Zeitreisen - Sind sie möglich?
13.02.2023 um 11:28Inwiefern würde dieses Prinzip verletzt werden?Lupo54 schrieb:Sondern auch viel grundlegender gegen das Prinzip von Ursache und Wirkung.
Inwiefern würde dieses Prinzip verletzt werden?Lupo54 schrieb:Sondern auch viel grundlegender gegen das Prinzip von Ursache und Wirkung.
Na ja. Irgendwo fehlt da was an Materie und/oder Energie in unserem aktuellen Universum. Und irgendwann in der Vergangenheit ist was dazugekommen. Nach einigem Nachdenken gebe ich dir aber recht das das nichts ausmacht.Peter0167 schrieb:Da wird rein gar nichts passieren, dem Universum ist Energie vollkommen egal.
Weil durch eine Zeitreise - wenn sie den möglich wäre - ein sog. Zeitparadoxon hervorgerufen werden könnte.Peter0167 schrieb:Inwiefern würde dieses Prinzip verletzt werden?
So wie ich es verstanden habe, gibt es DEN Zeitstrahl nicht. Alles in unserem Universum bewegt sich auf sog. Weltlinien, Galaxien, Sterne, Planeten, Menschen, ... bis runter zum Elementarteilchen. Und weil Gleichzeitigkeit relativ ist, sind auch diese Weltlinien nicht wirklich identisch.Lupo54 schrieb:Es läuft letztlich auf die Frage hinaus ob man den Zeitstrahl, der "normalerweise" nicht verändert werden kann so umbiegen kann dass es ohne Logikverletzung abgeht.
Kommt darauf an, wieviel Materie Du in die Vergangenheit zurück schickst!Lupo54 schrieb:Na ja. Irgendwo fehlt da was an Materie und/oder Energie in unserem aktuellen Universum. Und irgendwann in der Vergangenheit ist was dazugekommen. Nach einigem Nachdenken gebe ich dir aber recht das das nichts ausmacht.
Da hab ich drüber nachgedacht. So ganz verstanden habe ich es nicht. Was aber nicht an deiner Beschreibung liegt sondern daran, dass, wenn es denn so sein sollte, hier etwas abläuft was unser Alltagserfahrung heftig widerspricht. Übrigens wie so oft, wenn es um Relativität oder Quantenmechanik geht.Peter0167 schrieb:Ich denke, die Kausalkette bleibt erhalten, auch bei einer imaginären Reise rückwärts durch die Raumzeit.
Das Universum dehnt sich bekanntlich aus. Und zwar mit Überlichtgeschwindigkeit. Was zum sog. "Ereignishorizont" führt. Wir können Objekte ab einer gewissen Entfernung und Geschwindigkeit nicht mehr sehen weil uns das von ihnen ausgesandte Licht nicht mehr erreicht. Soweit so gut. Nach der Relativitätstheorie vergeht die relative, von uns beobachtete Zeit auf sich von uns entfernenden Objekten immer langsamer, je schneller sie sich bewegen. Bei einer Bewegung mit Lichtgeschwindigkeit ist Stillstand angesagt. Jetzt meine Überlegung: Müssten dann die Uhren auf Planeten jenseits des Ereignishorizonts nicht rückwärts laufen? Sie "bewegen" sich ja mit Überlichtgeschwindigkeit (in Wirklichkeit bewegen sie sich nicht, der Raum zwischen ihnen und uns wird mehr, aber die Zeitdilation ist die gleiche). Was in diesem Sonderfall auch kein Verstoß gegen Ursache und Wirkung wäre weil es uns unmöglich ist den Vorgang zu beobachten. Oder, und da sind wir wieder bei deiner Bemerkung: Beide (in diesen Fall wir auf der einen Seite und angenommenne Bewohner von Planeten hinter dem Ereignishorizont auf der anderen Seite) machen ihre eigenen unabhängigen Erfahrungen, ohne die Möglichkeit Informationen austauschen zu können.Peter0167 schrieb:Ab dem Beginn der Zeitreise entfernt sich jedoch die Weltlinie des Enkels von der des Großvaters. Beide machen ihre eigenen unabhängigen Erfahrungen, ohne die Möglichkeit, Informationen davon zu erhalten.
Das würde bedeuten es gibt irgendwann zwei Großväter.Peter0167 schrieb:Bringt nun der Enkel den Großvater auf der Weltlinie des Enkels um, hat das keine Auswirkung auf die Weltlinie des Großvater
Ja, die von dir skizzierte Reise "in die Zukunft" die ist möglich. Keine Frage.GreenTree schrieb:Deshalb bin ich der Meinung: Zeitreisen existieren, jedoch nicht wie in den meisten Filmen und Büchern dargestellt.
