Und wieder ne lustige Behauptung: Wir brauchen für einen 2,5- Tonnen- Stein einen Schwerlast- LKW? Jeder bessere Kleintransporter läd so ein Ding und beschleunigt es auf 100+ km/h. Was an einem Hebelkran kompliziert sein soll, versteh ich grad auch net, man kann ja nen Steinklotz als Angelpunkt nehmen. Ausserdem braucht man das garnet. Raussbrechen, runter auf die Transportebene, und dann einfach auf die Rollen bringen. Sind nurnoch 1,25t, mit Hebel 100-600 Kilo. 2-3 Leute reichen dazu.
Die Schiffe haben durchaus genügt, wie Heyerdahl gezeigt hat. also eine leere Behauptung, die widerlegt ist.
Wo kam das Material her? Der Nil hat Lehm, die Wüste Sand. der Sand wird verweht, der Lehm für Häuser genutzt. Logisch, dass man da nixmehr findet...
Hier weis ich net, was ich schreiben soll. Tachyonen- Schneidstrahlen, Vakuumfeldenergie usw. Sorry, kenne keinen Steinbruch, der sowas nutzt. Warum wohl?
Wieder kein Kommentar, zu sonem Schmarn fällt mir net viel ein. OK, einer doch: Paläste und Tempel sind also so viel einfacher zu bauen als Pyramiden? Ich hoffe mal,der wird niemals Architekt. denn dann gibts wirklich Tote...
Jetzt wirds aber ganz abstrus: Die Steine waren verglast, aber das wurde mittlerweile abgetragen, also keine Beweise dafür. Aber dass es keine Bewqeise gibt, ist der Beweis, dass es so war? Hää?
Die letzten beiden Sätze sind dann wirklich vollkommen Idiotie...
So, bin fertig. Viel Spass beim lesen :)
MfG jever
Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!