Ohne Ursache? Wohl eher findet dort vieles unter Unvorhersehbarkeit/ Unvoraussagbarkeit/ Bestimmbarkeit statt, wie etwa beim radioaktiven Zerfall eines Atomkerns, es also quasi zur Unschärfe kommt. Hier zum Beispiel liegt aber die Ursache klar in der Beschaffenheit jenes Atomkerns selbst und erfolgt sogar als gesetzmäßige Konsequenz aus dieser (Halbwertszeit). Lediglich die genauen Zeitpunkte der einzelnen Zerfallsprozesse an sich sind nicht exakt bestimmbar, weshalb hier u.a. auch vom "objektiven Zufall" gesprochen wird.Marfrank schrieb:Auf Quantenebene gibt es keinen Zeitpfeil, da verlaufen Prozesse zeitsymmetrisch und durch die Unschärferelation findet vieles ohne Ursache statt.
Vielleicht sollte man präziser formulieren, dass "wir Ursache und Wirkung nicht klar trennen können", was ja dann nicht heißt, dass es grundsätzlich keine Ursache gäbe.Libertin schrieb:Aber wirkliche Ursachenlosigkeit, weil sich Ursache und Wirkung dort nicht immer klar trennen lassen?
Ich werde mal beizeiten in Feynman's QED nachschlagen/lesen, - soweit ich mich erinnern kann gibt er da ein Beispiel bei (oder mit) seinen Feynman Diagrammen (Ich denke es war da ein Positron beteiligt) wo er schreibt das die "Erklärung" _eines der Teilchen reise rückwärts durch die Zeit_ die einfachere wäre...Lupo54 schrieb:Auch auf Qunatenebene verläuft der Zeitpfeil aber nicht rückwärts und die Unschäfterelation kehrt Ursache und Wirkung nicht um.
Nicht unbedingt. Ich würde eher sagen, Zufall ist hier weniger das (vermeintliche) Fehlen einer Ursache, sondern liegt dieser viel mehr in der Unvorhersehbarkeit/ Unbestimmbarkeit von Ursachenauswirkungen begründet.RogerHouston schrieb:Das wäre dann aber wohl auch der Tod des Zufalls?
In der Studie, deren Ergebnisse sie kürzlich in Optica, einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift mit Peer-Review, veröffentlicht haben, erläutern die Forscher, dass sie den Quantenzustand von Photonen sowohl in bereits vergangene Zustände zurücksetzen als auch in zukünftige Zustände versetzen konnten, während die dazwischenliegenden Zustände übersprungen wurden.
Was dem Wissenschaftlerteam um Miguel Navascués von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Professor Philip Walther von der Universität Wien nun im winzigen Maßstab gelungen ist, wäre zwar laut den Forschern zumindest rein theoretisch auch in größerem Stil möglich – beim Menschen. Jedoch müsste sich eine Person dazu ebenfalls in einem geschlossenen Raum ganz ohne externe Einflüsse aufhalten, zitiert "Futurism" die Forscher. In einem solchen Szenario wäre man laut den Forschern theoretisch dazu in der Lage, die einzelnen kleinen Teilchen, aus denen der Mensch besteht, ebenfalls zu bewegen.Also ich halte es persönlich für vollkommen ausgeschlossen, dass ein Mensch jemals seine eigene Zeitlinie manipulieren können wird, ohne verheerende Folgen für sein lebendes System.
Das ist der entscheidende Satz. Was den GEO-Bericht angeht hat da jemand ganz einfach nicht verstanden wie Quantenmechanik funktioniert. Was auch zugegeben alles andere als einfach ist. Oder man war auf eine reißerische Überschrift "Zeitmaschine erfunden" aus.Kephalopyr schrieb:Ich denke, bei den Quanten hat man sie lediglich in einen vorherigen Zustand versetzt, was aber nicht gleichzusetzen ist mit einer Zeitreise alá Hollywood
Nicht nur der Titel ist merkwürdig, auch diese Unentschlossenheit im Text selbst, ob man nun bestimmte Begriffe SO oder doch anders formulieren soll. Der Lesefluss ist grauenhaft.Lupo54 schrieb:Das ist der entscheidende Satz. Was den GEO-Bericht angeht hat da jemand ganz einfach nicht verstanden wie Quantenmechanik funktioniert. Was auch zugegeben alles andere als einfach ist. Oder man war auf eine reißerische Überschrift "Zeitmaschine erfunden" aus.